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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
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einer halben Stunde musste sie los, um Hubert wie versprochen zum Flughafen zu bringen. Wenn sie ihn jetzt gleich zu Hause abholte, hätten sie am Flughafen noch Zeit, zusammen einen Kaffee zu trinken und sich für eine Weile zu unterhalten. Entschlossen griff Alex nach ihrer Tasche, verließ das Büro und ging zum Wagen.
    Den ganzen Tag hatte sie es geschafft, den Gedanken zu verdrängen, dass sie mehrere Wochen von Hubert getrennt sein würde. Vorgestern war er spät in der Nacht aus Kopenhagen zurückgekommen; den ganzen gestrigen Tag und die halbe Nacht hatte er im Institut letzte Vorbereitungen für die Expedition getroffen. Und von der wenigen Zeit, die Hubert zu Hause war, hatte Lydia einen großen Teil beansprucht. Zum Glück würde sie wenigstens nicht mit zum Flughafen fahren.
    Hubert kam gerade mit seinem prall gefüllten Rucksack aus dem Haus, als Alex ausstieg.
    »Hallo meine Schöne, da bist du ja schon.«
    Hubert ließ den Rucksack auf den Boden sinken und gab ihr einen Kuss. Alex schlang die Arme um seinen Hals und drückte ihn an sich.
    Sie gab sich alle Mühe, fröhlich zu klingen. »Bist du fertig? Wir sollten fahren.«
    »Alles verstaut  – und die Ausrüstung ist schon unterwegs. Pass und Ticket habe ich in meiner Jacke und den Rest hier drinnen.« Er klopfte auf den Rucksack und packte ihn in den Kofferraum. »Von Tante und Thea habe ich mich schon verabschiedet. Wollen wir los?«
    »Einen Moment noch.«
    Alex lief ins Haus und kam kurz darauf zurück, eine Hand hinter dem Rücken verborgen. Auf halbem Weg blieb sie stehen und betrachtete Hubert. Er sah geradezu verwegen aus, wie er lässig in Cargohose, Anorak und Stiefeln am Kotflügel lehnte.
    »Na, Indiana Jones, bereit für das Abenteuer?« Sie ging lächelnd auf ihn zu und setzte ihm einen Hut auf den Kopf. Stundenlang war sie in der Stadt herumgelaufen und hatte genauso einen Hut gesucht, wie ihn Indy trug. Hubert zog sie freudestrahlend an sich. Dann ließ er sie unvermittelt los und rückte stolz seinen neuen Hut zurecht.
    »Hatte der nicht immer tolle Frauen um sich?« Er warf sich in Positur und gab seiner Stimme einen rauen Klang. »Komm mit, Baby. Du gehörst zu mir.« Dabei versuchte er, ihr anzüglich zuzuzwinkern.
    Alex verstand, dass er auf diese unbeschwerte Art versuchte, ihnen beiden den Abschied zu erleichtern. Sie umarmte ihn so fest, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Hubert nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste ihre Augenlider.
    Auf der Fahrt zum Flughafen sprachen sie wenig. Alex steuerte den Wagen. Sie merkte, wie Hubert sie ansah. Nach einer Weile legte er seine Hand auf ihren Oberschenkel. Alex spürte, wie ihre Haut unter dem dünnen Stoff der Hose zu brennen begann.
    Viel zu schnell waren sie angekommen. Nachdem Huberteingecheckt und seinen Rucksack aufgegeben hatte, wollten sie sich gerade zu einem kleinen Bistro begeben.
    »Hallo!«, rief eine Frauenstimme hinter ihnen. Sie drehten sich um. Eine rothaarige Frau, sportlich gekleidet, winkte ihnen zu. Das heißt, eigentlich winkte sie nur Hubert zu.
    »Corinna, bist du auch schon da?« Hubert wandte sich an Alex. »Du kennst Corinna Rieker, meine Kollegin? Ich meine, ich hätte euch beim Winterfest miteinander bekannt gemacht. Na, egal. Corinna, das ist Alexandra von Lichtenstein. Ich habe dir auf jeden Fall von ihr erzählt.«
    »Ja, natürlich. Frau von Lichtenstein, wie schön, Sie kurz vor dem Abflug noch einmal zu sehen. Ach, ich bin ja schon so aufgeregt!«
    Alex fand, dass Corinna Rieker kein bisschen aufgeregt wirkte. Im Gegenteil, sie wirkte kühl und frisch wie eine Gurke. Gerade fasste Corinna Rieker ihre glattgebügelte rote Mähne, die bis auf die Schulterblätter hing, zu einem Knoten zusammen und setzte sich eine flotte Schirmkappe auf. Alex hatte schon immer bewundert, wie manche Frauen es schafften, sich ohne Spiegel eine Frisur zu zaubern, die nicht nur funktionell war, sondern auch noch so aussah, als wäre sie vom ersten Coiffeur der Stadt. Ihr gelang so etwas nie.
    »Wie wäre es mit einer Tasse Kaffee, da drüben in dem Bistro?« Corinnas grüne Augen strahlten.
    Alex sah Hubert an.
    »Warum nicht?«, antwortete er mit Blick auf Alex und zuckte etwas hilflos mit den Schultern. Auch er wäre in den letzten Minuten ihres Zusammenseins wohl lieber mit ihr allein gewesen.
    Corinna Rieker war schon vorausgegangen und hatteeinen Tisch mit Beschlag belegt. Die Dame war wohl nicht gewöhnt, dass man ihr etwas abschlug.
    Hubert griff nach

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