Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel
Köhler gekündigt hat.«
»Dann stimmt unsere Vermutung also, die beiden hatten einen Auftrag«, meinte Miranda.
»In der Wohnung war ich natürlich auch«, berichtete Mona. »Dort habe ich nur die Haushälterin angetroffen, und die hat mir erzählt, dass Dr. Köhler und Milan zu einer plötzlichen Reise aufgebrochen seien. Angeblich musste der Arzt beruflich dringend nach Amerika. Seinen Sohn hat er mitgenommen.«
»Wahrscheinlich sind sie in Wahrheit in die Hexenwelt zurückgekehrt«, vermutete Miranda.
»Das denke ich auch«, sagte Mona und trat heftig auf die Bremse, denn die Ampel vor ihr hatte auf Rot geschaltet. »Sie werden sich mit Valentin in Verbindung setzen. Jolanda hat schon mit Leon per
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gesprochen. Er will sich umhören, ob er etwas in Erfahrung bringen kann.«
Elena starrte zum Autofenster hinaus. Sie hatte das Gefühl, dass das alles sie nichts anging.
Milan …
»Jetzt sei doch kein solcher Trauerkloß, Elena!«, sagte Miranda von der Rückbank. »Das Leben geht weiter! Milan ist ein Idiot, wenn er so einen Auftrag angenommen hat. Vergiss ihn! – Wollen wir heute Nachmittag ins Schwimmbad? Das wird dir guttun und dich ablenken. Bei Liebeskummer hilft vor allem, wenn man was unternimmt.«
»Keine Lust«, murmelte Elena.
»Oder wollen wir Nele besuchen?«, schlug Miranda vor.
»Auch nicht«, sagte Elena.
»Elena, hör mal, du kannst dich schlecht die nächsten Wochen vergraben, damit ist keinem geholfen«, versuchte Miranda es noch einmal.
»Lass mich einfach in Ruhe«, bat Elena, der schon wieder die Tränen kamen.
»Also gut, dann gehe ich alleine«, sagte Miranda resigniert.
Die restliche Heimfahrt verlief, ohne dass jemand etwas sagte. Zu Hause angekommen, ging Elena gleich in ihr Zimmer und fing an, Hausaufgaben zu machen. Das Mittagessen ließ sie ausfallen, denn sie hatte nicht den geringsten Appetit. Daphne brachte ihr eine Schüssel mit Obstsalat und stellte sie auf den Schreibtisch.
»Hier! Vitamine! Die brauchst du jetzt besonders.«
»Danke«, murmelte Elena und stocherte lustlos mit der Gabel in ein paar Melonenstückchen herum.
Etwas später kam auch Miranda ins Zimmer. Schweigend setzte sie sich an den anderen Schreibtischplatz und fing an zu arbeiten. Als Elena nach einer Weile zu ihr hinüberspähte, sah sie, dass Miranda gar keine Hausaufgaben machte.
»Was hast du da?«, fragte Elena neugierig.
»Das Feendokument, das bei dem Stein lag«, erwiderte Miranda. »Das hat Milan nämlich nicht mitgenommen. Ich will wissen, was darauf steht. Die Feen haben doch gesagt, dass es wichtig ist.«
Elena runzelte die Stirn und wandte sich dann wieder ihrem Mathematikbuch zu.
Miranda brütete und brütete. Sie seufzte, kritzelte etwas auf ein Stück Papier und strich es nach einer Weile durch.
»Kommst du voran?«, fragte Elena, als sie mit ihren Matheaufgaben fertig war.
»Nein. Nicht wirklich.« Miranda hob den Kopf. »Also – falls du den Obstsalat nicht isst, kann ich ihn haben?«
Elena schob ihr die Schüssel zu.
»Danke.« Miranda fing geistesabwesend an zu essen. Plötzlich leuchtete ihr Gesicht auf. »Ah … jetzt … es ist wie ein Geheimcode …«
Verbissen arbeitete sie weiter.
Elena räumte irgendwann ihre Schulsachen zusammen, sie war mit den Hausaufgaben fertig. Dann legte sie sich mit einem Buch aufs Bett und versuchte zu lesen, doch auf jeder Seite tauchten Milans leuchtende Augen auf. Schließlich klappte sie das Buch zu, döste vor sich hin und schlief endlich ein. Sie träumte …
Sie saß mit Milan auf der Bank am Weiher.
»Ich weiß, dass ich dich unglaublich verletzt habe«, sagte Milan. »Kannst du mir verzeihen?«
Elena hob die Schultern. »Ich würde ja gerne, aber … Warum hast du das getan?«
»Ich hatte keine andere Wahl«, murmelte Milan. »Mein Vater und Valentin Cascadan, weißt du, sie sind alte Freunde, und als Valentin ihn um diesen Gefallen bat, da konnte er nicht ablehnen. Ich glaube, mein Vater steht noch bei ihm in der Schuld, genau weiß ich das aber nicht.«
»Und musstest du da mitmachen? Warum bist du nicht in der Hexenwelt geblieben?«, fragte Elena.
»Ich will später auf die Magische Universität gehen und dort studieren. Mein Vater ist nicht reich genug, um die Studiengebühren für mich zu bezahlen, aber Valentin hat ihm versprochen, dass ich ein Stipendium bekomme, wenn er den Auftrag für ihn übernimmt. Das war auch ein wichtiger Grund – für mich ….« Milan schluckte. »Ich konnte doch nicht
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