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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
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geschlendert. Und Alex hatte Hubert gleich ein paar Vorschläge zur Umgestaltung des Gartens gemacht.
    »Zu Hause hatten wir einen kleinen Pavillon, weiß gestrichen mit vielen Fenstern. So etwas würde sich hier auch gut machen.«
    Hubert hatte sie in die Arme genommen und gelacht:»Mach du nur. Ich freu mich, wenn du alles so herrichtest, wie es dir gefällt. Dann …« Er beendete den Satz nicht, aber Alex hatte ohnehin gewusst, was er sagen wollte: Dann kommt das Heiraten vielleicht auch bald für dich in Frage.
    Nun, eins nach dem anderen, dachte sie. Sie griff wieder nach dem Spaten. Einen Busch hatte sie schon umgepflanzt, nun kam der zweite an die Reihe. Und nächste Woche konnte der Pavillon in Auftrag gegeben werden. Sie freute sich schon darauf.
    Plötzlich hörte sie ein Geräusch, das sie zunächst nicht zuordnen konnte, und drehte sich um. Zu ihrem Erstaunen sah sie einen fetten Mops, der sein Bein am Stamm der alten Linde hob und sich, nachdem er sich erleichtert hatte, auf den Bauch plumpsen ließ und sie angrinste.
    »Was machst du denn hier?«, fragte sie ärgerlich. Wer ließ seinen Hund einfach in einen fremden Garten laufen?
    »Sie haben Besuch!«, scholl es von der Terrassentür her.
    »Ja, das sehe ich«, murmelte Alex und ging mit dem Spaten auf den Mops zu. Sie stupste ihn an, aber der Mops rührte sich nicht.
    »Um Himmels willen, was machen Sie mit Amadeus?« Eine schrille Stimme klang Alex unangenehm in den Ohren.
    Sie fuhr herum. In der Terrassentür stand Thea und neben ihr eine Dame im Pelzmantel, für den es wohl viel zu warm war, jedenfalls war das Gesicht der Dame stark gerötet. Vielleicht fürchtete sie aber auch um den Mops, der offensichtlich ihr gehörte.
    Alex beeilte sich, zum Haus zu gehen, wischte sich unterwegs die erdverkrusteten Hände an der Hose ab und strich sich eine Locke aus der Stirn. Als sie vor den beiden Frauen stand, öffnete Thea den Mund, um etwas zu sagen, kam aber nicht dazu.
    »Ich bin Lydia Schmid-Reichenwald, die Tante von Hubertus. Und das ist mein Amadeus.« Das Pathos, mit dem die Dame im Pelzmantel sich vorstellte, entbehrte nicht einer gewissen Komik, so dass Thea und Alex vermieden sich anzusehen, um nicht in Gelächter auszubrechen.
    Das war also Huberts Tante Lydia, von der er ihr schon erzählt hatte.
    »Nett, dass Sie uns besuchen. Hubert ist zwar nicht da, aber lassen Sie uns doch hineingehen und eine Tasse Kaffee zusammen trinken«, schlug Alex vor.
    Lydia Schmid-Reichenwald zog die rechte Augenbraue hoch. »Tee, bitte«, meinte sie. »Ich nehme Darjeeling.«
    Alex sah Thea fragend an.
    »Kein Problem«, knurrte diese vor sich hin. »Es ist alles da.«
    Sie verschwand eilig in Richtung Küche.
    »Amadeus, Liebling, komm zu Frauchen! Es gibt auch ein Leckerli«, flötete Huberts Tante. Es dauerte ein wenig, bis der Mops sich in Bewegung setzte, aber schließlich hechelte er zur Tür herein.
    »Sie wollen doch wohl nicht mit den schmutzigen Gummistiefeln das kostbare Parkett ruinieren?!« Lydias Stimme klang streng, die Flötentöne waren offensichtlich nur für Amadeus reserviert.
    »Natürlich nicht«, murmelte Alex und schlüpfte aus den Gummistiefeln in die hinter der Tür stehenden Clogs.
    »Noch ist es ja nicht Ihr Haus.« Lydias Lächeln schien so falsch wie ihre Zähne. Sie ging voraus ins Wohnzimmer. Amadeus trottete hinterher. Seine Pfoten hinterließen feine Schmutzspuren auf dem Parkett. Huberts Tante strich mit der Hand über den alten Sekretär. »Der hat schon meiner Großmutter gehört.« Sie betrachtete ihre Fingerspitzen.Kein Staubkörnchen zu sehen, was Lydia offensichtlich enttäuschte.
    In diesem Augenblick kam Thea mit dem Tablett aus der Küche. Ihre Augen wurden schmal. Ein bisschen lauter als sonst klapperte sie mit dem Geschirr und deckte den Tisch für zwei Personen.
    »Warum haben Sie nicht für sich mitgedeckt?«, fragte Alex. »Setzen Sie sich doch zu uns.«
    »Bloß nicht!«, zischte Thea, allerdings so leise, dass Huberts Tante sie nicht hören konnte.
    »Hat man in adligen Kreisen einen Hang zum Küchenpersonal?«
    Wieder dieses falsche Lächeln. Aus den Augenwinkeln sah Alex, wie Theas Rücken sich versteifte und sie den Kopf in den Nacken warf. Alex verkniff sich eine Antwort.
    Inzwischen hatte Lydia den Pelz auf einem Sessel abgelegt und auf einem kleinen Zweisitzer Platz genommen. Sie sah sich um. »Das ist ja wirklich ein sehr schönes Zimmer. Und es gibt auch reichlich Platz im Haus.«
    Alex nickte nur.

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