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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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haben sie uns dann verfolgt! Vielleicht sind sogar schon einige ... Weg von dem Fenster, Gayle! «
    Seine Stimme traf mich wie ein Peitschenhieb. Ich machte einen gewaltigen Satz, als habe er tatsächlich mit einer Peitsche nach mir geschlagen.
    Nichts geschah.
    Ich war ehrlich gesagt fast enttäuscht. Bisher hatte ich den Eindruck gehabt, daß Jeremias Befehle in dieser Tonart sofort befolgt werden mußten, weil dann der Tod so nahe war, daß jedes Zögern lebensgefährlich sein mußte.
    »Stellen Sie den großen Lehnsessel mit dem Rücken an das andere Fenster«, sagte er jetzt.
    Ich gehorchte wortlos.
    »Setzen Sie sich. Aber schnell!«
    Ich setzte mich.
    »Lassen Sie sich jetzt auf Hände und Knie fallen und kriechen Sie hierher zu mir an die Tür. Los, beeilen Sie sich, Mann!«
    Ich kroch wie befohlen und kam mir dabei wie ein Trottel vor.
    »Gut. Jetzt dürfen Sie wieder aufstehen. Kommen Sie, wir gehen gleich.«
    Miriam Flood wollte die Tür öffnen, aber Jeremia schob sie vorsichtig beiseite. »Nach mir die Sintflut«, sagte er, ging in den Flur hinaus und sah sich vorsichtig, aber keineswegs ängstlich um.
    Wir wandten uns nach links und gingen auf die Fahrstühle zu. Als wir etwa fünfzehn Meter von der Tür meines Appartements entfernt waren, hörten wir das Geräusch. Diesmal war es nicht eine plötzliche Druckwelle, sondern ein ohrenbetäubendes Rattern. Ich drehte mich um. Das Rattern dauerte noch immer an.
    In der Wand neben der Tür erschienen faustgroße Löcher. Plastitstücke flogen durch die Luft, während der Korridor sich mit Staub und Rauch füllte.
    »Los, weiter!« drängte Jeremia.
    Wir fuhren nach unten.
    »Was, zum Teufel, war das wieder?« erkundigte ich mich.
    »Eine Maschinenkanone, Marke Braden«, antwortete er lächelnd. »Pro Sekunde fünfzig Hohlladungsgeschosse vom Kaliber zwölf Millimeter. Ich fürchte, daß Sie bei dem dreisekundigen Feuerstoß von vorhin einen sehr hübschen Lehnsessel eingebüßt haben.«
    »Sie müssen gedacht haben, daß ich noch immer darin sitze.« Meine Stimme klang gepreßt.
    »Natürlich. Das Dumme bei einer Braden-Kanone ist nur daß sie auf einer sehr massiven Lafette montiert ist. Auf diese Weise braucht man verhältnismäßig viel Zeit, um sie auf ein neues Ziel einzurichten. Sie hatten die Waffe auf das Fenster gerichtet, an dem Sie vorher gestanden haben. Als Sie den Sessel an das andere Fenster rückten und sich dort niederließen, wurde die Maschinenkanone dorthin gerichtet. Aber als sie endlich schießen konnten, saßen Sie nicht mehr in dem Sessel – was den anderen Herren jedoch unbekannt geblieben war. Bisher haben wir einige Sekunden Vorsprung; hoffen wir, daß alles so bleibt, was?«
    Miriam Flood sprach das aus, was ich dachte, als sie sagte: »Kö-könnten wir den Vo-Vo-Vorsprung nicht auf d-d-drei Stunden ausdehnen? Oder vielleicht lieber auf drei Jahrhunderte?«
    Als wir die Fahrstuhlkabine verließen, legte Jeremia ihr leicht die Hand auf den Arm. Dabei lächelte er zuversichtlich und beruhigend. »Wir werden ihn ausdehnen, Miß Flood; wir dehnen ihn aus. Sogar so weit, daß er ihnen ins Gesicht zurückschnappt, wenn wir endlich loslassen.«
    Sie erwiderte sein Lächeln. Irgendwie wirkte seine Anwesenheit beruhigend.
    Wir befanden uns im Keller des Appartementhauses. Als wir rasch durch einen breiten Korridor gingen, hörte ich das leise Summen der arbeitenden Maschinen hinter den verschlossenen Türen zu beiden Seiten – die Komputer, Generatoren, Klimaanlagen und andere Geräte, die für den Komfort der Hausbewohner sorgten. Plötzlich fiel mir auf, daß wir eigentlich gar nicht im Keller sein konnten. Normalerweise mußten die Bewohner des Hauses im Erdgeschoß aussteigen, weil der Fahrstuhl nicht weiter nach unten fuhr. Der Keller war angeblich nur den Mechanikern zugänglich, die Wartungsarbeiten und Reparaturen durchführen mußten.
    Ich fragte Jeremia danach, aber er antwortete nur schulterzuckend: »Man hat eben seine Methoden, mein lieber Gayle. Man hat seine Methoden. Andernfalls lebt man nämlich nicht allzu lange. Kommen Sie.«
    Ich ging weiter hinter ihm her.
    Die Häuserblocks waren durch unterirdische Gänge miteinander verbunden, weil es einen unnötigen Zeitverlust bedeutet hätte, wenn die Mechaniker jedesmal ins Erdgeschoß hätten zurückkehren müssen, um in einen anderen Block zu gelangen. Aber die Gänge waren durch schwere Eisentüren verschlossen, die sich nur dann öffneten, wenn ein echter Mechaniker das

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