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Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Titel: Macabros 112: Totenheer "Nekromos" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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    Er sehnte sich danach, sich wie früher verdoppeln zu
können, um an zwei Orten zu gleicher Zeit zu sein.
    Doch Macabros, sein Doppelkörper, war blockiert. Durch eine
Aktion der rätselhaften Männer in Schwarz war dieser
Körper aus ätherischer Substanz in die Geisterwelt des
Unsichtbaren geschleudert worden, ohne daß er wußte, wo
diese Welt zu lokalisieren war.
    Er konzentrierte sich mit seinem ganzen Willen auf Macabros, ohne
das geringste Gefühl für ihn zu entwickeln. Den
Zweitkörper, den er stets hatte aussenden können, konnte er
nicht erreichen. Macabros wirkte nach wie vor und existierte, aber
eigenständig, ohne von ihm kontrolliert und erkannt zu
werden.
    Einen Moment spielte er mit dem Gedanken, zu Harry Carson
zurückzukehren und ihn über sein Vorhaben zu
informieren.
    Aber dann hörte er das Geräusch aus dem finsteren
Labyrinth vor sich.
    Danielles und Ranis Mörder?
    Hielten sie sich in seiner Nähe verborgen?
    Es hörte sich an, als würde jemand auf dem Boden
kriechen und ein Schwert hinter sich herziehen.
    Das klirrende Geräusch wies eindeutig darauf hin.
    Hellmark löste sich aus dem schwachen Widerschein, den die
Feuerstelle noch verbreitete. Auf Zehenspitzen und einzige gespannte
Aufmerksamkeit schlich er an der durchlöcherten Wand
entlang.
    Dabei wurde ihm bewußt, wie gefährdet er in dieser
Umgebung war. Hinter jeder Bodensenke, jedem Vorsprung, jeder Nische
konnte ein Gegner lauern.
    Und das Geräusch konnte ein Lockmittel sein, ihn dahin zu
lotsen, wohin man ihn haben wollte.
    Seine Blicke durchbohrten die Finsternis und versuchten
rechtzeitig eine Falle, einen Angreifer zu entdecken.
    Er hielt sein mystisches Schwert stets so, um
schnellstmöglich reagieren zu können.
    Er vernahm das leise, gequälte Stöhnen…
    Es kam aus einem Hohlraum schräg neben ihm.
    Björn änderte die Richtung und blieb im nächsten
Moment wie angewurzelt stehen.
    Vor ihm bewegte sich etwas auf dem Boden. Hellmark selbst verhielt
sich reglos, war zu einem Fels zwischen Felsen geworden und im
Dunkeln nicht auszumachen.
    Der Kriechende kam näher…
    Ein Mensch!
    Er war in Fetzen gekleidet. Das lange Haar hing ihm wirr in die
Stirn. In der einen Hand hielt er ein Schwert, das er wie einen
schweren Gegenstand mitzog.
    Der Mann war am Ende seiner Kraft und blutete aus vielen Wunden.
Sein Atem rasselte.
    Der Fremde war noch zwei Meter von ihm entfernt.
    Hellmark rührte sich noch immer nicht.
    Dämonen arbeiteten mit allen Tricks. Und Dämonen und
Monster waren in dieser Region zu Hause. Die Alptraumstadt hatte sie
ausgespuckt.
    Der Mann blieb keuchend liegen, ließ das Schwert los und
versuchte sich mit einer Hand an einem bizarr geformten Felsauswuchs
hochzuziehen. Doch selbst dazu war er zu schwach.
    Er rutschte ab, blieb mit einem Fluch liegen und tastete nach
seinem Schwert, als Hellmark ein leises, schabendes Geräusch
verursachte.
    »Wer ist da?« stieß der Unbekannte hervor. Er
wollte seine Waffe herumziehen. Seine Kräfte ließen ihn im
Stich. Für einen Feind war er ein leichtes Opfer.
    Da trat Björn nach vorn. Sein Schwert blitzte, als er in die
Hocke ging.
    »Einer, der dir nichts tut«, antwortete der blonde Mann
von Marlos ruhig. »Du brauchst keine Furcht zu haben. – Du
bist verletzt. Wo kommst du her? Mit wem hast du
gekämpft?«
    »Sag’ mir… wer du bist?« Der andere hob den
Kopf und starrte Hellmark ins Gesicht. Erst jetzt nahm dieser wahr,
daß der Verletzte ihn gar nicht richtig sehen konnte. Seine
Augen waren blutverkrustet.
    Über die Stirn lief eine scharfe Wunde. Ganz offensichtlich
hatte ihn hier ein Schwerthieb getroffen.
    »Man nennt mich Björn…«, antwortete Hellmark.
Der Mann, mit dem er sprach, redete die alte Sprache Xantilons.
    »Ein seltsamer, fremd anmutender Name… aber deine Stimme
klingt gut. Ich vertraue dir… fürchte mich nicht vor
dir…«
    Daß er dazu keinen Grund hatte, bewies Hellmark mit seinen
Taten.
    Er zerriß sein Hemd, um die heftig blutenden Wunden des
Unbekannten abzubinden. Er verband den Oberarm und die Hüfte, um
die er den Gürtel der Hose des Verletzten kurzerhand enger
schnallte, um die Blutung zu stillen.
    Der Mann verzog schmerzhaft das Gesicht. »Du machst dir
zuviel Mühe, Björn… es lohnt nicht mehr. Meine Stunde
ist… gekommen… aber mir scheint, daß ich diese
letzten Minuten in meinem Leben… noch genießen kann mit
dem Bewußtsein, daß du sie aufstöbern
wirst…«
    »Wen aufstöbern?«
    »Die Dämonen…

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