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Marakada

Titel: Marakada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
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nicht zu ihrem Vorteil sondern
eher zu ihrem Nachteil eingesetzt.
    Sie waren auf die Idee gekommen ihre Umgebung ein wenig wärmer zu
gestalten. Sie installierten zahlreiche künstliche Sonnen um
ihre Welt und genossen Jahrhunderte lang das warme Wasser. Bis sie
eines Tages feststellten, das sie zwar ständigen Sonnenschein
hatten aber zum anderen ihre Welt Tropfen an Substanz verlor. Denn
durch die hohen Temperaturen verdunstete auch viel Wasser. Das regnete
zwar auch wieder über die Wolken ab aber der obere Teil der Wolkenschichten
von Tropfen reichte bis in die hohe Atmosphäre hinauf.
    Dort riß der immerwährende Sonnenwind ein Wasermolekül
nach dem anderen mit sich in den kalten Raum. Und das über Jahrhunderte
ohne das es die Bewohner von Tropfen bemerkten die sich in ihren beheizten
Meer vergnügten. Folge war, durch den stetigen Abbau von Materie,
eine ständige Vergrößerung der Umlaufbahn der Welt
Tropfen um ihre Sonne. Die Welt Tropfen wurde gravitationsbedingt
immer leichter und dadurch erhöhte sich die Fliehkraft unmerklich
immer mehr wodurch die Welt Tropfen auf eine immer weitere Entfernung
um die Sonne geschoben.
    Die Nachbarwelten erfreuten sich an dem Phänomenen der im kalten
Raum treibenden Eiskristalle und zahlreiche Touristikunternehmen boten
Flüge durch den Kristallschleier um die Welt Tropfen an. Der
kalte Raum um die Welt Tropfen war Jahrhunderte lang ein Touristikparadies.
Niemand sah ein Problem darin das ständig die Pfade der Touristkraumer
durch den Kristallschleier angepaßt werden mußten. Es
war eine gute Einnahmequelle und man sagte sich das die Bewohner der
Welt Tropfen schon wußten was sie da taten. Immerhin hatten
sie eine technisch hochstehende Zivilisation.
    Die Bewohner von Tropfen selbst erkannten ihr Problem erst so richtig
als die ersten Schneeflocken über ihrer Welt niederfielen. Bisher
kannten sie nur Regentropfen. Da sie, trotz ihrer hohen technischen
Zivilisation, keine sofortige Lösung für ihr Problem der
drohenden Vereisung ihrer Welt fanden verlegten sie sie den temporalen
Fluß hinauf. Um die Umlaufbahn wieder näher an die Sonne
heran zu schieben mußten sie die Masse ihrer Welt wieder erhöhen.
    Sie begannen damit Wasser den temporalen Fluß hinauf zu schicken
um dort die Masse ihrer Welt wieder zu erhöhen. Sodass sie sich
dort wieder näher an ihre Sonne heranschob. Damit sie dieses
Projekt auch wirklich bis zum Ende durchziehen konnten mußten
sie die Leistungen ihrer Kunstsonnen immer mehr erhöhen bis sie
dann eines Tages durch Überlastung versagten und erloschen. Die
Welt Tropfen versank binnen Tage in einem starren Eismantel. Nur die
aufgegebenen Lieferungen waren noch in Bewegung.
    Und über Marakada‘s zentralen Verteiler wurden die Lieferungen dann
gemäß der Zielzeitorte ausgeliefert. Bis zu dieser letzten
Lieferung gab es auch nie ein Problem damit. Nur in seiner heutigen
Dienstschicht lief es ein wenig anders. Aber Marakada hatte nicht
diesen Posten inne wenn er das Problem nicht in den Griff bekam.
    Nach und nach glich er die Phasenverschiebungen an bis er wieder eine normale
gleichlaufenden temporale Welle entlang surfte. Er prüfte noch
ein zweitesmal die Lieferung aber nun war wieder alles in Ordnung
und er verließ die temporale Wellenregion durch den Datenport.
Vor dem Monitor erwartete ihn schon die Meldung das nun kein Problem
mehr vorlag. Marakada hatte nichts anderes erwartet.
    Stunden später wurde diese Lieferung dann auftragsgemäß, wie
auch alle vorhergehenden Lieferungen dieser Art über der Welt
Tropfen ausgeliefert. Als die Lieferung dann über der Welt Tropfen
materialisierte begann es über Jahre hinweg zu regnen. Tropfen
über Tropfen tröpfelte das Wasser in das Meer hinab und
füllte es immer mehr auf. Die Tropfen fielen in ein dunkles Meer
ohne Leben denn die Bewohner waren längst im vereisten Meer ihrer
Welt gestorben.
    Sie hatten zwar noch die Lieferungen aufgeben können aber sie hatten
vergessen das sich durch den Abtransport dieser gigantischen Wassermengen
die Umlaufbahn noch mehr vergrößerte und selbst die Kunstsonnen
schafften es nicht mehr das Meer zu erwärmen. Irgendwann fielen
dann auch sie aus und zurück blieb nur eine dunkle Eiswelt ohne
Leben. Bis dann die ersten Lieferungen materialisierten und die Masse
der Welt Tropfen stetig zunahm und sie nach und nach, gravitationsbedingt,
wieder näher an ihre wärmende Sonne herankam.
    Das Meer

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