Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
Vom Netzwerk:
liegt im Koma. Wird er denn wieder?« Seine Augen glänzten neugierig.
    »Ja, er liegt im Koma. Wie es weitergeht, ist noch unklar.«
    »Oje, das sind aber schlechte Nachrichten für die Damenwelt. Das wird einigen sehr nahegehen.« Heldt zog ein Gesicht wie ein trauriger Bernhardiner.
    In dem Moment kam der Lift, und sie stiegen ein.
    »Wie meinen Sie das mit der Damenwelt?«, nahm Alex den Faden wieder auf.
    »Na, wer aussieht wie George Clooney, der hat doch bei allen Chancen.« Der Hausmeister grinste und begann zu singen: »Ob blond, ob braun, er liebt ja alle Frau’n.«
    Alex speicherte die Information ab. Wenn das stimmte und der Blumenkasten nicht von allein gefallen war, dann käme offensichtlich das klassische Motiv Eifersucht in Frage.
    Die Lifttüren öffneten sich, und sie stiegen aus.
    »Zum Chef kommen Sie durch die dritte Tür auf der rechten Seite«, erklärte Heldt. »Und ich muss in die Teeküche, den Abfluss richten.«
    Er zog eine große Zange aus seinem Werkzeuggürtel und ließ die Backen aufeinanderkrachen. »Die haben wahrscheinlich wieder was reingekippt, was da nichts zu suchen hat.«
    Er schob sich an Alex vorbei, die beinahe laut aufgelacht hätte. Denn hinten auf seinem rosa T-Shirt stand Schwarz war ausverkauft .
    Bevor Alex beim Chefbüro anklopfen konnte, wurde die Tür aufgerissen und eine stattliche Männergestalt drängte auf den Flur. Schnell trat Alex einen Schritt zurück.
    »Herr Direktor Wolter? Kommissarin Lichtenstein. Wir haben telefoniert.«
    »Ja, ich weiß. Aber ich muss zum Flughafen. Eine kurzfristig anberaumte Gesellschafterversammlung in der Zentrale. Sie haben Zeit, bis mein Taxi kommt.«
    »Erzählen Sie mir etwas über Herrn Windisch.«
    Wolter schaute auf die Uhr und bewegte sich in Richtung Lift. Alex folgte ihm.
    »Um das gleich klarzustellen: Stefan Windisch ist mein Schwager. Doch das hat absolut nichts damit zu tun, dass er mein fähigster Mitarbeiter ist. Seit Jahren erzielt er überdurchschnittlich gute Ergebnisse. Er ist ein echter Gewinn für das Unternehmen.«
    Gerade traten sie in den Aufzug, als eine Frau atemlos hinter ihnen herstürzte. Sie war schon etwas älter, unscheinbar und trug das obligatorische Büro-Outfit. Graues Kostüm und weiße Bluse. Sie schleppte zwei schwere Aktenkoffer. Das musste die Sekretärin sein.
    Alex beeilte sich mit der nächsten Frage: »Wie ist das Arbeitsklima in Herrn Windischs Abteilung? Hat er Feinde?«
    Wolter zog die Augenbrauen hoch und musterte Alex herablassend. »Ein Chef, der gute Zahlen bringt, ist nicht unbedingt beliebt. Und natürlich hat jeder erfolgreiche Leistungsträger Neider – noch dazu, wenn er im Licht der Öffentlichkeit steht, wie es sich in unseren Kreisen nun einmalnicht vermeiden lässt. Fragen Sie meine Schwester, die kann ein Lied davon singen.«
    Ganz schön überheblich. Alex stöhnte innerlich auf. Wolter würde sich sicher gut mit Lydia verstehen.
    Die Lifttüren glitten auf. Alex musste sich beeilen, um mit Wolter Schritt zu halten.
    »Wo und wann kann ich Ihre Schwester denn erreichen?«
    »Sie hat ihr Büro hier im Haus. Aber heute ist sie bei einem Außentermin. Fragen Sie ihre Sekretärin im ersten Stock, wann sie wieder da ist.«
    Noch bevor Alex die nächste Frage stellen konnte, fuhr Wolter fort: »Ich erwarte, dass Sie die Umstände des Unfalls schnellstmöglich klären, damit weder der Firma noch unserer Familie ein Imageschaden entsteht. Ich habe Anweisung gegeben, dass Ihnen alle Mitarbeiter Rede und Antwort stehen. Für Ihre Befragungen können Sie den Aufenthaltsraum nutzen. Wenden Sie sich an Frau Cornelius. Das ist Herrn Windischs Assistentin. Sie wird Ihnen behilflich sein.«
    Ein Taxi fuhr vor, der Fahrer verstaute die Aktenkoffer, Wolter und seine Sekretärin stiegen ein. Wolter ließ die Scheibe herunter: »Eine schnelle Aufklärung liegt doch sicher auch in Ihrem Interesse. – Übrigens spiele ich Golf mit Staatsanwalt Prinz.«
    Das Taxi fuhr los. Alex sah fassungslos hinterher.
    Im zweiten Stock folgte Alex dem Hinweisschild Feuer, Wasser, Sturm . Die Tür zum Sekretariat war nur angelehnt. Dahinter hörte sie aufgebrachte Stimmen.
    »… ob nicht jemand nachgeholfen hat. Dich hat er ja in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt.«
    »Solche Unterstellungen muss ich mir nicht anhören.«
    Noch bevor Alex klopfen konnte, wurde die Tür miteinem Ruck aufgerissen. Eine Frau mit hochrotem Kopf wäre beinahe direkt in Alex hineingelaufen. Erschrocken blieb sie

Weitere Kostenlose Bücher