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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Bord-Ing.: Pietro Algherese, Sergeant – streckte, um beim Vergleich zu bleiben, auf einmal alle viere von sich.
    In Wirklichkeit platzte der Zerstörer vor unseren Augen auf wie eine überreife Frucht. Bevor der Schwere Kreuzer abdrehte, um nun ebenfalls sein Heil in der Flucht zu suchen – nicht ahnend, daß Delta VII ihm, falls er wollte, ausgeliefert war auf Gedeih und Verderben –, las ich seinen Namen: SK Ischariot: rote Buchstaben auf grauem Grund.

Kapitel 07
    Der gewaltige, geblähte Leib der Najade dümpelte unruhig in einer unsichtbaren astralen Strömung. Das Frachtschiff hatte beigedreht und das Triebwerk gestoppt. Nun, da es völlig auf sich allein gestellt war, ergab es sich in sein Schicksal. Unbewaffnet und langsam, wie es war, vermochte es weder Widerstand zu leisten noch zu fliehen.
    Ich beobachtete es durch das rechte seitliche Cockpitfenster, während ich ungeduldig darauf wartete, daß man mir Delta VII als wieder voll manövrierfähig meldete. Der Preis, den ich dafür entrichtet hatte, war hoch. Rockwell Freeman war nicht nur mein Freund gewesen; mit ihm war ein unerschrockener, unbeugsamer Geist dahingegangen.
    Auch SK Wotan und Z 207 waren nicht ungerupft aus diesem Gefecht hervorgegangen, Danielson hatte Schwierigkeiten mit dem Triebwerk, hoffte jedoch, wie er mich wissen ließ, den Schaden mit Bordmitteln beheben zu können, so daß sich eine Rückkehr zu ASTROSTAT erübrigte. Bandini mit seinem Taurus-Zerstörer war schlimmer dran: Ein Treffer in die Radaranlage hatte ihn seines künstlichen Auges beraubt; er konnte nur noch auf Sicht operieren. In diesem Fall war mit Bordmitteln nichts auszurichten. Z 207 mußte in die Werft. Bandini war untröstlich.
    Alles in allem hatte sich mein Taktischer Raumkampfverband Guerilla über Erwarten gut bewährt. Die Amnestie, die ich Brohons Piraten versprochen hatte, ließ sich nunmehr auch begründen: sie alle hatten tapfer und unerschrocken gekämpft – nach langer Zeit zum erstenmal wieder für eine gute Sache.
    Inzwischen hatte der zersprengte Gegner mit seinem Zeter- und Mordiogeschrei längst den ganzen Äther rebellisch gemacht, so daß an eine Geheimhaltung unserer Position vorerst nicht länger zu denken war. Ich hob daher die anberaumte absolute Funkstille vorübergehend für den UKW-Bereich auf, so daß man sich von Schiff zu Schiff wieder verständigen konnte, ohne auf die Morsescheinwerfer angewiesen zu sein.
    »Ich möchte Ihnen allen«, sagte ich, »meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen. Und jetzt erlauben Sie, daß ich stellvertretend für Sie alle ein kurzes Gebet spreche für unseren gefallenen Kameraden, Captain Rockwell Freeman und seine Besatzung. Er starb für das einzige, wofür es sich zu sterben lohnt: für das Leben.«
    Wenig später erschien Lieutenant Ibaka im Cockpit. »Sir, ich glaube, der Schaden ist behoben. Da war nur ein Relais aus der Halterung gerissen.«
    »Danke, Lieutenant.«
    Ich wandte mich an meinen Piloten. »Probieren Sie‘s, Captain!«
    Ich wies Captain Monnier an, bei der Najade längsseits zu gehen.
    Er und Lieutenant Stroganow mußten an Bord bleiben. Ich und der Bordingenieur, Pistolen in den Händen, stiegen über.
    Unsere Vorsorge erwies sich als überflüssig. Niemand leistete Widerstand, weder die dreiköpfige Besatzung noch der einzige Passagier: ein in unauffälliges Zivil gekleideter Mann mittleren Alters. Zunächst verweigerte dieser alle Aussagen zur Person, doch nach und nach brachten wir die Wahrheit aus ihm heraus. Er hieß Richard Goltz und gehörte als Kommissar einer Sonderformation der gefürchteten und verhaßten III. Abteilung an, in deren Händen sich die eigentliche Macht in der EAAU konzentrierte.
    Während Lieutenant Ibaka, von einem Mitglied der Besatzung geführt, sich in die Laderäume begab, begann ich mit einem ersten, vorläufigen Verhör von Goltz.
    »Wo ist Ruth O‘Hara?«
    Einen Augenblick lang glaubte ich, ich bisse bei Goltz auf Granit; dann nämlich, als er erwiderte: »Sehen Sie sich doch um, Commander, ob Sie sie irgendwo finden!«
    Vielleicht hätte ich mich an ihm vergriffen, wenn ich nicht dank Leuten seines Schlages zu der bitteren Erkenntnis gelangt wäre, wohin Unmenschlichkeit führen kann. Sie, das wußte ich, waren Meister im Erpressen von Geständnissen, echten wie falschen: durch Prügel, Folter, Drogen und chirurgische Eingriffe in die menschliche Psyche.
    Ich mußte mich darauf beschränken zu sagen: »Mir scheint, Kommissar, Sie verkennen

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