Malibu wartet auf dich
ihr stets alterslos erschienen, aber nun erkannte sie, dass die Jahre nicht spurlos an ihm vorübergegangen waren. Das Haar an seinen Schläfen war nicht blond, sondern grau, und die Linien um seinen Mund zeigten, dass er kein junger Mann mehr war.
Wenn er seine Mitmenschen unglücklich gemacht hatte, so hatte das Leben auch bei ihm seine Spuren hinterlassen.
Sie atmete tief durch. "Na schön, Garrett. Ich würde vorschlagen, du ..."
"Sarah, du bist kein Kind mehr", unterbrach er sie, bevor sie ihm einen Vortrag halten konnte. "Also benimm dich dementsprechend."
Mit glühenden Wangen ging sie in die Küche, um Kaffee zu machen. Sie war Lehrerin, war verheiratet gewesen, und dennoch hatte Garrett Kingham etwas an sich, das in ihr kindische Trotzreaktionen hervorrief. Zugegeben, er war attraktiv - aber wie, um alles in der Welt, hatte Amanda sich nur einen solchen Mann verlieben können?
Amanda war eine Schönheit gewesen. Ihre zahllosen Verehrer hatten pausenlos das Cottage belagert. Trotzdem hatte sie sich entschieden, nach Amerika zu gehen und Schauspielerin zu werden. Die Eltern hatten sie zwar gewarnt, dass jedes junge Mädchen in Hollywood das gleiche Ziel habe wie sie und nur sehr wenige es schaffen würden, aber sie war überzeugt gewesen, eine große Karriere vor sich zu haben. Amanda hatte nie in einem Film mitgewirkt, sondern war stattdessen Garrett Kinghams Frau geworden, und wie es schien, arbeiteten die Kingham-Frauen nicht. Garrett hatte lediglich von ihr erwartet, dass sie Brian eine gute Mutter war und ansonsten als strahlend schöne Gastgeberin fungierte. Und Amanda hatte beide Aufgaben hervorragend erfüllt, hatte Brian vergöttert und war zu der beliebtesten Gastgeberin Hollywoods avanciert.
Aber selbst dieser Erfolg hatte dem arroganten Garrett Kingham nicht genügt. Er hatte die Existenz seiner Frau und seines Sohnes weitgehend ignoriert und sich rücksichtslos seiner eigenen Karriere gewidmet. Amanda hatte darunter maßlos gelitten, und Sarah wollte keinesfalls zulassen, dass er Brian dasselbe antat.
Mit entschlossener Miene trug sie Kaffee und Geschirr ins Wohnzimmer. Ihre Entschlossenheit schwand jedoch dahin, als sie sah, dass Garrett Kingham im Sessel eingeschlafen war.
Vorsichtig stellte sie das Tablett ab und betrachtete ihn frustriert. Sogar im Schlaf wirkte er noch angespannt, so als würde er noch immer seine Emotionen unter Kontrolle halten.
Oder es war tatsächlich so, wie sie stets vermutet hatte: Er kannte überhaupt keine Emotionen, und folglich gab es auch nichts, was er hätte kontrollieren müssen!
Gleichgültig, wie müde er sein mochte - er war in diesem behaglichen Wohnraum völlig fehl am Platz. Er konnte hier nicht weiterschlafen, er musste gehen.
"Garrett?" Sie rüttelte ihn sanft an der Schulter. "Garrett, wach auf!"
Seine Antwort bestand darin, dass er ihre Hand fortstieß und Sarah feindselig anblickte. "Was, zum Teufel, tust du da?" Er richtete sich auf.
Sarah zuckte zurück, als hätte sie sich verbrannt. "Du bist eingeschlafen. Du kannst hier nicht bleiben", teilte sie ihm kurz angebunden mit. "Ich wusste nicht, dass ich den großen Garrett Kingham nicht anfassen darf", fügte sie verärgert hinzu.
Die Anspannung schien teilweise von ihm zu weichen. Die Andeutung eines Lächelns umspielte seine Lippen. "Glaub mir, normalerweise habe ich absolut nichts dagegen, von einer schönen Frau berührt zu werden - du hast mich überrascht, das ist alles."
Sie wollte nichts über die Frauen in seinem Leben oder über seine Beziehung zu ihnen hören. Er war der Mann ihrer Schwester gewesen, und als solcher sollte er seine Affären für sich behalten, fand sie. "Ich versichere dir, das wird nicht wieder passieren", erwiderte sie kühl. "Hier ist dein Kaffee. Ich schlage vor, du gehst, wenn du ihn getrunken hast."
Er schüttelte den Kopf, bevor er einen Schluck trank. "Nicht ohne Brian."
"Brian erwähnte, dass du momentan in England arbeitest. Es tut doch bestimmt niemandem weh, wenn er ein paar Tage bei uns bleibt, oder?" Ihr Vater hatte das Zusammensein mit seinem Enkel so sehr genossen!
"Wenn er vorher mit mir darüber gesprochen hätte ..."
"Dann hättest du ihn gar nicht erst herkommen lassen", warf Sarah ein. "Genauso wie du Amanda ausgeredet hast, uns zu besuchen, als sie deine Frau war."
"Ich habe Amanda nie daran gehindert, nach Hause zu fahren", entgegnete er nachdrücklich.
"Ich sagte, du hast es ihr ausgeredet", korrigierte sie ihn. "Du hast ihr
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