Mann kocht

sieht immer öfter alleinstehende ältere Herren etwas verlegen beim Schlachter am Bistro-Tisch stehen und eine Gulaschsuppe löffeln. Oder sie sitzen missmutig im Kaufhaus-Restaurant am Einzeltisch bei Königsberger Klopsen.« Traurig. Gut, dass die alleinstehenden älteren Herren jetzt zu Hause kochen können. Da brauchen sie nicht mehr am Bistro-Tisch herumzulungern, wo alleinstehende ältere Frauen anzutreffen wären.
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    Kaufmann, Jean-Claude: Kochende Leidenschaft: Soziologie vom Kochen und Essen, Konstanz 2006.
    Der Soziologe beschreibt – angeblich auf der Grundlage empirischer Untersuchungen – in Bezug aufs Kochen drei Männertypen: den Pascha, der sich bedienen lässt, den Handlanger, der undankbare Aufgaben beim Kochen übernimmt, und den Star, der für sein Festmenü Lob einheimst, dem die Alltagsküche aber zu profan ist. Reicht es wirklich, für diese komplexe Beziehung drei Typen zu beschreiben? Kaufmann geht trotz Wandel der Familienkonstellationen davon aus, dass sich Familienleben noch immer vorwiegend zwischen Herd, Kühlschrank und Tisch abspiele. In der eigenwilligen Welt dieses »angesehensten und populärsten Soziologen Frankreichs« (Verlagswerbung) kommen Bett, Fernseher und Laptop offensichtlich nicht vor.
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    Klink, Vincent: Sitting Küchenbull. Gepfefferte Erinnerungen eines Kochs, Hamburg 2009.
    Gut erinnert, gut geschrieben, mit etwas zu mildem Pfeffer.
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    Krull, Wolfgang und Ehrhard Dette: Kochen für Männer. Rezepturen zum Nachkochen – nicht nur für Männer; viel Spaß beim Kochen und »Guten Appetit« wünschen Euch und Ihnen Wolfgang und Ehrhard, o.O. 2000.
    Ja, das gehört alles zum Buchtitel. Ich will doch hier nicht unnötig kürzen.
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    Krötz, Robert und Bele Bachem: Männer kochen besser. Lukullischer Weltenbummel für Gentlemen, Snobs und Manager, Hattingen 1960.
    Frau Bachem war bei diesem Buch für die »Garnitur« verantwortlich, was in diesem Fall heißt, dass sie die zeittypischen Illustrationen machte.
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    Langer, Michaela: Männerwirtschaft: Das kleine Kochbuch für hungrige Männer, Münster 1999.
    Das Buch wurde zeitweise inklusive Dosenöffner verkauft. Da weiß man gleich, was für Kochkünste Frau Langer bei Männern erwartet. Die comicartigen Zeichnungen signalisieren: Wenn Männer kochen, wird’s witzig.
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    Mellinger, Nan: Fleisch. Ursprung und Wandel einer Lust, Frankfurt a.M. 2000.
    Eine gute anthropologische Erklärung unterschiedlichen Essverhaltens von Männern und Frauen, wenn auch etwas zu oft basierend auf Hegel, der seinerseits nun wirklich gar keine Ahnung von der Realität hatte, was das Verhältnis von Männern zu Frauen betrifft.
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    Meuser, Michael: »Geschlechterverhältnisse im Wandel. Männlichkeit im Spannungsfeld von Hegemonie und Egalität«, in: Erich Lehner und Christa Schnabl (Hrsg.): Gewalt und Männlichkeit, Wien2007 , S. 45–66.
    Ein eher spekulativer Aufsatz in einem Genderforschungssammelband.
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    Meyer zu Kueingdorf, Ulf: Mal was Richtiges – Das Männer-Kochbuch: 33 x ein Mann, ein Herd, München 2009.
    Ein B-Promi-Kochbuch mit einfachsten Rezepten. Mehr kriegen die nicht hin, aber immerhin das.
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    Moliné, Gabriella: Wie Mann jede Frau weichkocht. Das Kochbuch der Verführungen – mehr als nur Rezepte, Frankfurt a.M. (Eichborn) 2001.
    Ein Frauenverführbuch, das auf dem zuvor erschienenen Männerverführbuch Wie Sie jeden Mann weichkochen , Frankfurt a.M. (Eichborn) 2000, aufbaut. Klappt beides nicht, ich sag’s Ihnen.
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    Myhrvold, Nathan, Chris Young, Maxime Bilet: Modernist Cuisine. Die Revolution der Kochkunst, Köln 2011.
    Ein Riesenaufwand für ein paar hübsche Fotos, die leider nicht viel über die Vorgänge in Töpfen und Pfannen aussagen.
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    Novak, Tatjana und Gabi Weiss: Das Keine-Panik-Kochbuch für Väter, Wien 2009.
    Mir fällt was auf: Männer-zum-Kochen-überrede-Bücher werden fast ausschließlich von Frauen verfasst.
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    Osztovic, Walter und Herbert Hacker: Helden am Herd: Ein Kochbuch für Männer, Wien 2007.
    »Das Buch liefert auf launige Weise tiefe Einblicke in die Psyche des kochenden Mannes.« Ich war gespannt, besonders auf die »launige Weise«. Was ich herausfand: Echte Kerle tragen Feinripp-Unterhemden und eine Kochmützen-Tätowierung am Oberarm.
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    Otus-Verlag: So kocht Mann. Das Männer-Kochbuch für alle Fälle, St. Gallen 2006.
    Für dieses »Kochbuch« will nicht einmal ein Autor verantwortlich sein.
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    Portmann, Adrian: Kochen und Essen als implizite