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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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die inneren Verbände hatten nachgegeben. Als Delta VII abdrehte, sah ich noch, wie er explodierte.
    »Commander an Pilot!« Ich hatte endgültig zu mir selber zurückgefunden. Irgendwann würde ich in Erfahrung gebracht haben, wer diesen Konvoi befehligte, irgendwann, falls es auf Anhieb nicht möglich sein würde, mit ihm abrechnen. »Wir ziehen uns zurück!«
    »Rückzug antreten. Aye, aye, Sir.«
    Captain Monnier erschien mir als Inbegriff der Ruhe selbst: unerschütterlich und unbeirrbar. Seine Bewegungen waren unverändert knapp, sicher und gemessen. Es war in der Tat höchste Zeit, der feindlichen Übermacht die 10500 Tonnen Schub unseres atomaren Triebwerkes entgegenzustellen.
    Nun, nachdem sie sich von ihrer anfänglichen Überraschung erholt hatte, reagierte sie mit einer gefährlichen Mischung von tollkühner Wut und eiskalter militärischer Routine.
    Im Ausspielen unserer überlegenen Geschwindigkeit lag unsere einzige Aussicht auf einigermaßen heiles Entkommen.
    Sowohl die drei Leichten Kreuzer als auch die abgeschüttelten Taurus-Zerstörer schickten sich an, sich um Delta VII herum zu einer Glocke zu formieren. Einmal darin gefangen, war es um uns geschehen: eine Erkenntnis, die Captain Monniers stoisches Selbstvertrauen in keiner Weise zu beeinträchtigen vermochte.
    Vorübergehend lag das Schicksal von Delta VII völlig in seiner Hand.
    Ich bilde mir ein, ein einigermaßen guter Pilot zu sein, und dann und wann mag ich das sogar unter Beweis gestellt haben. Dennoch werde ich unsicher bei der Frage, ob ich – in jenen entscheidenden Augenblicken an Robert Monniers Stelle – die Situation ebenso souverän gemeistert hätte, wie er das tat.
    Handsteuerung im Gefecht hat ihre Vorteile. Ein Computer mag das Verhalten eines anderen Computers vorausberechnen können; der menschlichen Phantasie bleibt er unterlegen.
    Der Nachteil der Handsteuerung besteht darin, daß sie dem Piloten in ununterbrochener Folge Entscheidungen abverlangt, die in der Schnelligkeit, mit der sie aufeinanderfolgen, von Menschen kaum noch vollziehbar sind. Man muß schon ein außergewöhnlich guter Pilot sein, um dieser Beanspruchung gewachsen zu sein.
    Captain Monnier handhabte die Handsteuerung mit der Gelassenheit eines Virtuosen.
    Als die Glocke sich in einen von Blitzen durchzuckten Kessel verwandelte, nahm Delta VII bereits Kurs auf den Mond.
    Mein Plan ging auf.
    Die Wut des Gegners über die Niederlage und über die Dreistigkeit unseres Angriffs machte ihn kopflos.
    Er griff nach dem Köder und nahm die Verfolgung auf.
    Bei der Najade verblieben jetzt nur noch die Kreuzer. Sämtliche Zerstörer jagten hinter Delta VII her.
    Vier Minuten später ging es dem Kommandanten von QR 206 auf, daß er seinen Geleitzug in eine Falle laufen ließ. Er rief seine Zerstörer zurück. Um diese Zeit war Delta VII bereits im Begriff, erneut unter Ausnutzung des überlegenen Triebwerks, das umgekehrte C-Manöver einzuleiten – so genannt, weil es das Schiff mittels eines halbkreisförmigen Manövers auf Gegenkurs brachte –, um sich nach dessen Abschluß zwischen den zurückkehrenden Zerstörern und dem eigentlichen Konvoi zu befinden. Fast gleichzeitig fiel Guerilla über die Kreuzer her.
    Weitere sechzig Sekunden vergingen, dann war die Schlacht im wesentlichen geschlagen.
    Der Gegner hatte zu diesem Zeitpunkt eingebüßt: 1 Schweren Kreuzer, 2 Leichte Kreuzer und 2 Taurus-Zerstörer – und befand sich unter Preisgabe der Najade praktisch auf der Flucht.
    Lediglich der letzte Schwere Kreuzer und einer meiner beiden Zerstörer lieferten sich wie zwei ineinander verbissene Hunde – eine Bulldogge der eine, ein Terrier der andere – ein abschließendes, erbittertes Gefecht. Der andere zum Verband gehörende Zerstörer und der Schwere Kreuzer Wotan stürmten bereits hinter den zersprengten Resten des einst so mächtigen Geleits her.
    Währenddessen war Captain Monnier vollauf damit beschäftigt, einem Raketenfächer auszuweichen, den die flüchtenden Taurus-Zerstörer ausgelöst hatten. Zwei der Raketen kollidierten in unmittelbarer Nähe der Bordwand; die Wucht der Detonation brachte die gesamte Elektronik durcheinander. Vorübergehend war Delta VII so gut wie manövrierunfähig und daher auch nicht in der Lage, dem von der Bulldogge bedrängten Terrier zu Hilfe zu kommen.
    Der ungleiche Kampf fand ein abruptes, schreckliches Ende. Der Terrier – Z 108. Pilot: Rockwell Freeman, Captain; Navigator: Bohumil Svoboda, Lieutenant,

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