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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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und das nördliche Spidlar in eine kalte, verschneite Wildnis. Echt genug, um Recluce von einer Wüste in einen Garten zu verwandeln.«
    Der junge Mann schüttelt den Kopf. »Legenden sind das, Unfug!« Feuer flackert aus seinen Fingern – keine rot gesäumten weißen Flammen, sondern ein Licht, so scharf wie eine Klinge, die ein Stück Granit aus einer Säule herausspringen lässt.
    »Legenden sind es in der Tat, aber Ihr seid heute hier, weil Creslin damals gelebt hat.«
    »Erklärt mir das«, verlangt der schlanke junge Mann mit den sonnenhell strahlenden Augen und dem weißen Haar.
    »Das Gleichgewicht existiert. Jawohl, es ist real, und wer es vernachlässigt, schadet sich selbst. Der Verräter Jenred hat nicht an das Gleichgewicht geglaubt, und wir haben für diesen Unglauben gezahlt und wieder gezahlt. Zu Creslins Zeiten herrschte das Chaos, und die Macht des Gleichgewichts war gezwungen, einen Ausgleich zu schaffen. Die Schwarzen haben dafür gesorgt, dass Creslin auf den Plan trat, und sie haben ihn außerhalb von Fairhaven ausgebildet.«
    »In Westwind, nicht wahr? Soviel können wir mit Sicherheit sagen.«
    »Sorgen solltet Ihr Euch über die Dinge machen, die man nicht sicher sagen kann, Jeslek. Creslin war an die Ordnung gebunden, aber er wurde in Westwind zu einem Hauptmann der Garde ausgebildet. Das galt damals noch mehr als heute. Irgendwann, noch bevor er seine Kräfte erwarb, hat er eine ganze Bande von Wegelagerern und drei oder vier Abteilungen der Weißen Garde getötet. Oh, und er konnte fast so schön singen wie der sagenhafte Werlynn.«
    »Und was hat das alles mit mir zu tun?«
    »Es hat ihm das Leben gerettet, als seine Magie nicht mehr ausgereicht hat. Ihr solltet es lieber auch lernen«, gackert ein alter Magier.
    »Pah!« Die Stimme ist fast so schneidend wie das Chaos-Feuer des Sprechers. »Nicht einmal die Schwarzen von Kyphros könnten mich aufhalten.«
    »Die sind nicht mit den Schwarzen von Recluce zu vergleichen.«
    Die Worte hängen einen Augenblick im Raum.
    »Wer hat das gesagt?«
    Aber keine Stimme bekennt sich zu der Aussage, und so zieht Jeslek sein Feuer zurück und tritt nach draußen ins Zwielicht. Durch die Straßen von Fairhaven, die niemals dunkel werden, weil weißes Licht in ihnen brennt, geht er zum alten Stadtzentrum.

 
VII
     
    D er große Mann bindet das Pferd fest und zieht die Bremse des Zweisitzers an. Die beiden Rotschöpfe suchen ihre Sachen zusammen, und kurz danach laufen vier Gestalten über die mit schwarzem Stein gepflasterte Straße, die von der Küstenstraße aus leicht bergauf führt. Die beiden Rothaarigen tragen Tornister auf dem Rücken, die beiden älteren Männer laufen, als trügen sie schwerere, unsichtbare Lasten.
    Der nach langer Benutzung ausgetretene Weg führt sie zu einem halben Dutzend schwarzer Steinbauten, die mit grauem Schiefer, fast so dunkel wie die Wände selbst, gedeckt sind. Das kurze Gras zwischen Weg und Mauern ist dunkelgrün, dicht und kräftig.
    Die vier wandern an einem in Form einer Raute angelegten Garten vorbei, in dem blaue und silberne Blumen blühen, eingefasst von Mauern aus demselben dunklen Stein. Blätter rascheln leise im kühlen Herbstwind. Am grünlichblauen Himmel ziehen weiße Schäfchenwolken nach Westen.
    »Wohin gehen wir?« fragt das einzige weibliche Wesen in der Gruppe. Sie ist zu alt, um ein Mädchen genannt zu werden, aber noch zu jung, um schon als Frau zu gelten.
    »Zu dem schwarzen Gebäude dort auf der rechten Seite«, antwortet der größte.
    »Hier sind alle Häuser schwarz.«
    »Kadara«, ermahnt sie der kleinere der beiden Männer.
    »Der ganze Ort ist schwarz.«
    Dorrin blickt von Kadara, die den Mut hat, auch seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen, zu seinem Vater. »Warum nennt man diesen Ort die Akademie?« Er kennt die Antwort bereits, aber er weiß, dass Kadara sie noch nicht gehört hat, und will verhindern, dass Hegl oder sein Vater sie erneut zurechtweisen.
    Oran verzieht kurz die Lippen, bevor er antwortet. »Ursprünglich hatte der Ort überhaupt keinen Namen. Vor Jahren hat dann ein ehemaliger Gardist aus Westwind einige jüngere Schwarze Magier in Selbstverteidigung unterwiesen. Sie haben für die Ausbildung bezahlt, indem sie den Überresten der Garde von Westwind die Logik und Wissenschaft der Ordnung vermittelt haben.« Oran hält inne und deutet zum Gebäude. »Diese Seitentür dort ist es.« Er schreitet weiter. »Angeblich hat einmal jemand diesen Ort als die Akademie des

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