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Macabros 121: Höllenmarionetten

Macabros 121: Höllenmarionetten

Titel: Macabros 121: Höllenmarionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Wurzeln in der tiefsten Vergangenheit
und in allen Schichten der existierenden Dimensionen hatte.
    »Du hast mir geglaubt… das hattest du nicht tun
sollen«, meldete sich die erste Stimme des unsichtbaren
Dämons wieder, der zum erstenmal handfest in die Geschicke von
Menschen eingegriffen hatte.
    Das hatte er sicher auch schon früher, aber da war er nicht
als Verursacher erkannt worden.
    Horst Halbachs Familie hatte schon lange mit ihm zu tun. Aber
niemand war offensichtlich darüber informiert, mit welchem
Partner er es in all den Jahren zu tun hatte.
    Utosh-Melosh-Orsh, drei Wesen in einem. Eine schizophrene,
dämonische Wesenheit, die sich jedoch auch jetzt noch nicht
zeigte.
    »Laß dich erkennen… wage den offenen Kampf«,
preßte Mahay hervor. »Ich habe nichts mehr zu
verlieren… ich erwürge dich mit bloßen
Händen… Utosh-Melosh-Orsh! Wo bist du?«
    »Direkt vor dir«, kicherte die Stimme, aus der
teuflischer Triumph tönte. »Du brauchst nur deine
Hände auszustrecken – und schon kannst du einen meiner
Hälse packen.«
    Mahay sprang nach vorn, griff ins Leere und taumelte in die
grüne Nebelluft.
    Er wurde ausgelacht. »Als ich dich hierher lockte, war ich
noch der Meinung, du würdest auf die Frau stoßen, die vor
dir hier ankam. Ich weiß allerdings, wo sie sich jetzt
aufhält. Denn wo immer und wie immer das Netz der Säule die
Brücke über die Zeiten spannt, kann ich seine Spuren
verfolgen. Und diesen Spuren, Rani Mahay – wirst du jetzt
folgen. Ihr sollt euch im letzten Augenblick eures Lebens noch mal
sehen – und dann untergehen. Zusammen mit Xantilon, das eine so
große Bedeutung für euer Leben hatte. Es soll auch eine
Bedeutung in eurem Sterben haben. Und wenn ihr mit dem versinkenden
Xantilon verschwunden seid, werde ich ein neues Spiel beginnen. Mit
Björn Hellmark. Ich weiß noch nicht, wie ich ihn
täusche, aber ich werde mir bestimmt etwas sehr Gutes einfallen
lassen. Mit drei Köpfen denkt sich’s besser…«
    Er rief erneut die Beschwörungsformel, die die Brücke
über die Zeiten schlug, mit der sich Menschen, Tiere und
Gegenstände aus allen Zeitebenen entführen ließen. Im
Kabinett Horst Halbachs hatte Utosh-Melosh-Orsh ein ideales
Betätigungsfeld gefunden und mit Hilfe seiner unbestreitbaren
geistigen Fähigkeiten auch die Halbachs selbst von Fall zu Fall
beeinflußt. Er konnte Besitz ergreifen von Gegenständen
und Menschen.
    Mit der Säule kam das Netz, das ihn wieder umschlang und
über die Zeiten hinwegtrug.
    Er hörte ein Brausen, Tosen und Bersten, die Luft um ihn
herum veränderte sich erneut.
    Wie ein Fanal stieg die Knochensäule vor ihm empor,
während unter ihm ein gewaltiges Felsstück
auseinanderplatzte.
    Das Netz ließ ihn los, und er stürzte dem Schlund
entgegen, dem sich wie ein fallender Stein bereits ein anderer
Körper näherte.
    Er erkannte ihn.
    »Danielle!« brach der Aufschrei aus seinem Mund.
     
    *
     
    Er ruderte mit Armen und Beinen, um seinen eigenen Fall zu
beschleunigen, als wolle er so schnell wie möglich an der Seite
der geliebten Partnerin sein, ohne ihr jedoch noch helfen zu
können.
    Danielle de Barteaulieé, die weiße Hexe, befand sich
in einer Extremsituation, die es ihr nicht mehr ermöglichte,
ihre magischen Kräfte einzusetzen.
    Sie war erstens erschöpft, und zweitens schien die Macht des
wahnsinnigen Dämons ihr zuzusetzen, um sie am Einsatz dieser
Kräfte zu hindern.
    Utosh-Melosh-Orsh, der irgendwo im Unsichtbaren den Sturz in den
brüllenden Erdschlund beobachtete, lachte höhnisch.
    Wie Höllengelächter klang es aus allen Winkeln und
Ecken. Es kam aus dem aufgewühlten Himmel, dem weit
aufschwingenden Netz und der Knochensäule.
    Der Dämon, der sich als Utosh-Melosh-Orsh zu erkennen gegeben
hatte, genoß seinen Triumph. So übersah er das, was da
ankam.
    Aus dem schwarzen, wirbelnden Himmel schälte sich oberhalb
der riesigen Säule eine feuerspeiende Plattform, auf die
Hunderte von Türmen aller Art standen und sich gewaltige,
pittoresk anzusehende Brücken spannten.
    Gigantopolis, die Fliegende Stadt tauchte aus dem Nichts.
     
    *
     
    Wie eine Offenbarung thronte sie flammenumhüllt über der
Knochensäule mit dem wehenden Netz.
    Die Flammenzungen erreichten das klebrige Gebilde, konnten es aber
nicht zerstören.
    Die Fliegende Stadt jagte schräg wie ein abstürzender
Diskus auf die abbrechende Spitze der versinkenden Insel zu, die von
gewaltigen Beben erschüttert wurde.
    Unten war der schwarze Felsen, in dessen

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