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Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Titel: Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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beweisen – nicht nur seinem Großvater, sondern insbesondere auch Brenna. Sie würde es schon noch bereuen, ihn so leichtfertig verlassen zu haben.
    Der erste Schritt war,
Wild Sea Vineyards
so profitabel wie möglich zu machen. Und dann würde er
Marcelli Wines
kaufen. Stück für Stück würde diese Familie alles verlieren: erst ihre Felder, dann die Produktion. Und zu guter Letzt würde er ihren Namen komplett auslöschen.
    In den letzten sieben Jahren hatte Nic fast alle Punkte auf seiner Liste abhaken können. Mit einer einzigen Ausnahme:
Marcelli Wines
gehörte noch immer nicht ihm.
    Wild Sea
verkaufte inzwischen dreimal so viel, die Verkäufe hatten sich vervierfacht. Aber darauf allein kam es nicht an. Sein Ziel war ein anderes.
    Und jetzt drohte dieses Ziel plötzlich in weite Ferne zu rücken.
    Nic ging zur Tür und trat hinaus. Von hier aus konnte man sie nicht sehen, aber sie befanden sich genau hinter dem Hügel, an der Grenze zum Marcelli-Land – die Stecklinge aus Italien. Mit der Zeit waren sie zu großen Weinstöcken geworden, die Jahr für Jahr die allerbesten Trauben trugen.
    „Das vergiftete Erbe“, murmelte Nic.
    Max kam angetrottet und stupste mit der Nase gegen seine Hand. Geistesabwesend tätschelte Nic den Welpen.
    Er hatte sich durch harte Arbeit rächen wollen. Indem er einfach der Bessere war. Und jetzt beruhte alles auf einer Lüge, auf Diebstahl und Verrat. Sein Erfolg war nicht mehr seiner. Er hatte ihn einem Mann zu verdanken, den sein Hass völlig skrupellos gemacht hatte. Einem Mann, dem seine Rache über alles gegangen war.
    Wiederholte sich hier gerade die Geschichte?
    Seit fast einer Stunde fuhr Nic die Küstenstraße entlang. Er hatte seinen Helm auf. aber die Lederjacke vergessen. Der kalte Fahrtwind erzeugte ein taubes Gefühl in seinen Armen und seiner Brust, dennoch wollte er nicht umkehren. Er konnte es nicht – nicht bevor er den Beweis gesehen hatte.
    Die Abzweigung war ausgeschildert, doch danach musste Nic sich auf seine Erinnerung verlassen. Es dauerte einige Zeit, bis er den idyllisch gelegenen Friedhof auf der Klippe über dem Meer gefunden hatte. Er trat durch das schmiedeeiserne Tor und ging zu den Gräbern, die sich am äußersten Rand der Anlage befanden. Große Marmorstatuen und zahlreiche Bänke wiesen darauf hin, dass hier Menschen ruhten, die einst über viel Geld verfügt hatten. Wie auch immer sie darangekommen sein mochten.
    In der Sonne war es wärmer. Der Nachmittag war ganz still, bis auf den Wind, der durch das Laub raschelte und sich in den Gräsern verfing.
    Nic ging vorbei an Sophias schlichtem Gedenkstein und der riesigen Säule, die das Grab seines Urgroßvaters kennzeichnete. Selbst am Grab seiner Großmutter blieb er an diesem Tag nicht stehen. Er war gekommen, um etwas zu finden. Etwas, das ihm ein paar Jahre zuvor aufgefallen war, das er aber nicht verstanden hatte.
    Auf dem kleinen Stein stand nur ein Datum. Kein Name, keine Worte der Trauer oder des Trostes. Sophias tot geborenes Kind. Antonio Marcellis Tochter oder sein Sohn. Mia hatte das Geschlecht des Babys nicht erwähnt. Vielleicht war Sophias Trauer aber auch so groß gewesen, dass sie nichts im Tagebuch darüber geschrieben hatte.
    Nic beugte sieh hinunter und legte seine Hand auf den Stein. Fast hatte er das Gefühl, durch die glatte Oberfläche hindurch bis tief in die Vergangenheit reichen zu können. Hinter ihm ragte drohend Salvatores Denkmal auf und warf seine dunklen Schatten. Bisher hatte Nic kaum einen Gedanken an seinen Urgroßvater verschwendet. Doch jetzt wurde ihm klar, dass er versuchen musste, diesen Mann zu verstehen. Damit er dessen Fehler nicht wiederholte.
    Er setzte sich ins Gras und betrachtete den blauen Himmel über sich. Wie konnte das sein? Er war so weit gekommen. Und trotzdem hatte er so viel falsch gemacht.
    In der Stille, die ihn umgab, hallte die Wahrheit umso lauter wider. Hier, an diesem abgelegenen Ort, musste Nic sich endlich eingestehen, was er bisher in den tiefsten Tiefen seiner Seele verborgen hatte.
    Er wollte Lorenzos Firma nur aus einem einzigen Grund: um endlich zu beweisen, dass er gut genug war.
    Bei
Wild Sea Vineyards
ging es um den geschäftlichen Erfolg. Bei
Marcelli Wines
um die Familie. Wie oft hatte er sich als kleiner Junge dort rumgetrieben und aus der Ferne den Mädchen beim Spielen zugesehen? An wie vielen Abenden hatte er sich im Schutz der Dunkelheit angeschlichen, um zu beobachten, wie sie sich im Esszimmer alle um den

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