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Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Macabros 112: Totenheer "Nekromos"

Titel: Macabros 112: Totenheer "Nekromos" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Fahrer wußte Pamela Kilian,
daß Billy Sheridan in Alec Hamptons Haus von zwei Doggen
angefallen worden war, die er angeblich niedergeschossen hätte.
Aber die Tierkadaver waren nirgends zu finden gewesen.
    Fest stand auf alle Fälle: Billy hatte bei Hampton in Farnham
Common ein schockierendes Erlebnis gehabt.
    Da – die Hand mit dem Stift bewegte sich wieder. Diese
Bewegungen erfolgten rascher, zielstrebiger, es schien, als wollte
Sheridan die Gunst des Augenblicks nutzen.
    »Unfall… Lichterscheinung… Mordplan…«
    Billy Sheridan schrieb die Worte untereinander, er hatte mehr
Gewalt in den Fingern und seine Bewegungen besser unter
Kontrolle.
    »M… lügt!«
    »M« stand offenbar für »Mayburry«.
    Sheridans Hand verkrampfte. Der Mann wollte noch etwas schreiben,
aber nur ein dicker Strich zog sich quer über das Papier.
    Sheridans Hand lag völlig steif da.
    Pamela Kilian schluckte, blickte dem Partner und Freund in die
Augen und versuchte aus ihnen zu lesen.
    »Mach’ dir keine Sorgen, Billy…«, sagte sie
mit belegter Stimme. »Ich kümmere mich drum… ich
werd’ dahinterkommen, wie es zusammenhängt… Die
Lichterscheinung… kannst du versuchen, mir darüber noch
etwas mitzuteilen… war’s die Lichterscheinung, die den
Fahrer verwirrte?«
    Sie wußte nicht, ob Sheridan ihre Worte mitbekommen hatte
oder nicht.
    Der Stift in seiner Hand rutschte über das Papier, schlaff
und kraftlos. Man merkte Sheridan an, daß er eine ungeheure
Willensleistung vollbrachte, um den Stift überhaupt zu
führen.
    Aus dem Gekritzel glaubte Pamela die Worte: »Flieh…
weit… stirb…«, herauslesen zu können.
    »Billy… willst du damit sagen, daß ich weit weg
fliehen soll?« Sie starrte ihn aufmerksam an.
    Keine Reaktion erfolgte.
    »Daß ich nicht weit weg fliehen soll?!«
    Ob er es so meinte? In diesem Fall würde sich das letzte Wort
»stirb« auf etwas anderes beziehen.
    Wieder keine Reaktion.
    Sheridan lag steif wie ein Brett, schrieb jetzt auch nicht mehr
und starrte nur unverhohlen mit leerem, weltentrücktem
Blick.
    Der Arzt machte sie darauf aufmerksam, daß es jetzt wohl
besser sei, Billy Sheridan wieder allein zu lassen.
    »Wir dürfen ihn nicht überanstrengen. Es wäre
sträflicher Leichtsinn…«
    Sie nickte mechanisch.
    Ihre Gedanken arbeiteten ununterbrochen, als sie ernst und
blaß durch den langen Korridor des Krankenhauses lief und ihre
Augen sich mit Tränen füllten.
    Flieh weit oder stirb? Konnte dies nicht auch so heißen
– und war damit eine direkte Botschaft, und Pamela Kilian
hoffte, daß Billys Zustand sich weiter besserte, so daß
er die Bruchstückangaben präzisieren konnte.
    Nein! Auf keinen Fall würde sie fliehen, sondern alles
daransetzen, das Geheimnis zu lüften, das in Billys Leben
plötzlich wie ein übermächtiger Schatten in
Erscheinung getreten war.
    Sie konnte auf sich aufpassen und wußte sich ihrer Haut zu
wehren und…
    Da knirschte es unter ihren Füßen, und der Boden gab
nach.
    Pamela Kilian stieß einen spitzen Schrei aus und trat ins
Leere, als wäre keine Stufe mehr unter ihr.
    Sie wäre zu Boden gefallen, wenn nicht ihr Fahrzeug vor ihr
gestanden hätte, an dem sie sich gerade noch festhalten
konnte.
    Sie knickte mit dem Fuß um, und ein furchtbarer Schmerz
raste durch ihr Bein.
    Die Engländerin atmete schneller, wandte den Kopf und starrte
auf die dritte Treppe von unten.
    Die Stufe war in der Mitte gespalten, und genau an der Stelle, wo
sie eben noch gelaufen war, zeigte sich eine tiefe Kerbe. Die Stufe
war an dieser Stelle einfach weggesackt, so daß die Frau ins
Leere getreten war.
    Ihr Schrei war nicht ungehört geblieben.
    Aus dem Portal stürzte eine Schwester, sah mit
schreckensbleichem Gesicht, was mit der Stufe passiert war und
kümmerte sich um Pamela Kilian, die um ihr Fahrzeug
humpelte.
    »Haben Sie sich verletzt?« wurde sie gefragt. »Wie
konnte so etwas nur geschehen?«
    »Wenn ich das wüßte… wäre mir auch
wohler«, antwortete Pamela Kilian mit schmerzverzerrter Miene.
Sie konnte kaum noch auf dem einen Bein stehen. Hatte sie sich etwas
gebrochen? »Ich muß froh sein, daß ich mir nicht das
Genick gebrochen habe. Wie durch ein Wunder habe ich im Unglück
die beiden untersten Treppen noch übersprungen…« Ihre
Stimme versagte, die Schmerzen wurden unerträglich.
    Die junge Frau wurde ins Krankenhaus zurückgebracht, gleich
in den Röntgenraum, wo man ihr Bein untersuchte. Zum Glück
war nichts gebrochen. Der Fuß oberhalb des

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