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Marakada

Titel: Marakada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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das er in der temporalen
Wellenregion hinter dem Datenport Surfen mußte. Obwohl es ihm
doch irgendwie fehlte. Als Marakada die Lieferung neu formierte erlosch
das violette Leuchten über Sektor Acht und die automatische Überwachung
gab die Lieferung wieder frei.
    Kurz vor Marakada‘s Dienstende tickerte noch eine allgemeine Meldung über
den Monitor herein. Eine reine Informationsmeldung. Auf Hive war es
zu einem rätselhaften Massensterben gekommen wurde berichtet.
Man nahm an, das es ein kollektiver Suizid gewesen war da überall
in der Atmosphäre entsprechend farbige Seidentücher als
Ausdruck der Trauer herumschwebten. Wie die Bewohner von Hive ihren
Suizid vollzogen hatten konnte nicht mehr ermittelt werden. Man fand
lediglich einige Milliarden kleinster Überreste der eins großen
Ballonwesen von Hive in der Atmosphäre herumschweben.
    Marakada konnte ein Zittern seines Körpers nicht unterdrücken. Sehr
zur Freude seine Nachwuchses der daraufhin in ein wohliges Glucksen
verfiel. Fünfzig Millionen Seidentücher hatte er auseinandersortiert
und über die gesamte Atmosphäre ausgeliefert. Damit es eben
nicht zu einer partiellen Dunkelzone kommen konnte. Nur hatte Marakada
nicht bemerkt das die einzelnen Pakete durch extrem lange Nadeln zusammengehalten
waren. Sie waren nur als Verbindungselemente in der Lieferung gekennzeichnet
gewesen. Marakada konnte sich vorstellen was extrem lange dünne
Nadeln auf einer Welt mit hoher Gravitation anrichten konnten.
    Das eigentliche Problem war die hohe Gravitation von Hive die diese Nadeln
wie Hochgeschwindigkeitsgeschosse in den Kern von Hive hinabgezogen
hatten. Auf die Bewohner, ahnungslos in der Atmosphäre schwebend,
hatten diese Nadel keine Rücksicht genommen. Marakada konnte
nur erahnen wie es für die Ballonwesen gewesen sein mußte.
In sekundenschnelle milliardenfach perforiert zu werden. Nadeln und
Ballons vertrugen sich halt nicht aber das hatte Marakada zu spät
begriffen.
    Aber sofort ging ihm die Frage durch den Sinn, wieso eigentlich Nadeln?
Ein normaler Hivebewohner würde niemals mit einer Nadel hantieren.
Da stimmte etwas ganz grundlegend nicht. Marakada machte sich die
Mühe und forschte mittels des Monitors genauer nach. Es war die
Geschichte von Hive die ihm die Antwort gab. Vor rund dreihundert
Jahren hatte es auf Hive mehrere Fraktionen gegeben die sich im Krieg
befunden hatte. Zu diesem Zeitpunkt war die Welt Hive in den Verbund
der temporalen Verteiler aufgenommen worden was zur Schlichtung der
Streitigkeiten geführt hatten. Aber eine der ersten Lieferungen,
die bereits unterwegs und niemals storniert worden war, entpuppte
sich eben doch als eine Kriegslieferung.
    Gespickt mit zahlreichen Nadeln sollte die Lieferung sich über einen bestimmten
Zielzeitort materialisieren. Durch die hohe Gravitation würden
die Nadeln sofort aus dem weichen Material der Seidentücher herausgezogen
werden und die darunter schwebenden Ballonwesen perforieren, was zu
ihrer Vernichtung führen würde. Eine elegante Waffe mußte
Marakada zugeben. Dumm nur das es inzwischen eine automatische Überwachung
gab und er zum Eingreifen gezwungen worden war und nicht die richtigen
Schlüsse gezogen hatte.
    Er sichtete sofort seine Aktionen die zur Freigabe der Lieferung geführt
hatten. Es gab keinerlei Hinweise auf ein Fehlverhalten seinerseits
und Marakada hoffte das es auch sein Zeitobserver so sehen würde.
Die automatische Überwachung war auf das Vorhandensein der Nadeln
angesprungen die die Pakete der Seidentücher zusammenhielt fand
Marakada im Nachinein heraus. Nur leider nicht mit der richtigen Übersetzung.
Der Fehler ließ sich nun leider nicht mehr korrigieren. Es war
selbst ihm als temporaler Verteiler nicht möglich bereits zugestellte
Lieferungen zu korrigieren.
    Es wurde Zeit seinen Nachwuchs wieder in die Obhut seiner Gefährtin
zu übergeben. Irgendwie war heute wirklich nicht sein Tag fand
Marakada.
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Farbenspiel über sechzehn Regionen
    Es kommt nur sehr selten vor aber ein Farbenspiel in den
sechzehn Sektoren seines zentralen temporalen Verteilers erfreut Marakada
jedesmal aufs neue.
    Innerhalb eines Augenblicks wechselte Marakada die temporale Welle
und surfte rekursiv die anvisierte Phase entlang. Er war in seiner
heutigen Dienstschicht in Höchstform. Das war auch nötig
bei dem Arbeitsvolumen heute. Marakada kannte solche Dienstschichten
aus dem temporalen Fluß seiner bisherigen und

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