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Magical Mystery

Magical Mystery

Titel: Magical Mystery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regener
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gegangen?«
    »Lasst uns mal was essen gehen«, sagte Raimund. »Ich hab Hunger, ich brauch was zu essen, ich hab seit zwölf Stunden oder so nichts mehr gegessen. Lass uns mal ins Lala gehen und eine schöne Suppe essen!«

15. Lala II
    Zum Lala gingen alle mit, auch Rosa und die beiden Jugendlichen, die bis jetzt noch nichts gesagt hatten. Raimund stellte sie mir auf unserem Fußmarsch, bei dem er pausenlos redete, als Anja und Dubi vor, »die sind auch Praktikanten und die machen auch Musik, aber mehr so trancemäßig, aber mit so Kram dazu, so Instrumente, ich war erst nicht sicher, ob das was für uns ist, wenn dann Kratzbombe, habe ich zu Ferdi gesagt, ich meine, ehrlich mal, Charlie, warum sollen wir das nicht rausbringen, was Anja und Dubi machen, dafür haben wir doch Kratzbombe erfunden, da kann man sich doch mal locker machen, was soll denn dauernd diese Einengerei, alle immer nur hier ist mein Gemüsebeet, hier ist dein Gemüsebeet, was soll das, Charlie, das ist doch total borniert, da könnten jetzt bitte alle mal wieder mit aufhören, hör mir bloß auf damit, Charlie, auch Profile, immer abgrenzen hier, abgrenzen da, bloß nicht so wie der oder wie der sein, bloß kein Trancebrett auf unserem Label und der ganze Scheiß, was soll das, Charlie, ehrlich mal, Profile sind was für Reifen, Charlie, mit sowas brauchst du mir gar nicht erst zu kommen, Profile, was soll das sein, Profil?! Spinnt ihr alle, oder was, und dann das ganze Gerede von wegen Ausverkauf, Kommerz, sowas sagen doch nur Leute, die nicht begriffen haben, dass auch Geld ein Liebesbeweis ist, ich meine, geben wir denn nicht alle für Sachen, die uns am Herzen liegen, Geld aus …« – kurz gesagt: Es war der gute alte Raimund, der, bei dem alle Lampen an waren und der keine Stichworte brauchte, um unter Volldampf zu laufen, er meterte den ganzen Quatsch in einem Stück herunter, er zwitscherte uns sein Lied mit allen Strophen, der alte Ekstasevogel, während wir uns an auf den engen Gehwegen geparkten Autos vorbeiquetschten, löchrige Straßen überquerten und über Pfützen sprangen. Die Gehwege waren ziemlich uneben und kaputt und überall in den Senken waren Pfützen, »das muss alles noch gemacht werden, wir haben jetzt das Haus gekauft, wo BummBumm drin ist, und das daneben auch, ich weiß gar nicht, ich glaube, das kostet uns auch was, wenn die das machen, das wird dann auf die Hausbesitzer umgelegt oder sowas«, und es regnete noch immer »und trotzdem sind alle gut drauf, das ist ja das Ding bei Regen, dass man da eigentlich besser drauf ist als bei Sommer, alle freuen sich auf den Sommer und so, aber eigentlich sind sie alle bei Regen am besten drauf, ist auch für den Club besser, kann ja sein, dass die Brettertechnofreaks von Magnetic sich auf den Sommer freuen, die machen ja auch mit ihrem Freiluftquatsch die meiste Kohle …«, und Rosa hatte einen Schirm dabei und spannte ihn auf, »wo hast du denn den Schirm her, Rosa, mein Gott, wann habe ich das letzte Mal einen Schirm dabeigehabt, sowas verliert man doch gleich immer, vielleicht sollte man das mal machen, dass man einen Deal mit einer Firma macht, die dann die Leute bei irgendeinem Freiluftrave mit Schirmen versorgt, und dann steht da BummBumm drauf, das wäre der Hammer, die Penner von Magnetic machen wieder einen von ihren Gummistiefel-Freiluftraves und dann fängt’s an zu regnen und plötzlich haben alle einen Regenschirm, auf dem BummBumm steht, aber wahrscheinlich wollen Raver keinen Regenschirm, was sind das schon für Raver, die einen Regenschirm wollen, eine Hand am Schirm und der Rest vom Körper ravt, wie soll das gehen? Die pieksen sich damit doch nur gegenseitig die Augen aus, wenn die mit Schirm raven! Ich meine, Rosa, ehrlich mal, was sind das für Raver, die einen Regenschirm haben?«
    »Ich habe auch einen«, sagte Ferdi.
    »Ja, aber zu Hause vergessen, wie es sich gehört«, trumpfte Raimund auf. »Während Rosa hier, die hat einen Regenschirm dabei, wieso überhaupt? Gestern hat es doch noch gar nicht geregnet. Und vorgestern auch nicht. Wann bist du denn gekommen, dass du einen Regenschirm dabeihast?«
    »Ich bin heute Morgen um sieben aufgestanden und habe gefrühstückt und dann bin ich zu euch in den BummBumm gegangen«, sagte Rosa. »Du glaubst doch nicht, dass ich am Wochenende in euren Club gehe und da zwanzig Stunden oder was abhänge, nur um dir einen Track vorzuspielen!«
    »Du bist heute Morgen um sieben Uhr aufgestanden?!«
    »Ja klar. Ich

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