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Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Titel: Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will
Autoren: Susan Mallery
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etwas mit Wein zu tun gehabt hatte. Zehn Jahre zuvor hätte er jederzeit auf ihren Erfolg gewettet. Aber jetzt? Jetzt war er sich nicht mehr so sicher.
    „Soll das ein privates Darlehen sein, oder willst du Firmengelder verleihen?“
    „Was würdest du denn empfehlen?“
    „Das hängt von den Vertragsbedingungen ab. Auf die Steuer hat es so oder so Auswirkungen. Von wie viel Geld sprechen wir denn?“
    Nic lehnte sich zurück, um das Spektakel so richtig genießen zu können. „Eine Million Dollar.“
    Im nächsten Moment sprang Maggie wie von der Tarantel gestochen auf. Ihre Augen waren weit aufgerissen, und das Gesicht war fast so rot wie ihre Haare. Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Bist du wahnsinnig geworden?“
    „Spricht man so mit seinem Boss?“
    „Ja, das tue ich. Zumindest wenn er dringend mal eine Therapie bräuchte. Du möchtest eine Million an ein Unternehmen verleihen, das vielleicht pleite geht?“
    Er lächelte milde. „Wäre doch eine gute Abschreibungsmöglichkeit.“
    „Es wäre vor allem superdumm. Im Ernst, Nic! Das hier ist deine Firma, und du kannst mir natürlich befehlen, Geld aus dem Fenster zu schmeißen. Aber trotzdem: Diese Idee ist einfach völlig verrückt.“
    „Habe ich dich jemals gebeten, Geld aus dem Fenster zu schmeißen?“
    „Nicht direkt. Aber du hast schon häufiger meine Ratschläge in finanziellen Dingen ignoriert.“
    „Und vielleicht tue ich das wieder.“ Er stand auf und warf ihr im Gehen einen Blick zu. „Mach mir einfach ein paar Vorschläge, wie ich an das Geld komme. Ob Privatkapital oder Firmengelder ist mir egal. Am besten, du berücksichtigst beide Varianten.“
    „Nic, warum tust du das?“
    Er grinste. „Weil ich es kann.“

3. KAPITEL
    G nadenlos brannte die heiße kalifornische Sonne auf Brenna herab. Das T-Shirt klebte ihr am Rücken. Sie trug einen Hut mit breiter Krempe, und eigentlich hätte sie auch Handschuhe tragen sollen. Aber ohne die dummen Dinger hatte sie einfach mehr Gefühl in den Fingern. Dafür nahm sie auch die blauen Flecken, die abgebrochenen Fingernägel und die völlig zerkratzten Hände in Kauf.
    Sie kniete zwischen den Reihen von Weinreben und atmete tief das köstliche Aroma reifer Chardonnay-Trauben ein. Vorsichtig griff sie nach einem der schweren Beerenbündel und schnitt es ab. Unglaublich! Sie konnte den hellen grünlichen Saft schon vor sich sehen, der durch das Pressen dieser kleinen Schätzchen entstehen würde. Der Chardonnay Reserve von
Marcelli Wines
war einer der besten im ganzen Land, und diese Ernte war wirklich rekordverdächtig.
    Während Brenna die Trauben abschnitt und in den Korb vor sich legte, lief ihr innerer Taschenrechner auf Hochtouren: Wie viele Tonnen Trauben pro Hektar würden sie wohl ernten? Und wie viele Flaschen pro Tonne kamen dabei raus? Das Ergebnis ließ sie einmal tief Luft holen.
    Als Brenna zum ersten Mal bemerkt hatte, wie gut diese Ernte werden würde, war ihr eine Idee gekommen. Warum nicht einen Teil der Trauben für eine völlig neue Weinsorte nutzen? Eine Cuvee, bei dem sich die verschiedenen Traubensorten zu einem ganz neuen Geschmack vermischten. Einen eigenen Wein zu erfinden war schon immer Brennas großer Traum gewesen. Und jetzt war definitiv der richtige Zeitpunkt. Selbstverständlich sah ihr Großvater das ganz anders. Er hatte ihr noch nicht mal richtig zugehört. Statt dessen war sofort der Vortrag losgegangen, dass die Marcellis schon
immer
die besten Trauben für ihren Chardonnay Reserve genutzt hatten. Und das würde auch dieses Jahr wieder so sein. Es kam gar nicht in Frage, dass ein Teil der Ernte für irgendwelche merkwürdigen Experimente verschwendet wurde, bla, bla, bla.
    „Sturer Esel“, murmelte Brenna, während sie sich aufrappelte und zum nächsten Weinstock ging.
    In den Reihen neben ihr waren die Erntehelfer eifrig am Werk. Seit Anfang der Woche pflückten sie die Trauben – und das in einem völlig absurden Tempo. Jedenfalls kam es Brenna so vor. In der Zeit, in der sie einen Korb füllte, hatten die anderen bereits drei geschafft. Wahrscheinlich hatte sie nicht genug Übung, um wirklich effizient zu sein. Und irgendwie ging ihr die Arbeit diesmal auch besonders schwer von der Hand.
    Tags zuvor hatten sie die ersten Trauben zum Keltern gebracht. Brenna war dabei gewesen, als sie vorsichtig auf das Fließband verladen wurden, das sie zur Presse transportierte. Sie hatte beim Sortieren geholfen, den Ablauf überwacht und schließlich den
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