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Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod

Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod

Titel: Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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mentalen Fühler aus. Er war in den vergangenen Jahren unter Ei’dons Anleitung stärker geworden und konnte dessen Versuch spüren, der Bionetik zu befehlen. Es war vergeblich.
    Die Kraken kamen rasch näher. An den Spitzen ihrer langen Arme saßen tödliche Dornen. Der Erste würde Ei’don in wenigen Sekunden erreichen und zerreißen. Jetzt zogen alle vier Bionetikgeschöpfe mit peitschenden Tentakeln an Kar’oste vorbei, der selbstzufrieden im Wasser aufragte.
    Ei’don ließ die Arme hängen. Er wirkte, als habe er aufgegeben.
    „Mein Leben für dich!“, klackte Chal’fir. Sie schwamm vor.
    „Mein Leben für dich!“, wiederholte Qual’pur den Ruf.
    Plötzlich kam wieder Bewegung ins Wasser. Aus der Fluchtbewegung wurde ein Angriff. Gilam’esh selbst schwamm mit Chal’fir und Qual’pur voran, während Ei’don von den Brüdern Ho’tan und Zar’kir nach hinten gerissen wurde.
    Kar’oste wich mit einem zornigen Klacken zurück. Mit einer so schnellen Reaktion hatte er nicht gerechnet.
    Beeinflusst Ei’don uns? , dachte Gilam’esh. Er besaß die Macht, ihnen mit wenigen Worten zu befehlen. Aber konnte er sie auch stumm dazu bringen, ein Schutzschild aus Leibern zu bilden?
    Der erste Krake kam heran und packte Qual’pur. Der dicke Hydrit hob seinen Speer und rammte ihn tief in die Kreatur, ehe er mit einem hässlich knackenden Geräusch davongewirbelt wurde. Chal’fir gab mehrere Doppelschüsse ab. Die Bolzen ragten aus der weißgrauen Masse des künstlichen Körpers.
    Gilam’esh verspürte den Impuls, zu warten. Verwirrt hielt er inne und betrachte halb entsetzt, halb verwundert das Schauspiel vor sich. Jemand nimmt auf mich Einfluss. Aber es ist nicht Ei’don. Was geht da vor sich?
    Während die Ei’don-Anhänger sich wie ein Mann auf die vier Kraken stürzten, blieb Gilam’esh als Beobachter außen vor. Er spürte die Erschütterungen im Wasser, hörte das Klacken und Brechen von Knochen, schmeckte das Blut. Sein Blick fiel auf Ei’don, der langsam aus seiner Starre erwachte und die Hände der beiden Brüder abstreifte.
    Ei’don schwamm vor, wurde immer schneller. Er stieß an den kämpfenden Kraken vorbei auf Kar’oste zu. Sein Gesicht war vor Schmerz und Wut verzerrt. Niemals zuvor hatte Gilam’esh ihn so gesehen.
    Es ist wegen Qual’pur. Ei’don liebt ihn wie einen Bruder. Er ist sein Liebling.
    Kar’oste starrte Ei’don entgegen. Verwunderung zeigte sich auf seinen Zügen. „Was …“, setzte er an. Seine Krieger hatten sich weit zurückgezogen. Er war allein.
    Ei’don stürzte sich auf ihn. Er missachtete den Dreizack in Kar’ostes Hand. „Für den Frieden!“, stieß er hervor und umklammerten Kar’ostes Kopf.
    In dessen Gesichtsausdruck sah Gilam’esh deutlich, dass etwas in dem Mar’os-Krieger zerbrach. Der Körper wurde schlaff, in die Augen trat ein Ausdruck von Leere.
    Ei’don bricht ihn! , erkannte Gilam’esh schaudernd. Er nimmt ihm den Verstand. Nie zuvor hatte Ei’don diese Maßnahme angewandt. Sie war grausam und unwiderruflich.
    Ei’don stieß den leblosen Körper Kar’ostes von sich und wandte sich den Mar’os-Jüngern zu. „Verschwindet!“, herrschte er sie an. „Kehrt niemals zurück!“
    Es war, als hätte Ei’don die Auslöschung von Kar’ostes Geist stärker gemacht als jemals zuvor. Die Mar’osianer wandten sich im Wasser um und schwammen davon. Die Ruhe, mit der sie es taten, war unheimlich.
    Gilam’esh atmete heftig. Wie in Zeitlupe drehte er sich um. Ei’dons Anhänger hatten die vier Bionetikkraken getötet, dabei aber auch eigene Verluste gemacht.
    Bei den lachenden Göttern. Ich wünschte, meine Neugierde hätte mich nicht an diesen Ort getrieben. Gilam’esh sah sich nach seinen ehemaligen Schülern um.
    Chal’fir lebte. Sie hatte eine Wunde am Kopf, die stark blutete. Sar’tus schwamm ein Stück abseits. Er drehte seinen Speer in der Hand und schien verwirrt zu sein. Zar’kir und Ho’tan schlugen auf ein Stück Krakenarm ein, das vor ihnen zuckte. Gil’dir trieb steif auf dem Rücken. Ihre Füße bewegten sich leicht und zeigten, dass sie nicht tot war. Aus ihrer Schulter ragte ein Krakendorn.
    „Es ist gut“, sagte Ei’don leise. „Diese Schlacht ist geschlagen. Kümmern wir uns um die Verletzten.“ Er sah alt und müde aus. In seinen Augen lag eine Trauer, die Gilam’esh schmerzte.
    Er ist über eine Grenze gegangen, die er nicht hat überschreiten wollen , erkannte er. Aber so ist der Lauf der Geschichte. Durch

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