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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Winde stehen.«
    Dorrin schließt die Augen und konzentriert sich eine Weile. Schließlich sagt er: »Sie sind leicht, kaum mehr als ein kalter Dunst, der sich von Norden her anschleicht.«
    »Was ist mit den höheren Winden, die das Wetter gestalten?«
    Wieder schließt Dorrin die Augen.
    »Du hättest sie alle spüren sollen. Du solltest fähig sein, die Luft zu fühlen, Dorrin. Du musst die Luft auf allen Ebenen fühlen, nicht nur dicht über dem Boden, wo es ganz einfach ist«, erklärt der große, schwarz gekleidete Mann. Er blickt zwischen dem Himmel über dem Ostmeer und dem rothaarigen Jungen hin und her.
    »Was nützt es, etwas zu fühlen, wenn man dann doch nichts damit anfangen kann?« Die Stimme des Jungen klingt ernst und neugierig zugleich.
    »Es ist wichtig zu wissen, was Luft und Wetter treiben.« Obwohl der Mann groß und hager ist, klingt seine Stimme voll und befehlsgewohnt. »Ich habe es dir schon einmal erklärt. Die Bauern und Seeleute müssen es wissen.«
    »Ja, Ser«, stimmt der rothaarige Junge zu. »Aber damit könnte ich dennoch den Pflanzen nicht helfen, und bis jetzt kann ich ja nicht mal die leichteste Brise herbeirufen.«
    »Das wird schon noch kommen, Dorrin. Es braucht Zeit, und du musst fleißig sein.« Der schwarz gekleidete Mann seufzt leise und lässt den Blick über das Steingeländer zu der zweiten überdachten Veranda wandern, wo ein für vier Personen gedeckter Tisch wartet. »Denk darüber nach.«
    »Ich habe darüber nachgedacht, Vater. Ich würde lieber Schmied oder Schreiner werden. Die stellen etwas her, das man anfassen kann. Selbst ein Heiler hilft den Menschen. Du kannst zwar sehen, welches Wetter wir bekommen werden, aber ich will nicht mein Leben damit verbringen, die Dinge nur zu beobachten. Ich will etwas tun, etwas erschaffen.«
    »Manchmal rettet es vielen Menschen das Leben, wenn man zu beobachten vermag. Erinnere dich nur an das große Unwetter im letzten Jahr …«
    »Vater … die Legenden besagen, dass Creslin die Stürme steuern konnte. Warum kann ich nicht …«
    »Wir haben doch schon darüber gesprochen, Dorrin.
    Wenn wir die Stürme steuern, wird sich das Wetter auf der ganzen Welt verändern, und Recluce könnte wieder eine Wüste werden. Auf diese Weise würden sogar noch mehr Menschen sterben. Als die Gründer die Welt verändert haben, sind Tausende und Abertausende Menschen gestorben, und sogar sie selbst hätte fast der Tod ereilt. Heute würde es noch schlimmer werden, viel schlimmer – selbst wenn ein Schwarzer Magier käme, der so mächtig ist wie Creslin, und damit ist nicht zu rechnen. Das Gleichgewicht wird es verhindern.«
    »Aber warum?«
    »Ich habe dir den Grund bereits genannt. Weil es jetzt mehr Menschen gibt. Weil alles mit allem anderen zusammenhängt. Und weil heute mehr Ordnung in der Welt ist.«
    Dorrin sieht das ernste Gesicht des Vaters, schürzt die Lippen und schweigt.
    »Ich werde deiner Mutter mit dem Abendessen helfen. Weißt du, wo Kyl ist?«
    »Unten am Strand.«
    »Würdest du ihn bitte holen?«
    »Ja, Ser.« Dorrin neigt den Kopf und steht auf. Als er über die kurz geschnittene Wiese läuft, tritt er vorsichtig auf; mit der gleichen Sicherheit, die auch seine Worte und seine Haltung auszeichnen, läuft er über den Steinweg mit den messerscharfen Kanten.
    Nach einem letzten Blick zu seinem Sohn dreht sich der Magier um und wandert durch die Bibliothek in die Küche.

 
III
     
    » S olange Ihr nicht beweisen könnt, dass Ihr der Mann mit dem Weißen Schwert seid, solange könnt Ihr auch nicht damit rechnen, zum Erzmagier ernannt zu werden, Jeslek.«
    »Ich müsste zum Beweis wohl erst auf dem Hochland von Analeria neue Berge entstehen lassen? Ist es dies, was Ihr meint, Sterol?«
    »Es könnte jedenfalls nicht schaden«, gibt der weiß gekleidete Mann, der ein Amulett um den Hals trägt, ironisch zurück.
    »Ihr wisst, es ließe sich durchaus machen. Besonders da im Laufe der letzten Generationen in Recluce die Ordnung zugenommen hat.« Die Sonne spiegelt sich hell in Jesleks Augen.
    »An dem Tag, an dem Ihr es tut, werde ich Euch das Amulett übergeben.« Sterol lacht, aber das Lachen ist kälter als der Wind, der durch den Winterhimmel über Fairhaven fegt.
    »Ich meine es ernst. Es ist nicht nur eine Frage roher Gewalt. Es geht darum, die Fäden der Ordnung zu entflechten, die tief in der Erde selbst verankert sind.«
    »Allerdings gibt es eine Bedingung.«
    »Ja?«
    »Ihr müsst die Hauptstraße erhalten und

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