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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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dass es ein Kinderspiel für Ali wäre, eine Bombe zu bauen. Die Lage war klar: Ali hatte ein Motiv, Frau Quasten umzubringen, weil die seinen Vater gedemütigt hatte, verwechselte sie aber mit Rosi. Als er es merkte und mitbekam, dass die WG bei seinen Eltern aufgetaucht war, erfuhr er vom Vater, dass Matti bei Ülcan Taxi fuhr und ihm auf der Spur war. Für Ali war es klar, dass Matti und seine Genossen Rosis Tod rächen wollten. Also baute er Matti eine Bombe ein, um ihn zu töten. Wenn er Matti umbrachte, schüchterte er Twiggy und Dornröschen ein, ein doppelter Nutzen. Lara hatte Pech, dass sie die Tür öffnete. Matti wurde übel, als ihm klar wurde, dass der frühe Verdacht richtig gewesen war. Er, Matti, hätte tot dort liegen müssen. Es ging nicht um einen eifersüchtigen Freund von Lara, sie war in die Sache hineingeraten und dabei umgekommen. Jetzt hatte Ali schon zwei Menschen aus Versehen ermordet.
    »Und was wollen wir nun herausfinden?«, fragte Dornröschen. Sie hatte nach dem Gespräch mit Müller nicht viel gesagt, dann war sie angerufen worden und hatte nur ein paar Worte in den Hörer gemault, bevor sie das Gespräch trennte. Sie hatte nicht einmal die Küche verlassen. Aber ihre Laune war am Tiefpunkt, und sie war mehr mitgetrottet als mitgekommen.
    »Was sollen wir sonst machen?«, fragte Matti.
    »Weiß nicht.«
    »Tolle Idee«, sagte Twiggy. »Die beste seit Langem.«
    Dornröschen blickte stur nach vorn, als fände sie dort die eine Wahrheit, um die es im Leben ging, die aber die eklige Eigenschaft hatte, nicht gefunden werden zu wollen.
    »Wir verfolgen ihn und erwischen ihn beim Bombenbasteln«, sagte Matti. »Ist doch ganz einfach.«
    Twiggy schnaubte. »Du hast doch zugestimmt, dass wir herfahren.«
    »Ja, ja«, sagte Matti. »Weil mir nichts Besseres eingefallen ist.«
    »Wir hätten auch weiter Löcher in den Küchentisch glotzen können.«
    »Jungs, wenn ich euch mal aufklären darf«, sagte Dornröschen. »Ali ist vielleicht ein Killer, aber kein Auftragsmörder. Der Schmelzer hat Quatsch erzählt. Ali hatte für beide Morde gute Motive, der braucht keinen Auftraggeber. Kapiert?«
    »Und wie beweisen wir das? Sollen wir zu den Bullen gehen? Hallo, wir haben da einen Mörder. Vielleicht könnten Sie den festnehmen?«, fragte Matti.
    Twiggy knurrte. »Wir schnappen uns den Kerl wie den Chef und grillen ihn.«
    »Beim Chef war das ja auch supererfolgreich«, ätzte Matti.
    »War es doch. Wir haben eine Menge rausgekriegt.«
    »Auf eine Wiederholung kann ich verzichten«, sagte Dornröschen. »Irgendwann laufen wir mit der Knarre in der Hand durch Kreuzberg und machen auf Wildwest. Nicht, dass mich das Gewissen drücken würde. Besser, wir haben Knarren als die Bullen. Nur irgendwann geht das in die Hose, und wir wandern in den Knast. Und bei den Vorstrafen wird das nicht nur unterhaltsam.« Immerhin war sie erwacht aus ihrer Depression.
    »Das heißt, wir wissen, wer der Mörder ist. Aber wir haben keinen Beweis. Okay, er kann Bomben bauen, aber das kann Twiggy auch.« Matti spürte, wie die Verzweiflung ihn packte. Er wehrte sich, aber sie war stärker. »Es ist alles sinnlos. Da kann so ein Arschloch Lara und Rosi umbringen, aber er läuft frei rum.«
    »Und wenn die Bullen recht haben, dass er Rosi nicht umgebracht hat?«, fragte Dornröschen. »Er hatte ein deftiges Motiv, stimmt. Aber mehr auch nicht.«
    »Aber er kennt bestimmt diese Mafiatypen, Berufsmörder oder so. Und er hat einen Deal mit ihnen laufen. Du tust mir einen Gefallen, und ich tu dir einen. Du bringst die Quasten um und ich …«
    »Ja, was denn?«, fragte Dornröschen. »Was hat er getan? Schutzgelderpressung gegen Mord, so einen miesen Tausch gibt es nicht.«
    »Woher weißt du das denn?«, fragte Twiggy. »Wenn es einem wurscht ist, Leute umzubringen …«
    Das Licht über der Haustür leuchtete auf. Ein Pärchen trat heraus, sie klein und rundlich, er hager. Sie gestikulierte heftig.
    »Er hat den Mord an der Quasten in Auftrag gegeben. Und der Killer hat Rosi mit der Quasten verwechselt. Der kannte sie nicht, da ging das mit dem Verwechseln noch leichter.«
    »Noch mal: Warum folgen wir ihm jetzt?«, fragte Dornröschen.
    »Weil es sein könnte, dass Ali die Typen trifft, mit denen er zusammenarbeitet und zu denen der Spitzentyp gehört hat, den die Bullen abgeknallt haben.«
    »Aber wenn es so ist, dass die Bullen Mist erzählen und der Killer es gar nicht war, sondern in beiden Fällen Ali der Mörder ist,

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