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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Tempel zurückkommen. Sie hat heute Nachmittag Unterricht.«
    »Ich weiß. Ich gehe nach Hause, bis Hegl mich wieder braucht.« Der rothaarige Junge wendet sich ab und läuft den mit Steinplatten ausgelegten Weg zur gepflasterten Straße hinunter.
    Hinter ihm schüttelt die Frau des Schmieds kurz den Kopf, ehe sie einen Blick in ihren Kräutergarten wirft. Lächelnd betrachtet sie die Pflanzen.
    Dorrin wandert an zweien der für Extina typischen Steinhäuser mit Dachschindeln aus Schiefer vorbei, ehe er abbiegt und einen Weg hinaufläuft, der eine Spur breiter ist als die Zufahrten der benachbarten Gebäude. Eine Fußspur im leichten Staubschleier, der sich über das kurze, borstige Gras gelegt hat, verrät ihm, welchen Weg seine Mutter gegangen ist, als sie ihren eigenen Garten und die Bäume inspiziert hat.

 
V
     
    D er schwarz gekleidete Mann schaut auf seiner bedächtigen Wanderung über den Steinweg abwesend auf, als hätte er den Jungen, der die überdachte Veranda betreten hat, nicht bemerkt.
    Hinter dem Schwarzen Magier kann Dorrin die Schwarze Residenz sehen, wo der Rat, dem sein Vater angehört, zusammentritt. Seit dreihundert Jahren, seit die Gründer gestorben sind, hat dort niemand mehr gelebt. Ein Stück links neben der Schwarzen Residenz beginnt die Hohe Straße, die bis zur südwestlichen Spitze von Recluce führt. Der Süden der Insel ist bewaldet und abgesehen von einigen Handwerksbetrieben und den fruchtbaren Ebenen am Feyn, wo die Kornkammer der Insel liegt, weitgehend unbewohnt.
    Als sein Blick zu den schwarzen Gebäuden auf dem höchsten Punkt der Klippen wandert, runzelt Dorrin die Stirn und fragt sich abwesend, ob die Geschichten über Creslin und Megaera der Wahrheit entsprechen. Wie war es möglich, dass sie bei Sonnenaufgang genau im gleichen Augenblick gestorben sind? Oder ist auch das nur ein Aberglaube, den er widerspruchslos schlucken soll? Seine Modelle beruhen jedenfalls nicht auf purem Aberglauben. Er runzelt die Stirn. Oder vielleicht doch?
    »Dorrin …«, ruft ihn der Mann mit dem schmalen Gesicht. »Wir müssen reden. Hole deinen Bruder. Wir treffen uns in der Küche.«
    »Ja, Ser.« Er dreht sich um und läuft die Treppe hinter der Veranda hinunter. Kyl ist gerade dabei, seinen eigenen Kräutergarten zu jäten – eine Folge der Drohung ihrer Mutter, den Kindern die Süßigkeiten vorzuenthalten, bis deren Gärten ordentlich aussehen. Dorrin lächelt. In seinem Garten war die Ordnung nie ein Problem. Andererseits beschäftigt sich sein Bruder Kyl – dunkelhaarig und jünger als er – meist lieber damit, zu angeln oder Krabben zu fangen oder einfach nur das Ostmeer anzustarren.
    Nein, der kräftige Junge ist gar nicht beim Jäten. Er sitzt traurig vor einem Häuflein verwelkter Kräuter. »Ich hasse die Gartenarbeit. Warum darf ich nicht einfach mit Brice losziehen, wie ich es wollte?«
    »Ich nehme an«, beginnt Dorrin, während er sich neben Kyl hockt und beim Reden kleine unerwünschte Triebe entfernt, »das liegt daran, dass Vater ein Schwarzer Luft-Magier und Mutter eine Heilerin ist. Wenn sie Fischersleute wären wie Brices Eltern, würden sie wohl umgekehrt nicht wollen, dass wir Magier oder Heiler werden.«
    »Ich hasse die Gartenarbeit.«
    Dorrin zupft weiter Unkraut aus, seine Hände bewegen sich flink und geübt zwischen den Pflanzen. Während er jätet, streicht er mit den Händen über die Kräuter und tränkt sie mit Ordnung. »Ich weiß.«
    »Dir gefällt es ja auch nicht, etwas über die Luft-Magie zu lernen, oder?«
    Dorrin zuckt mit den Achseln. »Eigentlich habe ich nichts dagegen, immer wieder etwas Neues zu lernen. Ich will etwas über die Dinge erfahren und Dinge herstellen – nicht, solche Dinge, wie Hegl sie anfertigt, sondern Maschinen, die Arbeit verrichten und den Menschen helfen können. Ich werde aber wohl nie fähig sein, die Winde zu verändern und die Stürme zu beherrschen.«
    »Vater kann nur kleine Veränderungen in den Winden hervorrufen. Er hat es selbst gesagt.«
    Dorrin schüttelt den Kopf. »Er greift nur deshalb so vorsichtig ein, weil er fürchtet, es könnte nachteilige Auswirkungen auf das Gleichgewicht haben. Aber was nützt es, über eine Macht zu verfügen, die man nicht einsetzen darf? Ich würde lieber etwas Nützliches tun.«
    »Angeln ist nützlich«, bemerkt Kyl. Sein Blick wandert zu Dorrins Händen. »Bei dir sieht das Jäten so einfach aus.«
    Dorrin schüttelt die Erde von den Fingern und steht auf. Er klopft sich die

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