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0721 - Stärker als der Teufel?

0721 - Stärker als der Teufel?

Titel: 0721 - Stärker als der Teufel? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Dunkelheit hüllte das Zimmer ein wie rabenschwarze Tinte. Kein Laut war zu hören, das gesamte Rechteck schien in einem Vakuum zu schweben.
    Es war ein Teil der völlig normalen Welt und gehörte trotzdem zu einem anderen Reich.
    In der tintigen Finsternis lauerte etwas. Es war nicht zu fassen, nicht zu erklären, noch weniger zu greifen, denn es war einfach da.
    Etwas Gefährliches, Böses. Etwas, das den Tod bringen konnte und den Raum für Menschen lebensbedrohend machte. Es war ein Zimmer, das ihm gehörte. Einem Wesen, das viele Menschen vor Furcht erstarren ließ und nur wenige liebten. Es hatte zahlreiche Namen. Auch wenn diese sich verschieden anhörten und unterschiedlich klangen, die Bedeutung aber blieb gleich.
    Es war der Teufel!
    Er oder sein Geist beherrschten diesen Raum. Sie hatten hier ein Refugium geschaffen, über das er sich freute, eine kleine Insel in der Welt der Menschen.
    Hier konnte er mit ihnen spielen, hier gelang es ihm, sie zu manipulieren, nach seinen Wünschen zu formen und sie für seine Zwecke abzurichten.
    Zwischen diesen Wänden aber bestrafte er auch. Wer ihm nicht mehr paßte oder versagt hatte, bekam die gesamte Wucht der Hölle zu spüren und wurde zerschmettert.
    Ein Ort der Finsternis, des Schreckens, in dem arme Seelen wie Stroh im Feuer verbrannten.
    Traute sich jemand freiwillig dort hinein?
    Normalerweise nicht. Es sei denn, er gehörte selbst zu den großen Dienern des Teufels.
    Und doch kam jemand.
    Der Raum, der in einer dichten Stille lag, schien plötzlich einen tiefen Atemzug auszustoßen. Die Finsternis bewegte sich, so konnte man meinen, doch es war nur die Tür, die von außen her aufgezogen wurde und ein leises Knarren hinterließ.
    Ein häßlich klingendes Geräusch, als wäre jemand getreten worden. Eine Kreatur, die noch nicht schlief und sich in den letzten Zuckungen auf dem Boden bewegte.
    Die absolute Finsternis des Raumes zeigte dort, wo sich die Tür öffnete, einen grauen Streifen, gerade so breit, daß sich ein Mensch durch die Lücke schieben konnte.
    Jemand kam.
    Die Gestalt blieb für einen nachdenklichen Moment auf der Schwelle stehen, und es war nicht zu erkennen, ob es sich dabei um einen Mann oder um eine Frau handelte.
    Sekunden tropften dahin.
    Der Ankömmling bewegte sich nicht. Er hatte sein Gesicht so gedreht, daß er in das Zimmer hineinschauen konnte. Er sah auch weiterhin nichts, starrte nur hinein, und dann durchfloß ein tiefer Atemzug die Finsternis. Es war mehr ein sattes Stöhnen, das sich letztendlich in einem harten Lachen auflöste.
    Im Raum selbst war keine Reaktion zu spüren. Die Dunkelheit hielt sich zurück, sie lebte, das Böse war da, aber es gab sich nicht zu erkennen. Es wollte die andere Person locken.
    Und die kam auch.
    Sie ging einen Schritt vor, dann noch einen, so daß sich die Tür bewegen konnte.
    Sie fiel zu.
    Und die Gestalt stand in der Schwärze.
    Gern und freiwillig hatte sie das Reich des Teufels betreten, ein Teil der Hölle, die allein für Asmodis und seine bestimmten Freunde reserviert worden war.
    Die Gestalt ging noch weiter. Ihre Füße traten hart auf, damit das Geräusch auch gehört wurde.
    Dann ließ sie die Sohlen über den Boden schleifen.
    Sie ging, sie hörte nicht auf, und sie hätte eigentlich schon die andere Seite des Raumes erreichen müssen, aber die war nicht mehr, vorhanden. Wände hatten sich aufgelöst wie Nebel in der heißen Sonne. Sie waren zur Seite geglitten, sie »schwammen« im Unsichtbaren, sie waren geschluckt worden, denn in einer Welt, die der Teufel vorzog, war alles möglich. Da gab es eine Physik, die ihm gehorchte.
    Die Gestalt blieb stehen. Noch ein letztes Schaben mit dem rechten Fuß, dann war es still.
    Nichts geschah. Wenn Kräfte in der Dunkelheit lauerten, hielten sie sich bewußt zurück. Und das schien die Gestalt zu wissen, denn sie gab sich sehr sicher.
    Ein Lachen erklang.
    Es war ein besonderes Lachen. Ziemlich tief im Klang, es schien direkt aus dem Bauch zu kommen, es klang spontan und siegessicher zugleich, es bewegte sich die Tonleiter auf und ab, und es gehörte keinem Mann, sondern einer Frau.
    Sie hatte diese Teufelswelt betreten!
    Allmählich ebbte das Lachen ab. Dafür waren schwere Atemzüge zu hören, die zischend in die Stille hineindrangen.
    Auch sie verstummten.
    Lauern, abwarten…
    Nichts geschah.
    Zeit verging, aber in der tintigen Finsternis war davon nichts zu merken. Die Gestalt wurde von der Schwärze kurzerhand aufgesaugt, so

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