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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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bemerkte sie den Jungen, der weiter den Gang hi n unter lag.
    „Nick!“, schrie sie, rannte zu ihm und kniete sich hin, um seine Wunden zu untersuchen.
    Anderson hielt das Gewehr auf Kai Leng gerichtet und achtete darauf, dass der die Ablenkung nicht nutzte, um zu fliehen. Er bewegte sich nicht, sagte auch nichts.
    „Ich hätte Sie töten können, das wissen Sie“, sagte Kai Leng, der seinen Blick starr auf die Wand g e richtet hielt. „Aber ich habe es nicht getan. Ich habe keinen Grund, Ihnen etwas zu tun.“
    „David“, sagte Kahlee und blickte vom Körper des ohnmächt i gen Jungen auf. „Er verliert zu viel Blut. Ich brauche ein Er s te-Hilfe-Kit.“
    „Ich wollte nur Grayson aufhalten“, fuhr Kai Leng fort, als hätte er sie nicht gehört. „Mein Job ist erledigt. Lassen Sie mich ei n fach gehen.“
    „Sie gehen nirgendwo hin“, zischte Anderson. „Das ist alles Ihr Fehler. Grayson. Der Junge. Ihr Blut klebt an Ihren Händen.“
    „David“, brüllte Kahlee. „Ich kann ihn noch retten. Aber ich brauche ein Erste-Hilfe-Kit.“
    „Geh“, sagte Anderson und ließ Kai Leng nicht aus den Augen. „Ich weiß nicht, wo welche sind. Such eins und komm zurück.“
    „Wir müssen die Wunde zudrücken“, protestierte Kahlee. „Er verblutet sonst, bevor ich zurück bin.“
    „Ich darf diesen Kerl nicht aus den Augen lassen“, sagte ihr Anderson kopfschüttelnd. „Wir müssen warten, bis die Siche r heitsleute kommen. Sollte nicht mehr lange dauern.“
    „Wir haben keine Zeit mehr“, widersprach Kahlee.
    „Sie“, sagte Anderson zu Kai Leng, nachdem er sich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte. „Au f stehen. Schön langsam. Gehen Sie da rüber und drücken Sie die Wunde des Jungen zu, bis Kahlee zurückkommt.“
    „Nein“, antwortete Kai Leng, ohne sich zu bewegen. Seine Stimme war völlig emotionslos.
    „Nein?“, wiederholte Anderson ungläubig.
    „Sie haben die Wahl“, sagte ihm der Agent ruhig. „Sie stoppen die Blutung, während Kahlee das Er s te-Hilfe-Kit sucht, und ich verschwinde. Oder Sie richten die ganze Zeit die Waffe auf mich, bis die Sicherheitsleute auftauchen, und wir alle sehen dem Jungen beim Sterben zu.“
    „Sie Hurensohn“, schrie Kahlee. „Er ist noch ein Junge!“
    „Es ist Andersons Entscheidung“, sagte Kai Leng. „Er muss mich nur gehen lassen.“
    Kai Leng blickte immer noch zur Wand. Anderson ergriff die Gelegenheit, das Gewehr abzusetzen und behutsam die Pistole zu ziehen. Er bewegte sich vo r sichtig, lie ß Kai Leng nie aus den Augen und ging zu der Stelle, an der Kahlee neben Nick hockte. Sie hatte ihre verletzten Hände tief in seine Wunde am Bauch gelegt, ihre Arme zitterten vor Erschöpfung, als sie mit aller Kraft zudrückte.
    „Ich habe nur eine Hand“, warnte Anderson sie.
    „Du hast mehr gesunde Finger als ich“, erinnerte Kahlee ihn. „Greif hinein und drück so fest du kannst.“
    „Ich vermute, das bedeutet, dass ich gehen kann“, sagte Kai Leng selbstsicher.
    Er blickte immer noch zur Wand, doch er wurde m u tig genug aufzustehen. Anderson zielte sorgf ältig mit der Pistole und fe u erte. Die Kugel drang tief von hinten ins Muskelfleisch des Oberschenkels ein. Kai Leng schrie auf und fiel wieder zu B o den.
    Auf dem Boden zuckend versuchte er mit den H änden, die Wunde zu betasten. Anderson dr ückte noch einmal den Abzug, dieses Mal erwischte er den Ce r berus-Agenten an der Wade des anderen Beins.
    Kai Leng br üllte vor Wut und Schmerz, dann rollte er sich auf den Bauch und warf Anderson einen ve r nichtenden Blick zu.
    „Die Sicherheitsleute sind unterwegs“, bemerkte Anderson. „Wenn Sie hier weg wollen, sollten Sie sich beeilen.“
    Kai Leng blickte ihn mit hassverzerrtem Gesicht an, dann wandte er sich um und kroch auf dem Bauch in die entgegengesetzte Richtung in dem verzweife l ten Versuch zu entkommen, bevor die Verst ärkung ei n traf.
    Schlie ßlich konnte Anderson seine volle Aufmerksamkeit Kahlee und ihrem Patienten widmen. A n derson ließ die Pistole zu Boden fallen.
    „Zeig mir, was ich tun soll“, sagte er.
    „Greif in die Wunde und folge meinen Fingern“, sagte ihm Kahlee.
    Anderson tat es und drang vorsichtig mit der Hand in das warme, klebrige Loch in Nicks Bauch ein.
    „Spürst du die Ader, gegen die mein Finger drückt?“
    „Ja. Ich glaube schon.“
    „Wenn ich meine Hände rausziehe, drückst du weiter, so fest du kannst. Egal, was du tust, lass nicht los.“
    „Hab es.“
    „Auf drei.

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