Mark Twain für Boshafte
dem Löffel anstatt mit der Schaufel zu sich zu nehmen.
Sechstens würde ich von dem Sprechenden verlangen, daß er Schluß macht, wenn er fertig ist, und nicht einen Schwanz von diesen nutzlosen »haben sind gewesen gehabt haben worden sein« hinten an den Satz anhängt. Solcherart Tand schmückt das Gesagte nicht, sondern raubt ihm seine Würde. Er ist daher ein Ärgernis und sollte abgeschafft werden.
Siebtens würde ich die Parenthese mit und ohne Klammer abschaffen. Desgleichen die Überparenthese, die Oberüberparenthese, die Außenumoberüberparentheseund schließlich auch die letzte, weitreichende, alles umfassende Hauptparenthese. Ich würde von jedermann, ob hoch oder niedrig, verlangen, daß er mir einfach und geradezu mit dem kommt, was er mir erzählen will, oder aber seine Geschichte zusammenrollt und sich daraufsetzt und Ruhe gibt. Übertretungen dieses Gesetzes müßten mit dem Tode bestraft werden.
[BEU 543 f.]
Alte Narren sind die schlimmsten
1. April – Das ist der Tag, an dem wir daran erinnert werden, was wir an den anderen dreihundertvierundsechzig Tagen sind.
[PW 199]
W ir wollen dankbar sein, daß es Narren gibt. Ohne sie hätte der Rest keinen Erfolg.
[PWN I 277]
... alte Narren sind die schlimmsten.
[TSA 12]
D ie Wahrheit ist unser wertvollstes Gut. Laßt uns sparsam damit umgehen.
[PWN I 89]
L autstärke beweist gar nichts. Ein Huhn, das lediglich ein Ei gelegt hat, gackert oft, als ob es einen Asteroiden gelegt hätte.
[PWN I 72]
... je weniger Ahnung jemand hat, desto mehr Spektakel macht er und ein desto höheres Gehalt verlangt er.
[E 303]
E s ist seltsam, daß die Dummen und Unerfahrenen so häufig und so unverdient Erfolg haben, wo die Klugen und Erfahrenen versagen.
[AB 328]
A ber es ist offenbar ein Naturgesetz, daß denen, die es verdienen, nichts geschenkt wird, und denen, die es nicht verdienen, alles, was man sich nur wünschen kann. Eine reichlich verrückte Methode, scheint mir.
[AB 408]
N ie sieht man einen Mann, der am Kinn eine Glatze bekommt.
[BE 745]
E s ist unmöglich herauszufinden, warum ein Schnarcher sich selbst nicht hören kann.
[TSAB 87]
I m Grunde unseres Herzens schwärmen wir für Titel und erbliche Würden, während wir uns nach außen hin über sie lustig machen. Das ist unser demokratisches Vorrecht.
[AB 240 f.]
E s ist sonderbar – sonderbar, daß in der Welt physischer Mut so weit verbreitet und moralischer Mut so selten ist.
[KL 185]
W enn jeder mit sich zufrieden wäre, gäbe es keine Helden.
[AB 369]
W enn wir eine Sünde bereuen, so tun wir es mechanisch, pflichtgemäß, kalt und mit dem Kopf; bereuen wir aber eine gute Tat, dann kommt die Reue heiß, bitter und ohne Umschweif aus dem Herzen.
[BE 697]
J eder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er niemals zeigt.
[PWN II 350]
E s ist sehr anstrengend, gut zu sein.
[LM 261]
D er Mann, der seine Sittsamkeit zur Schau trägt, ist der Zwilling der Statue, die ein Feigenblatt trägt.
[PWN II 168]
N iemand ist ganz so vulgär wie die Übervornehmen.
[PWN II 308]
D er menschliche Stolz ist nichts wert; es liegt immer etwas im Hinterhalt, um ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen.
[FE II 712]
B etrachten wir zum Beispiel den Esel: sein Charakter ist nahezu tadellos, er ist der vorzüglichste Geist unter den bescheideneren Tieren, aber seht, was Spott aus ihm gemacht hat. Anstatt es als Kompliment aufzufassen, wenn man uns einen Esel nennt, fühlen wir uns beunruhigt.
[PW 33]
W ir lassen meist jemand anderen für unsere Schwächen büßen, wenn wir Gelegenheit dazu haben – aber so ist das eben.
[AB 53]
W enn rothaarige Leute oberhalb eines gewissen gesellschaftlichen Ranges stehen, dann ist ihr Haar kastanienbraun.
[YC 180]
O ft glaubt der Mensch aufrichtig, er opfere sich ausschließlich für einen anderen, aber er täuscht sich; sein Grundimpuls geht dahin, einer Forderung seiner Natur und Erziehung zu genügen und dadurch seiner Seele Frieden zu verschaffen.
[KL 234]
D as sittliche Gefühl lehrt uns, was das Rechte ist und wie man ihm aus dem Weg geht – wenn es unpopulär ist.
[KL 168]
E s gibt keine Handlung, ob bedeutend oder unbedeutend, edel oder gemein, die einem anderen Motiv entspränge als diesem einen – dem Zwang, die eigene Seele zu besänftigen und zufriedenzustellen.
[KL 234]
M anchmal besitzt ein Mensch keine schlechten Gewohnheiten, aber trotzdem schlechtere.
[PWN I 15]
D enkgewohnheiten sind offenbar von allen Dingen das,
Weitere Kostenlose Bücher