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Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Titel: Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihm jedes Wort der Unterhaltung zu entlocken. So wurde Jake
sehr geschickt darin, Geschichten zu erfinden und ihnen dabei ungerührt in die Augen zu sehen. Danach ging er in sein Zimmer und ritzte seinen Sieg für alle Zeiten in die Haut, so dass der Schmerz den aufbrausenden Zorn vertrieb und durch kalte Entschlossenheit ersetzte.

Zehn Jahre
    Bücher. Die riesige Bibliothek in seinem Elternhaus, die sonst kaum jemand betrat, war ein unermesslicher Schatz. Jake verbrachte einen Großteil seiner Zeit an diesem ruhigen, von seinen Eltern gemiedenen Zufluchtsort. Er las jedes Buch in den Regalen, egal, worüber; sein fotografisches Gedächtnis saugte jeden Fetzen Wissen auf und archivierte ihn zur späteren Nutzung.
    Außerdem lernte er, sich ruhig im Hintergrund zu halten. Oft entwischte er Bridget, dem neuesten Kindermädchen und schlich unbemerkt durchs Haus, lokalisierte alle Bewohner und pirschte sich an, bis er nahe genug war, um sie zu berühren, aber er verriet sich nie.
    So gelangte er an Insiderinformationen über Aktien. Ryan war hochintelligent und sehr geschickt darin, die Schwächen anderer zu erkennen. Jake lernte viel, indem er ihn heimlich beobachtete. Wie er mit der Zeit begriff, signalisierte jenes kleine Lächeln, das andere für ehrlich hielten, dass Ryan kurz davor war zuzuschlagen, und zwar erbarmungslos. Da er einer einflussreichen Familie mit hervorragenden Beziehungen zur Finanzwelt entstammte, wusste Ryan die verschiedenen Familiengeschäfte zu führen
und seine politischen Beziehungen einzusetzen, was Jake wertvolle Erkenntnisse brachte. Und das, was er von Urgroßvater Fenton über Aktien, Anleihen und die Wirtschaftsbücher in der Bibliothek erfuhr, half ihm, die Informationen, die er beim Spionieren aufgeschnappt hatte, zu verstehen und richtig einzuordnen.
    Als er wieder einmal durchs Haus geisterte, ertappte er Cathy und ihren persönlichen Trainer im Fitness-Raum. Meist übten die beiden sich mehr aneinander als an den Geräten. In diesem Zimmer lernte Jake ebenfalls viel; danach verfolgte er das Thema mithilfe der Bücher in der Bibliothek und der Informationen aus dem Computer. Sex war wie Geld, nichts als eine Waffe, die man einsetzen musste, um Macht zu gewinnen. Er beschloss, alles über Sex zu lernen, damit er ein richtig guter Liebhaber wurde. Denn es machte keinen Sinn, eine Waffe zu besitzen, wenn man sie nicht effektiv nutzen konnte.
    Dann begann Jake zu trainieren, die kräftigen Muskeln seiner dünnen Arme und Beine auszubilden. Er benutzte jedes Gerät, studierte Bedienungsanleitungen und Videobänder und folgte den Instruktionen, achtete aber stets darauf, nicht erwischt zu werden. Jeden Tag pirschte er durchs Haus und lernte, lauschte, las … immer mehr und mehr. Und jede Information wurde gespeichert - zu einem einzigen Zweck.
    Eines Tages, wenn die Zeit gekommen war, wollte er seine Eltern mit ihren eigenen Waffen schlagen. Er würde ihnen eine Firma nach der anderen abjagen, sie finanziell ruinieren und sie der Welt als das, was sie waren, präsentieren. Er würde ihnen unmissverständlich klarmachen, dass der Junge, den sie so oft geschlagen und für ein Opfer
gehalten hatten, eigentlich der Stärkere war - er war das wahre Alphatier.

Dreizehn Jahre
    Jake stand ganz still, als Josiah Trent, der beste Freund seiner Eltern und früher auch ihr Geschäftspartner, um ihn herumging und tief Luft holte. Der Andere reagierte, kam weit aus seinem Innern dichter denn je an die Oberfläche und verlangte wutschnaubend nach Freiheit. Jakes Haut prickelte. Seine Muskeln spannten sich. Kiefer und Gaumen wurden zu eng, so als gäbe es nicht genug Platz für die Zähne, doch er hielt grimmig aus und zwang den Anderen zur Ruhe.
    Jakes Verstand war mittlerweile ausgereift und geschult, instinktiv erfasste er, dass er nie in größerer Gefahr geschwebt hatte. Trent suchte nach dem Tier in ihm. Dieser Mann mit den scharfen Augen und der breiten Nase sollte den Anderen aufspüren. Cathys Atem ging stoßweise vor Erwartung, förmlich erregt beobachtete sie, wie Trent den Jungen umkreiste.
    Jake hatte einen Fehler zu viel gemacht, war zu schnell und zu hoch gesprungen und hatte seine wachsenden Fähigkeiten gezeigt, statt sie hinter der Fassade des schwachen, nutzlosen Bücherwurms zu verstecken, den seine Mutter in ihm sah. Er hatte gewusst, dass er niemals Verdacht erregen durfte, doch nun war ihm ein Schnitzer unterlaufen, und sie hatten Trent geholt, in der Hoffnung, dass ihr Sohn am

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