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Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Titel: Manipulationen abwehren(TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Edmüller , Thomas Wilhelm , Monika Radecki
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Konrad durch ihre Frage ein, darüber nachzudenken, welche bessere Lösung existiert. Dadurch macht sie klar, dass es nicht darum geht, eine absolut perfekte Lösung zu suchen, sondern die beste der möglichen Alternativen zu wählen.

Die Irrelevanztaktik
    Wenn man einen Standpunkt begründen möchte, ist man verpflichtet, echte Gründe aufzuführen. Die genannten Gründe müssen für den Standpunkt relevant sein. Wenn der Manipulator eine Begründung liefert, die mit seinem Standpunktim Grunde nichts zu tun hat, dann wendet er die Irrelevanztaktik an. Diese Taktik ist ein typisches Ablenkungsmanöver.
    Beispiel
    Elke, ein Tennisprofi, wird gefragt, ob Leistungssport eigentlich irgendeinen Nutzen stifte. Sie antwortet: „Soll Leistungssport wirklich unnütz sein? Ich sage Ihnen eines. Wir arbeiten tagtäglich extrem hart an uns. Viele Stunden werden mit äußerst anstrengendem Training verbracht. Wir stehen dabei auch unter einem riesigen psychischen Druck. Deshalb braucht man eine enorme mentale Stärke.“
    Es mag alles richtig sein, was Elke vorbringt. Aber zeigt es, dass Leistungssport nützlich ist? Elke begründet irgendeine andere Position, aber nicht die, die eigentlich zur Debatte steht. In Argumentationssituationen sollten Sie sehr genau darauf achten, ob tatsächlich die Position begründet wird, die zur Diskussion steht, oder ob bewusst oder unbewusst ein Ablenkungsmanöver gestartet wird.
    Die Irrelevanztaktik wird gern eingesetzt, wenn man sich einer Kritik oder einem Angriff ausgesetzt sieht. Das Entscheidende bei der Taktik ist, dass man den Eindruck erweckt, als sei man noch beim Thema. Deshalb wird der Manipulator so oft wie möglich die Begriffe benutzen, die zum Diskussionsgegenstand passen, um auf diese Weise den Anschein aufrechtzuerhalten, als spräche man noch von derselben Sache.
    Abwehr
    Wenn Sie Zweifel haben, ob die genannten Gründe Ihres Gesprächspartners wirklich relevant sind, dann bitten Sie diesenam besten, seine Meinung noch einmal genau zu erläutern. Wenn er wieder dieselben zweifelhaften Gründe nennt, können Sie ihn durch eine kritische Frage auf die Irrelevanz aufmerksam machen und ihm gleichzeitig die Chance geben, seine Argumentation zu verbessern. Wird ganz bewusst ein Ablenkungsmanöver unternommen, sollten Sie versuchen, den Gesprächspartner deutlich auf das Thema oder die Frage zurückzuführen.
    Beispiel
    Harald: „Ich glaube, wir sollten der Empfehlung des Beratungsunternehmens folgen und ein eigenes Forschungs- und Entwicklungszentrum aufbauen. Denn wir alle wissen doch, ‚Innovation’ ist das Zauberwort – gerade in unserer Branche.“
    Regina: „Natürlich ist Innovation in unserer Branche extrem wichtig. Aber inwiefern siehst Du einen Zusammenhang zum Aufbau eines eigenen Forschungs- und Entwicklungszentrums?“ Regina erkennt, dass der Aufbau eines eigenen Forschungs- und Entwicklungszentrums und die Wichtigkeit von Innovationen zwei verschiedene Dinge sind. Natürlich stehen beide in einem Zusammenhang. Aber es ist unklar, wie die Wichtigkeit von Innovationen die Notwendigkeit eines eigenen Forschungszentrums bedingt. Auf diesen Zusammenhang zielt auch Reginas Frage.

Der Angriff auf die Person
    Der Gesprächspartner wird direkt angegriffen
    Nicht selten wird der Gesprächspartner vom Manipulator direkt angegriffen, indem er dessen Charakter, Vertrauenswürdigkeit oder Motive in Zweifel zieht. Es gibt zahlreiche Argumentationsformen, die mit Argumenten gegen die Person arbeiten. Sie sind eine besonders beliebte Variante, um einem Gesprächspartner das Recht abzusprechen, eine bestimmte Behauptung aufzustellen oder eine bestimmte Position zu vertreten. Der Manipulator kritisiert den Argumentierenden und nicht den Standpunkt, den er vertritt.
    Beispiele
    Nathalie: „Ich frage mich, warum ausgerechnet Sie sich so vehement dafür einsetzen, dass Herr Müller bleiben kann. Haben nicht gerade Sie darauf gedrungen, im letzten Jahr Frau Meier sofort zu entlassen.“
    Gustav: „Kein Wunder, dass die Produktion wieder gegen diesen Vorschlag ist. Die wehren sich doch gegen alles, was irgendwie fortschrittlich ist.“
    Hans: „Klar, dass Sie als Arbeitnehmervertreter gegen diese Lösung sind. Es könnte dadurch ja Ihr Einfluss verringert werden …“
    Argumente gegen die Person sind oft eine wirkungsvolle Waffe. In den meisten Fällen sind sie jedoch eine bloße Taktik, den Gesprächspartner aus dem Rennen zu werfen. Solche direkten Angriffe stellen eine recht

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