Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)

konzentrieren soll. Andere finden das himmlisch. Probiert es aus und urteilt selbst.
    Liebesschule Ein 2000 Jahre altes Werk aus Indien ist der meistgelesene und berühmteste Sexualratgeber aller Zeiten: Das Kamasutra. Erst 1883 wurde das Buch im Westen übersetzt und verlegt. Von vielen als skurriles, orientalisches Werk der Pornografie abgetan, ist das Kamasutra viel eher ein Leitfaden für die Liebe. Von der Partnerwahl über erste Annäherungen bis zum Blowjob oder detailreich beschriebenem Sex ist alles dabei. Das Kamasutra liefert aber auch Rezepte für Aphrodisiaka oder erklärt Frauen, wie sie sich im Streit verhalten sollen. Ein umfassendes Werk also. Am bekanntesten ist es für seine zahlreichen Abbildungen von sexuellen Stellungen, die vielfach in der modernen Zeit kopiert wurden. Die Liebesschlinge, der Liebesspagat, die Zange, Ziege und Baum oder wie wäre es mit den verliebten Spatzen?

    Sonst noch was?
    Es gibt natürlich noch ganz viele andere Stellungen, aber eigentlich sind das alles Varianten von denen, die wir schon erklärt haben. Lasst euch einfach was einfallen.
    Wichtig bei allen Stellungen ist es, immer wieder darauf zu achten, tief und regelmäßig zu atmen und wenig Daueranspannung zu haben – stattdessen lieber in fließender oder wellenartiger Bewegung zu bleiben und mit verschiedenen Muskelspannungen zu spielen. Und daran denken, dass Langsamkeit oft erregender ist als hektisches Auf und Ab.
    Eine gute Denkhilfe dafür ist die Katze. Sie ist ein Tier, das sich geschmeidig bewegt. Diese Geschmeidigkeit hilft tatsächlich beim Sex. Den Rücken krumm machen, während das Becken nach vorne kommt. Danach langsam wieder zurück, fast bis ins Hohlkreuz. Der Oberkörper macht hierbei mit. Die Schultern bewegen sich beim Beckenvorstoß nämlich automatisch ein wenig nach vorne, machen eine Rundung, wie beim Buckel. In der Rückbewegung ziehen sie wieder nach hinten. Der Kopf fällt beim Vorstoßen fast von alleine, ein bisschen in den Nacken und wieder zurück. Wem dies zu theoretisch ist, kann mal im Vierfüßlerstand kräftig husten und dabei auf Becken, Schultern und Kopf achten. Denn beim Husten oder kräftigem Lachen vollzieht der Körper ziemlich genau die Bewegung, die gemeint ist. Oder macht auf dem Rücken liegend eine Stoßbewegung und schaut, was Oberkörper und Kopf machen. Probiert das dann mal beim Sex aus. Und achtet auf den Unterschied. Warum? Weil ihr in der Bewegung mehr spürt. So wird die Erregung durch den ganzen Körper geschickt, bis hin zum kleinen Zeh.
    Mit der Katzen-Bewegung – auch die doppelte Schaukel genannt – öffnet sich der Körper auch für mehr Gefühl. Deine eigene sexuelle Erregung kannst du so voll auskosten, und gleichzeitig kannst du den Partner besser spüren und genießen. Am Ende wird der Orgasmus dann ein bewegter Orgasmus, im wörtlichen Sinne. Es kommt zu einer wunderbaren umfassenden Vibration im gesamten Oberkörper und in der Beckengegend. Das ist ein Orgasmus, der einen schweben lässt. In den siebten Himmel.
    Hört sich alles ganz schön technisch an? Keine Sorge, je häufiger ihr das macht, desto mehr geht es in Fleisch und Blut über. Man teilt und erlebt mehr mit dem Partner.
    Fundament Die Muskeln des Beckenbodens sind für beide Geschlechter gleich wichtig. Viele Männer wissen gar nicht, dass sie einen Beckenboden haben und genauso trainieren können wie Frauen, bei denen diese Muskeln öfter Thema sind. Die Muskeln im Beckenboden spannen sich automatisch an, wenn wir uns bewegen. Oder wenn wir niesen, husten oder lachen, auch wenn wir etwas schieben oder heben, treten die Beckenbodenmuskeln in Aktion.
    Der Beckenboden besteht aus zwei Schichten. Die hintere Schicht, welche sozusagen den Boden der Bauchhöhle bildet, unterstützt die Organe im Becken und hilft dabei, Urin, Winde und Stuhl halten zu können. Die vordere Schicht spielt eine wesentliche Rolle für die Erektion beim Mann. Der Beckenboden ist auch sehr wichtig für das sexuelle Empfinden.
    Und so findet ihr ihn: Stellt euch vor, ihr versucht beim Pinkeln den Strahl zu unterbrechen. Oder ihr versucht zu verhindern, dass ihr ein Lüftchen lasst. Dabei bewegt ihr automatisch bestimmte Muskeln. Spürt mal nach und schon habt ihr den Beckenboden gefunden.
    Jetzt könnt ihr ihn gezielt an- und entspannen. Und beim Sex einsetzen: Frauen können damit ihre Vagina von innen massieren und für die Männer ist ein gut trainierter Boden das Fundament einer Erektion.
    Ortswechsel
    Und