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Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Titel: Macabros 112: Totenheer "Nekromos" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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glaub’ mir, es gibt sie
wirklich… sie sind kein bloßes Hirngespinst… ich bin
ein Kämpfer aus Kyrta. Die Stadt ist inzwischen tot und
verseucht. Wie ein… Sturmwind ist das Grauen… sind die
Feuerbrünste über uns gekommen… nur wenige konnten
fliehen, sich durchkämpfen… ihr Ziel waren die Berge…
der Steinwald. Die tiefliegenden, unterirdischen Höhlen…
sie versprachen uns Schutz und Sicherheit… aber wir gerieten vom
Regen in die Traufe. Die Unheimlichen, die Kyrta an allen… Ecken
und Enden angezündet hatten… schienen nur auf unsere
Ankunft im Steinwald gewartet zu haben… Wir gerieten in einen
Hinterhalt… viele starben. Tagelang… verkrochen wir uns in
den unzugänglichen Höhlen, hatten kaum Nahrung… zum
Glück genug zu trinken… es gibt hier viele unterirdische
Quellen, die in Kavernen sprudeln… bis vor wenigen Stunden war
ich noch… mit meiner Familie zusammen… mit meiner Frau und
meiner Tochter… dann erfolgte der Überfall… beide
kämpften verzweifelt, wurden aber dann… von mir
abgedrängt, und ich hörte ihre Schreie… man muß
Myila und Tandra entführt haben… ich konnte zwei meiner
Gegner töten, ehe ich selbst so schwer getroffen wurde,
daß ich die Besinnung verlor… die Unheimlichen, die uns
entdeckt hatten, müssen geglaubt haben, daß ich tot
sei… ich kam aber wieder zu mir… suche seither den
Ausgang… bring’ mich hinaus, wenn es dir möglich
ist… laß’ mich ein letztes Mal die Sonne sehen…
ich hoffe, daß mein Atem noch so lange reicht… ich bin
Klakon aus Kyrta… ich habe gekämpft bis zum
Schluß… nun ist mein Arm erlahmt… ich habe gehofft,
daß ›Er‹ auftauchen würde, ›Er‹, von
dem man sich soviel erzählt… doch auch ›Er‹ kann
nicht überall sein, auch wenn man ihn an verschiedenen Orten
schon gesehen hat… vor ihm fliehen die Dämonen und Geister,
weil sie sein Schwert fürchten…«
    Hellmark fuhr zusammen. »Von wem sprichst du,
Klakon?«
    »Von ihm, den man den ›Toten Gott‹ nennt, und der
schon vor vielen Jahrhunderten Xantilon vom Norden bis zum Süden
durchwandert hat… er hat ein Zeichen des Widerstands
gesetzt…«
    Klakons Stimme wurde leiser. Er atmete flach, seine Zeit lief ab,
und Björn fürchtete, den letzten Wunsch des Verletzten
nicht mehr erfüllen zu können. Der Eingang lag weit, er
mußte einen unzugänglichen Pfad zwischen den
durchlöcherten Felsbrocken benutzen. Das war zeitraubend.
    »In meiner Tasche… steckt noch eine Fackel…
zünde sie an, Björn…«, machte Klakon sich wieder
bemerkbar. »Laß’ mich dein Gesicht sehen, damit ich
ins Jenseits eine Erinnerung an meinen unbekannten Helfer mitnehmen
kann.«
    Hellmark fand den etwa fünfzehn Zentimeter langen Stab, der
aussah wie ein zu dick geratener, geflochtener Haarzopf. Er
fühlte sich trocken und hart an wie gebrannter Ton. Ein
Zündstäbchen, das sich an der blanken Felswand ohne
Schwierigkeiten anreiben ließ, war ebenfalls vorhanden.
    Die Fackel war sofort entzündet und spendete ein
gelblich-rotes Licht, das die nähere Umgebung aus dem Dunkeln
riß. Reflexe tanzten auf dem kahlen Gestein und dem
schweißigen Gesicht des Schwerverletzten.
    Klakon hatte vom ›Toten Gott‹ gesprochen!
    Damit war – Macabros gemeint, der von Xantilon-Völkern
diesen Beinamen erhalten hatte. Macabros’ Taten waren in die
Geschichte jener Menschen eingegangen, die mit Hexen und Monstern,
Feen und Kobolden, Geistern und Dämonen, Ungeheuern und Drachen
zu tun hatten. Überbleibsel aus einer Zeit, als Rha-Ta-N’my
noch starken Einfluß hatte. Die Dämonengöttin hielt
sich in vorsintflutlicher Zeit auf der Erde auf, und ihr Ziel war es,
ihren unheimlichen Einfluß auf alle Lebensformen
auszudehnen.
    Mit Macabros’ Ankunft in der Vergangenheit hatte dessen
Legende neu begonnen. Die Abenteuer und Erlebnisse hatten Zeichen
gesetzt, die mündlich und schriftlich weitergegeben worden
waren.
    »Was weißt du Genaues über ihn?«
    »Was erzählt man sich?« wollte Hellmark wissen.
    Waren die Berichte älteren oder neueren Datums?
    »Man hat ihn in Kyrta gesehen, als die Flammen schon aus
allen Gebäuden schlugen… er soll mehrere Menschen dem
sicheren Feuertod entrissen haben…«
    Hellmark zuckte kaum merklich zusammen.
    »Wie lange ist es jetzt her, daß Kyrta in Flammen
aufging?«
    »Wir haben die Zeit auch in den Höhlen berechnet,
Björn… länger als sieben Tage sind wir nicht
hier.«
    »Du mußt dich täuschen, Klakon.«
    »Nein, ich täusche

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