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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
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auch noch reden? Es war doch so schon kompliziert genug, mit ihnen fertig zu werden.
    »Ich finde dein Haar wunderbar. Deine Locken mögen zwar ab und zu ein Eigenleben führen«, sanft strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht, »aber sie passen zu dir und unterstreichen dein klassisches Profil. Für mich bist du die schönste Frau der Welt.«
    Alex spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg, und sah sich betreten um. Sie fühlte sich alles andere als wohl in ihrer Haut.
    »Keine Sorge«, beruhigte er sie, »die Nische schützt uns vor unautorisierten Lauschern, hier sind wir ganz für uns. Davon abgesehen, dass ich es am liebsten der ganzen Welt erzählen würde, wie glücklich ich bin.«
    Er streichelte ihre Hand, was einen wohligen Schauer durch Alex’ Körper jagte, und blickte sie erwartungsvoll an.
    Glücklicherweise trat in diesem Augenblick Carlotta anden Tisch und fragte nach ihren Wünschen. Schnell entzog Alex Hubert ihre Hand und griff nach der Speisekarte.
    »Mmh, vielleicht teilen wir uns den Antipasti-Teller«, schlug sie vor, froh über den Themenwechsel. »Und danach hätte ich zur Feier des Tages gern Saltimbocca alla romana.«
    »Sehr gut. Das nehme ich auch.« Hubert bestellte dazu eine Flasche Pinot Grigio.
    Nachdem Carlotta Wein und Wasser gebracht hatte, zog Hubert ein kleines Kästchen aus der Tasche und legte es feierlich vor Alex hin.
    »Oh, wie schön. Ich liebe Geschenke«, sagte sie betont munter, um die aufsteigende Beklemmung zu überspielen. »Leider hatte ich keine Zeit mehr, für dich etwas zu besorgen. Brause hat mir heute kurz vor Schluss noch jede Menge Arbeit aufgehalst, so dass ich …«
    »Mach es einfach auf«, unterbrach Hubert sie mit belegter Stimme.
    Alex schlug das Herz bis zum Hals, als sie den Ring sah – ein schmaler goldener Reif mit einem Saphir in der Mitte. »Der ist wunderschön«, flüsterte sie.
    »Und passt genau zu deinen Augen.« Hubert nahm den Ring und steckte ihn ihr an den Finger. »Sandra, Liebes, willst du meine Frau werden?«
    Alex stockte der Atem. Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander. Am liebsten wäre sie im Boden versunken, um sich einer Antwort zu entziehen.
    Huberts erwartungsfroher Blick versetzte ihr einen Stich. Hubert, der einzige Mensch, der sie Sandra nannte – so wie ihre Mutter es getan hatte. Aber das war in einem anderen Leben gewesen, als sie noch ein kleines Mädchen war. Jetzt war sie doch Alex, die toughe Polizistin, die nichts und niemanden an sich heranließ.
    Sie räusperte sich und sah Hubert in die Augen. Sie wollte ihn nicht verletzen.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das kommt so überraschend. Außerdem gehst du doch bald auf Forschungsreise.«
    »Ja eben, umso lieber komme ich zurück. Ich liebe dich und möchte so oft wie möglich mit dir zusammen sein. Am besten, du ziehst gleich bei mir ein. Heiraten könnten wir dann im Sommer, und anschließend machen wir eine phantastische Hochzeitsreise. Wohin möchtest du?«
    Ganz mechanisch sagte sie: »Nach Manaus, ins Teatro Amazonas.«
    Auf den Fotos vor dem alten Opernhaus im Dschungel sahen ihre Eltern so glücklich aus. Es war ihre letzte Reise gewesen.
    »Das ist eine tolle Idee, das machen wir.« Hubert war sichtlich begeistert.
    Alex nahm all ihren Mut zusammen. »Aber ich glaube, ich kann dich nicht heiraten. Jedenfalls noch nicht. Ich brauche einfach mehr Zeit. Verstehst du das?«
    Sie sah, dass Hubert schluckte. Aber er holte tief Luft und lächelte sie dann an.
    »Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst. Hauptsache, wir sind uns einig, dass wir irgendwann heiraten wollen. Und bis dahin leben wir einfach so zusammen. Wenn du bei mir wohnst, haben wir viel mehr Zeit füreinander. Wir sparen uns das Hin- und Herfahren, und du brauchst dich um keinen Haushalt mehr zu kümmern. Und mit Thea kommst du doch gut zurecht, oder?«
    »Ja, schon. Aber  …« Alex zögerte. Sollte sie es wirklich wagen, zu Hubert zu ziehen? Wenn er nun mehr von ihr erwartete, als sie geben konnte? Aber wenn sie ihm das auchnoch abschlug, wäre er bestimmt tief enttäuscht. Sie wollte ihn nicht verlieren. Er war das Beste, was ihr seit langem passiert war. Und wenn sie zusammenlebten, könnte sie am schnellsten herausfinden, ob sie sich ganz auf ihn einlassen konnte. Sie sah auf den Ring an ihrem Finger, und plötzlich fühlte sich alles ganz leicht an. Nicht mehr allein zu sein war eine verlockende Vorstellung. Und eine patente Haushälterin wie Thea zur Seite zu haben,

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