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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Mey
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Oper fertigmache.«
    Alex knirschte mit den Zähnen, beeilte sich aber dann mit den restlichen Pflanzen.
    »Wenn du zu Hause bleiben würdest, wie es sich für eine anständige Frau gehört, dann müsstest du dich jetzt nicht so hetzen.«
    Lydias Worte folgten Alex bis in den Geräteschuppen, wo sie die Gießkanne abstellte.
    Ganz ruhig, sagte sie sich, ganz ruhig.
    Bald säße Lydia im Taxi, und sie könnte sich einen gemütlichenAbend machen. Sie würde sich zwar um Amadeus kümmern müssen, dennoch freute sie sich schon darauf, mit einem Buch in der Badewanne inmitten wohlriechender Schaumberge zu liegen und anschließend auf dem Sofa zu faulenzen.
    Sie ging in die Küche und holte Wurst und Käse aus dem Kühlschrank. Amadeus kläffte und versuchte, sich an ihrem Bein hochzuziehen, um an die Wurstplatte zu kommen.
    Alex atmete auf, als sie endlich am Abendbrottisch saßen. Verstohlen sah sie auf die Uhr. Eine halbe Stunde noch.
    Ihre Geduld wurde arg strapaziert.
    Huberts Tante hatte an allem etwas auszusetzen. Die Wurst war zu salzig, der Käse zu fad, das Brot zu körnig, die eine Tomate zu reif, die andere zu grün.
    Als sie mit dem Essen fertig waren und Alex den Tisch abräumte, hätte sie die Teller am liebsten an die Wand geworfen.
    »Alexandra, hast du das Taxi wirklich bestellt?«
    Lydia stand mit der Handtasche unter dem Arm abmarschbereit in der Diele. »Es hätte schon vor zwei Minuten hier sein sollen.«
    »Ja, ich habe heute Vormittag angerufen. Es kommt bestimmt gleich.«
    »Du hast es sicher vergessen, sonst wäre es schon hier.« Missbilligend zog Lydia die Augenbrauen hoch.
    »Wenn du zu Hause bleiben würdest …«
    Nein, nicht das schon wieder, betete Alex im Stillen und drückte sich die Fingernägel in die Handballen.
    Da klingelte es. Schnell riss Alex die Tür auf und wünschte Lydia einen schönen Abend. Als sie das Taxi abfahren hörte, lehnte sie sich gegen die Wand und schloss die Augen.
    Nachdem sie eine Runde mit Amadeus gedreht hatte und in der Wanne lag, hätte sie das Telefon wegen des heiß zulaufenden Badewassers beinahe nicht gehört. Seufzend stand sie auf, griff nach dem Badetuch und stieg aus der Wanne.
    »Alexandra«, drang Lydias Stimme aus dem Hörer.
    Warum hatte sie nur abgehoben?
    »Warum gehst du jetzt erst ans Telefon? Ich habe meine Opernkarte vergessen. Du musst sie mir bringen! Wenn du sofort losfährst, kannst du es noch rechtzeitig schaffen.«
    »Du hast die Karte vergessen?«
    Wenn Lydia nicht in die Oper käme, dann würde es nichts werden mit dem gemütlichen Abend allein.
    »Gut, ich zieh mir schnell was über und bring sie dir. Wo hast du sie liegen gelassen?«
    Als Alex vor der Oper bremste, sah sie Huberts Tante allein vor dem geschlossenen Eingang auf und ab gehen. Mit eisiger Miene stieg Lydia ein.
    »Entschuldige bitte, ich habe es nicht früher geschafft. Die Straße war wegen eines Unfalls gesperrt.«
    Alex hielt Lydia die Karte hin.
    »Willst du nicht schnell hineingehen? Es hat ja erst vor ein paar Minuten angefangen.«
    »Nein«, schnaubte Lydia. »Ich werde mich nicht wie ein Dieb bei Dunkelheit hineinschleichen. Das ist mehr dein Metier.«
    Alex ignorierte die Stichelei.
    »Und jetzt?«
    »Was bleibt mir anderes übrig, als den Abend zu Hause zu verbringen?« Vorwurfsvoll sah Lydia Alex an.
    Diese versuchte, Enttäuschung und Frust hinunterzuschlucken.Ihren ruhigen Abend konnte sie wohl endgültig abhaken.
    Als Alex in die Einfahrt bog, umklammerten ihre Hände das Lenkrad so fest, dass die Knöchel weiß hervorstachen. Sie hielt vor der Tür an und ließ Lydia aussteigen. Dann fuhr sie in die Garage und brachte den Wagen ruckartig zum Stehen. Mit der Fernbedienung schloss sie das Garagentor. Einen Augenblick lang saß sie stumm hinter dem Steuer und starrte ins Leere.
    Dann begann sie zu schreien. Die Schreie gellten ihr in den Ohren, aber sie konnte nicht aufhören. Sie schrie, bis ihr der Hals wehtat. Schließlich ließ sie ihren Kopf auf das Lenkrad sinken.
    Ein Klingeln schreckte Alex auf. Im Halbschlaf tastete sie nach dem Wecker, drückte den Ausknopf, doch das Klingeln hörte nicht auf. Sie richtete sich auf, sah nach dem Handy auf dem Nachtschränkchen. Doch das war nicht der Störenfried, still und stumm lag es da. Alex rieb sich die Augen, schaute dann auf die Uhr. Elf Minuten nach drei. Das Geklingel schien immer lauter zu werden.
    Brause, schoss es Alex durch den Kopf. Vielleicht ein neuer Fall. Sie sprang aus dem Bett und huschte

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