Maximum Warp
Trek
-Sachbuchautor. Claudia Kern übersetzte zu der Zeit auch
Battlestar Galactica
für Panini und hatte zahlreiche
Star Trek
-Sachbücher (u. a.
Star Trek Enzyklopädie
) ins Deutsche übertragen. Ich selbst war Chefredakteur der
SpaceView
.
Diese Riege konnte bei einer Erweiterung das Arbeitspensum natürlich nicht bewältigen. Als
Titan
startete, wählte ich Stephanie Pannen, die bereits bei
Vanguard
im Hintergrund (Lektorat und Koordination) tatkräftig mitgeholfen und sich bewährt hatte. Sie ist nach wie vor Stammübersetzerin der
Titan
-Reihe und hat auch wundervoll den
Destiny
-Dreiteiler ins Deutsche übertragen. Mit der monatlichen Erscheinungsweise wuchs das Team dann erneut. Zwei meiner langjährigen
SpaceView
-Mitarbeiter und Autoren diverser Romane stießen dazu: Christian Humberg übersetzte für mich so unter anderem die neunzehnbändige Buchfortsetzung der Serie DS9 komplett, Bernd Perplies wurde mir zum (mit wenigen Ausnahmen) Hauptübersetzer von TNG und
Enterprise
. Später fand auch Anika Klüver ins Übersetzerteam. Sie ist seit Längerem feste Lektorin der zahlreichen Reihen und wacht darüber, dass alle Begriffe passen. Jüngstes Mitglied dieser Kernriege ist Andrea Bottlinger, die mit Christian Humberg unser erstes Sachbuch
Sorge dich nicht, beame!
schrieb und jetzt für uns die
Voyager
-Romane ins Deutsche überträgt. Der Übersetzerstamm leistet samt und sonders tolle Arbeit.
Der langjährige Heyne-Trek-Übersetzer Andreas Brandhorst hat uns erzählt, dass er manchmal einen Roman ganz schön umschreiben musste, weil er die Vorlage unglaublich schlecht fand. Korrigieren Sie beizeiten auch inhaltliche Fehler, wenn es gar nicht mehr anders geht?
Oh ja, wir korrigieren durchaus schon einmal ganz ordentlich. Völlig umschreiben mussten wir bisher nicht, aber Kleinigkeiten kommen eigentlich ständig vor. Das reicht von Quartieren, die sich auf falschen Decks befinden, bis hin zu leicht haarsträubenden biologischen Theorien.
Leicht haarsträubende biologische Theorien?
Ja, an Details erinnere ich mich nicht mehr, aber im zweiten TNG-Roman
Widerstand
wurden diverse Dinge über Bienen fabuliert, die schlicht nicht mit heutigen biologischen Erkenntnissen übereinstimmten, so wurden es bei uns dann andorianische Bienen – bei denen sind die Theorien eindeutig schlechter zu widerlegen. Im dritten
Destiny
-Band ging es um »unbefruchtete Eizellen in ihrem Uterus«. Hm, die sind eigentlich eher in den Eierstöcken als in der Gebärmutter.
Aber die größten Änderungen gab es im vierten DS9-Band: Wir mussten tatsächlich vier oder fünf Stellen etwas gröber umschreiben. Dort ging es mit den Schutzschilden verschiedener Schiffe ziemlich durcheinander. Von Kontinuitätsfehlern abgesehen, wären manche Dinge nach
Star
Trek-Vorgaben gar nicht möglich gewesen. Aber das soll nun auch nicht in Kollegenschelte enden, denn Fehler passieren nun einmal, auch uns. Umso besser, wenn sie einer entdeckt und ausbügelt.
Inwieweit haben die Übersetzer denn in ihren Texten freie Hand?
Die Übersetzer sollen sich schon an den Originaltext halten, und das tun sie ja auch. In der Regel läuft es so, dass sie im Falle des Falles Hinweise geben und die Sache dann im Team (Redakteur, Lektor, Übersetzer) geklärt wird.
Seit einiger Zeit erhalten viele Romane für die deutsche Fassung ein neues Coverbild. Sind die Originale etwa so schlecht, dass man sie in Deutschland nicht zeigen kann, oder was ist der treibende Grund hinter den neuen Covern?
Da gibt es verschiedene Gründe. Manche der originalen Cover fanden wir tatsächlich nicht gelungen. So konnte man auf dem US-Buchdeckel zu
Quintessenz
, unserem dritten TNG-Roman, eigentlich nichts Konkretes erkennen, außer einem Unterleib vielleicht. Und auch das Cover zu
Heldentod
fanden wir nicht sonderlich beeindruckend. Vereinzelt hat es aber auch schlicht den Grund, dass der amerikanische Verlag selbst keinen Kontakt mehr zu den Coverkünstlern hat und die Rechte nicht zu klären sind oder ähnliches. Das sind dann die deutlich langweiligeren Gründe, ein aufregendes neues Cover in Auftrag zu geben.
Ich denke, was unser Coverkünstler Martin Frei für viele der in Deutschland erscheinenden Romane exklusiv aus dem Hut gezaubert hat, spricht für sich. Es sind fantastische Zeichnungen. Mit diesen Covern haben die deutschen
Star Trek
-Romane einen Mehrwert: Sie sind nicht einfach nur geschriebenes Wort, sondern besitzen auch ihre eigene Ästhetik. Sie visualisieren
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