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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
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Aber ich muss heute Abend nach Kopenhagen fliegen. Professor Hohenthann ist erkrankt, und ich muss ihn beim Kongress vertreten.«
    »Wie lange bleibst du denn?«
    »Ich bin in drei Tagen zurück.«
    Alex versteifte sich. Sie hatte sich so darauf gefreut, die wenigen Tage mit Hubert zu genießen, bevor er zu der mehrwöchigen Expedition nach Brasilien aufbrach.
    Sie schluckte. »Ist doch nicht so schlimm. Hören wir uns die CD ein anderes Mal an.«
    Sie strich über das Grübchen an seinem Kinn. Das hatte es ihr vom ersten Tag an angetan. »Wann musst du denn aufbrechen?«
    Hubert sah auf die Uhr. »Sobald ich gepackt und mich umgezogen habe.«
    »Ich helfe dir. Dann haben wir wenigstens noch ein paar Minuten miteinander.«
    In dem Moment kam Lydia ins Zimmer und deutete auf Amadeus, der vor der Terrassentür saß und prompt anfing zu jaulen. »So kann man ihn nicht ins Haus lassen. Er bringt den ganzen Schmutz mit herein. Jemand muss ihn säubern.«
    Lydia marschierte schnurstracks auf ihren Neffen zu und hakte sich bei ihm unter. »Hubertus, du bist so viel unterwegs. Kannst du nicht ein paar Minuten für deine arme, alte Tante erübrigen?«
    »Na ja. Aber ich muss noch packen.«
    »Das kann Alexandra doch tun, nicht wahr?« Der Blick, den sie Alex zuwarf, strafte ihren einschmeichelnden Ton Lügen. »Ich müsste ganz dringend noch ein paar Papiere mit dir durchgehen. Allein schaffe ich das nicht. Und du weißt ja, welch großen Wert ich auf deinen Rat lege.« Lydia zog an Huberts Arm. Hubert blieb unschlüssig stehen und sah Alex an.
    »Wenn es so wichtig ist, dann musst du dich natürlich um Lydias Angelegenheiten kümmern.« Alex ballte die Hände zu Fäusten und wandte sich ab. »Ich packe inzwischen deine Sachen zusammen.« Sie wollte es Hubert nicht noch schwerer machen – auch wenn es innerlich in ihr brodelte.
    Als Lydia mit Hubert in ihrem Zimmer verschwand, war ihre triumphierende Miene nicht zu übersehen.
    Alex sah den beiden nach. Lydia beanspruchte immer mehr von Huberts Zeit. Und nun gönnte sie ihnen nicht einmal diese letzten Minuten.
    Als Alex mit der gepackten Reisetasche wieder nach unten kam, waren Lydia und Hubert mit ihrer Besprechung noch nicht fertig. Durch die offene Tür warf Hubert Alex einen hilflosen Blick zu und zuckte die Achseln.
    Und Amadeus saß nach wie vor auf der Terrasse. Alexertrug sein klägliches Jaulen nicht länger, das Tier konnte ja auch nichts dafür. Wenn die beiden ohnehin noch nicht so weit waren, konnte sie sich auch um den Hund kümmern.
    Sie holte ein altes Handtuch, nahm Amadeus damit hoch und ging entschlossen in die Waschküche, obwohl sie wusste, dass Amadeus nicht gefallen würde, was ihn nun erwartete. Sie versuchte, den Hund mit festem Griff in der kleinen Wanne zu halten und ihn abzubürsten, doch er wand sich wie ein Aal und quietschte und kläffte dabei unablässig, bis es in ihren Ohren wehtat. Wasser spritzte in der ganzen Waschküche herum, und im Handumdrehen war sie genau so nass wie er. Und völlig erschöpft. Heute blieb ihr aber auch nichts erspart.
    Als sie Amadeus mit dem Handtuch trockenrubbeln wollte, schnappte er nach ihr. Sie musste sich sehr zusammenreißen, um ihm keinen Klaps zu geben. Schnell warf sie ihm das Handtuch über den Kopf, sollte er sich doch in den Frotteestoff verbeißen, während sie ihn abtrocknete.
    In dem Moment steckte Hubert den Kopf zur Tür herein. Amadeus nutzte die Chance zur Flucht, entwand sich Alex und quetschte sich durch den Türspalt. So schnell hatte sie ihn noch nie laufen sehen.
    »Liebste, ich muss los.« Hubert kam auf sie zu und umfing sie mit beiden Armen.
    Alex klammerte sich an ihn, wollte ihn nicht gehen lassen. Doch er löste sich behutsam von ihr.
    »Das Taxi wartet schon.«
    Ein letzter Kuss, und weg war er.
    Voller Zorn nahm Alex die Waschbürste und warf sie gegen die Wand. Dann stieß sie die Wanne vom Tisch, die laut zu Boden krachte. Ein paar Minuten stand sie regungslos da, starrte nur auf den Gully, in dem das Wasser verschwand.

15 Ein Handyton dudelte durch das Büro. Auf in den Kampf, Tore-e-e-ero  … Einmal, zweimal, immer lauter werdend. Die Mitarbeiter schauten sich an, zuckten die Schultern.
    »Ist das vielleicht Ihr Handy, Frau Ruhland?« Jenny blickte zu Elfie hinüber, die sich an der Hängeregistratur zu schaffen machte.
    »Wie bitte? Ach du lieber Himmel!« Elfie beeilte sich, an ihren Platz zu kommen, griff in ihrer Tasche nach dem Handy. »Ruhland. Büro-Organisation«,

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