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Maeve

Maeve

Titel: Maeve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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sie.
    Harskari materialisierte in ihrem Kopf. „Aleytys, sieh nach dem Jungen. Er könnte noch am Leben sein.“
    „Ahai, Madar!“ Sie stieß sich auf unsichere Beine hoch und taumelte zu dem zweiten Kaffa hinüber.
    Der Cerdd war hinter seinem Reittier zusammengesunken; Blut sickerte träge aus dem zerfetzten Fleisch seines Rückens. Er lag ganz still da.
    Aleytys verzog das Gesicht: Abscheu; sie kniete sich neben die Blutpfütze und berührte ihn. Leben schlug schwach unter ihren Fingern. Sie beugte sich über das Blut, wollte das klebrige Zeug nicht berühren, legte die Hände auf den Rücken des Cerdd und ließ die Heilkraft fließen.
    Nach einer Weile, mit durch die unnatürliche Haltung schmerzendem Rücken, richtete sie sich auf. Gwynnors Fleisch war wieder heil, der einzige Hinweis auf die entsetzlichen Wunden ein schwaches rosa Flechtwerk, das den dicken, gräulichen Raum durchzog, der auf der blassen Haut seines Körpers wuchs.
    Er blinzelte und setzte sich auf, sah sie an, mit wild starrenden Augen konzentrierte er sich rasch auf das gelatineartige Blut, das sich rings um ihn angesammelt hatte. Er zupfte an seinem zerrissenen Hemd und blickte kurz die blutigen Fetzen an, die kaum ihren Oberkörper bedeckten.
    Unbehaglich in der Stille, sagte Aleytys unvermittelt: „Ich heile.“
    „Das sehe ich.“ Er kicherte, ein plötzliches Aufblitzen von Humor, hervorgerufen von seiner Beinahe-Bekanntschaft mit dem Tod. „Der Peithwyr?“
    Aleytys sprang auf und schaute über den Stein zurück. „Stirbt noch immer.“
    Gwynnor hielt sich an ihr fest, zog sich auf seine Füße hoch und starrte die sich langsam windende Gestalt des Mördervogels an. „Wie?“
    Sie berührte die Hüfte. „Energierevolver.“
    „Komm.“ Er stieg über den Kadaver des Kaffa weg und machte sich daran, an den Satteltaschen zu zerren.
    „Was soll die Eile?“
    „Seine Gefährtin. Vielleicht haben wir ein zweites Mal kein Glück.“ Er zerrte die Schlaufen auf und warf sich den Wasserschlauch über die eine Schulter, die Taschen über die andere. Aleytys beeilte sich, seinem Beispiel zu folgen.
    Als sie einen Pfad entlanggingen, der an den Abhang einer Schlucht geklebt war, die sich ein paar Meter von den zerschmetterten Kadavern der Kaffon und dem noch immer zuckenden Peithwyr entfernt auf tat, blickte Aleytys nervös zum Himmel hinauf. „Du glaubst, daß uns der Peithwyr hier unten nicht sieht?“
    Gwynnor zuckte mit den Schultern, schob sich dann um eine Biegung, preßte seinen Körper fest gegen die Seitenwand. Seine Stimme wehte zu ihr zurück. „Der Stein bröckelt hier stark ab.“
    Nachdem sie den gefährlichen Bereich überwunden hatten, sagte Gwynnor unvermittelt: „Ihre Flügelspannweite ist zu groß. Wir müßten sicher sein, solange dies hier weiter in die richtige Richtung geht.“ Dann fügte er hinzu: „Denke ich.“
    Sie blickte zur Sonne zurück, noch hartnäckig hoch über dem westlichen Horizont, selbst aus den Tiefen der Schlucht ganz deutlich sichtbar. „Wie lange noch, bis Sonnenuntergang?“
    „Noch vier, fünf Stunden. Warum?“
    „Ich halte nicht mehr lange durch. Meine Heimatwelt hat einen kürzeren Tag. Und der Standard, an den ich mich seither gewöhnt habe, ist noch kürzer.“
    „Oh.“
    Ein markerschütternder Schrei schlug über ihnen zusammen. Die Gefährtin des Peithwyr raste – die Schwingen zusammengefaltet – in einem steilen, selbstmörderischen Sturzflug auf sie herunter.
    „Swardheld!“ Aleytys übergab ihren Körper, wartete kaum, bis sie sicher sein konnte, daß er sie gehört hatte. Schwarze Augen flammten, er übernahm ihren Körper, riß den Revolver aus dem Hosengürtel. Einen Augenschuß. Dann krabbelte er rasend schnell zurück, um dem abstürzenden Körper auszuweichen. Schwer atmend, stolperten Gwynnor und Aleytys um eine Biegung in der Schlucht, die Schreie und das papierene Flattern des verendenden Vogels folgten ihnen.
    Gwynnor betrachtete den derben, häßlichen Revolver mit einem Hauch von Neid. „Hätten wir die da statt …“ Er ließ geringschätzige Finger über den Kolben des hinter seinem Gürtel steckenden Pfeilwerfers schnellen.
    Aleytys schüttelte sich; das Gefühl des tödlichen Dings verursachte ihr noch immer Ekel. Sie stieß es weg und zog ihr Hemd darüber. „Der Captain konnte sie euch nicht verkaufen“, sagte sie ruhig, abwesend. Sie hauchte Swardheld einen schnellen Blitzstrahl von Dankbarkeit zu, fühlte sein antwortendes Lächeln, stieß

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