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Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Titel: Macabros 112: Totenheer "Nekromos" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Namen der
plötzlich Verstorbenen eingestickt.
    Eve Taskin fühlte wieder die Unruhe, die wie Lava in ihr
emporkroch.
    »Alles im Leben hat einen Sinn, Eve«, vernahm sie die
Stimme ihres Begleiters hinter sich. »Es hatte einen Sinn,
daß du heute abend hier herausgekommen bist, um Betsy zu
sprechen. Es hatte einen Sinn, daß sie nicht mehr am Leben
ist… und es hat seinen Sinn, daß ausgerechnet wir beide
bekannt sind. Das Schicksal jedes einzelnen reicht weit zurück
in die Vergangenheit. Die meisten wissen es nur nicht. Manchmal
steigt in ihnen eine dunkle Ahnung auf – und diejenigen
erkennen, daß sie eine Mission zu erfüllen haben. Nichts
auf der Welt geschieht beiläufig. Eve. Betsy mußte
sterben, weil ich dich erwartete… die Stunde Molochos’ ist
gekommen. Er hat sich seinen Dienern über den magischen Geist
Menats zu erkennen gegeben. Wer damals auserkoren war, wiedergeboren
zu werden, ist nun aufgerufen, seinen Dienst zu erfüllen, um der
Macht des Bösen zum Sieg zu verhelfen. Was in der Vergangenheit
geschah, reicht in die Gegenwart und beeinflußt die Zukunft.
Wir alle waren in einer Gestalt schon mal auf der Erde, andere auch
mehrfach. Was wir damals wollten, ist als Plan noch immer in uns
verankert, unauslöschbar in uns eingeprägt. Die Stunde der
Erinnerung ist gekommen. Gleichgesinnte Seelen bilden enge Kontakte
in jedem Leben. Neue kommen hinzu. Und diese neuen werden die Sklaven
sein…«
    »Heh, Stuart«, sagte Eve Taskin verwundert und wandte
den Kopf. »Was redest du denn da? Was ist los mit dir?«
    Stuart Mayburry stand grinsend vor ihr. Kalt und unpersönlich
waren seine Augen auf sie gerichtet.
    »Ich verstehe nicht, was du da sagen willst.«
    »Das ist auch nicht nötig. Es reicht, wenn du das
Geschehen begreifst… Du wirst einer meiner Sklaven sein, Eve.
Wie Betsy, wie viele andere.«
    Alles in ihr spannte sich, als sie sah, daß er
plötzlich ein Messer in der Hand hielt.
    Der Mörder, der London verunsicherte, war Stuart
Mayburry?!
    Kalter Schweiß brach ihr aus, und sie wich angsterfüllt
zurück.
    »Das… das kannst du nicht tun…«, stammelte sie
kreidebleich. »Doch nicht ich, Stuart…«
    »Auch du, Eve. Es gibt keinen Unterschied!«
    Sie starrte wie hypnotisiert auf die Hand mit dem Messer.
    Alle Opfer, die man bisher gefunden hatte, waren erdolcht worden.
Der unheimliche Mörder hatte ihnen die Kehle
durchgeschnitten.
    »Ich bin deine Freundin, Stuart. Hast du das ganz
vergessen?«
    »Du gehörst zu meinem Bekanntenkreis, Eve. Ich habe ein
Recht auf dich! Du bewegst dich in meinem Einflußbereich, also
kann ich dich greifen… so ist es bestimmt, so hat Menat es
verlangt.«
    Mayburry hatte den Verstand verloren. Ausgerechnet ein Mann, den
sie kannte, war der unheimliche Mörder von London!
    Stuart Mayburry, eine gespaltene, schizophrene
Persönlichkeit...
    Plötzlich stieß Eve Taskin mit dem Rücken gegen
die rauhe, kühle Wand, vor der der frische Grabhügel Betsy
Holborns lag.
    Der jungen Frau aus London fiel es wie Schuppen von den Augen.
    Auch Betsy Holborn war dem Mörder Mayburry zum Opfer
gefallen. Die ganze Geschichte vom Hauskauf – war erlogen!
    Mayburry hatte es verstanden, die unerwartet aufkreuzende
Besucherin hinzuhalten und zu überzeugen. Für Eve Taskin
hatte es auch keinen Grund zum Zweifeln gegeben.
    Sie stand am Kopfende des Grabes - Mayburry am Fußende.
    Eve Taskin fühlte sich außerstande zu schreien. Selbst
wenn sie es getan hätte, niemand wäre in der Nähe
gewesen, der sie hörte.
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt, ihre Glieder schienen
gelähmt.
    Der Alptraum, in den sie geraten war, spitzte sich immer mehr
zu.
    Und ihr Grauen kannte keine Grenzen mehr, als es zwischen den
frischen Blumen und den Kränzen auf dem Grabhügel
plötzlich raschelte.
    Eine bleiche Knochenhand schob sich zwischen den Pflanzen empor,
dann eine zweite… Ein Skelett stieg aus dem Grab…
     
    *
     
    Ein markerschütternder Schrei kam über ihre Lippen.
    Sie sah die Knochengestalt.
    Ich bin übergeschnappt, dachte Eve Taskin, Betsy ist erst ein
paar Stunden tot! Das Skelett aber sieht aus, als läge es schon
seit einem Jahrzehnt und länger in diesem Grab…
    Nichts paßte zusammen.
    »Das ist nicht Betsy!« stieß sie gellend hervor,
während ihre Fingernägel sich in den Mörtelfugen der
groben Steine preßten. »Du hast ein schreckliches
Schauspiel inszeniert… Ich weiß nicht, warum du das
tust… Wenn du Berry damit erpressen willst, dann nenn’
deine

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