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Maximum Warp

Maximum Warp

Titel: Maximum Warp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Wangler
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ist an der Zeit, einer der langlebigsten Trek-Figuren einen genaueren Besuch abzustatten.
DAS ALIEN ALS PHILOSOPHISCHE BASIS
    Die Integration des ehemals Fremden ist von jeher ein wichtiger, wenn nicht sogar der entscheidende Grundpfeiler der
Star Trek
-Theorie. In Gene Roddenberrys fiktionaler Weltanschauung liegt der größte Fortschritt in der Offenheit der geschilderten Gesellschaftsform begründet: Nur durch den bewussten und beabsichtigten Kontakt zum Unbekannten, durch den ewigen Neubeginn in der Kooperation mit zuvor Fremden, ist eine wahre intellektuelle und kulturelle Reife erst möglich.
    Aus diesem Grund galt auch die rückhaltlose Integration von Vertretern fremder Kulturen in die feste Figurenriege der
Star Trek
-Serien von jeher als unverzichtbar. Beginnend mit der Figur des Mr. Spock im originalen Pilotfilm von 1966 legte Autor und Produzent Roddenberry großen Wert darauf, die Selbstverständlichkeit des Andersartigen zu betonen. Man bedenke nur, dass Roddenberry ursprünglich sogar beabsichtigte, Spock eine rote Hautfarbe zu geben.
    Der auf solche Weise begonnenen Tradition blieben die Macher auch in den folgenden Jahrzehnten treu und schrieben immer wieder neue Außenseiterrollen in ihre Ensembles. Data, Odo, Seven of Nine, sie alle gelten als Erben jenes Konzeptes, das besonders durch Leonard Nimoys darstellerische Fähigkeiten zur bleibenden Erinnerung wurde.
    Auftritt Worf. Als festes Besetzungsmitglied in gleich zwei
Star Trek
-Serien und mehreren Kinofilmen des Franchise ist wohl kaum eine Figur so lang andauernd und grundlegend (weiter)entwickelt worden, wie der von Michael Dorn mit Würde und Ausdauer verkörperte Klingone. Neben Spock, Kirk, Data und Picard dürfte Dorns Mister Worf aufgrund seiner jahrzehntelangen Präsenz im Kino und Pantoffelkino mittlerweile zu denjenigen Figuren gehören, die auch bei Nichttrekkern den höchsten Wiedererkennungswert haben. Auch Worf ist der eben beschriebene Fremdkörper, und bleibt es, obwohl – oder gerade weil? – sich seine Fremdheit eigentlich schon bei seinem ersten Auftritt relativiert haben sollte.
THE PHILOSOPHY OF STAYING HUNGRY
    1987 wurde mit
Mission Farpoint/Der Mächtige
der Pilotfilm einer neuen
Star Trek
-Serie ausgestrahlt, und Gene Roddenberry, abermals der kreative Kopf des Projekts, versuchte durch die Integration eines Klingonen – die in der Originalserie noch die sturen Erzfeinde seiner Helden dargestellt hatten – in die Stammbesatzung der neuen
U.S.S. Enterprise
die mit Spock begonnene Selbstverständlichkeitstheorie erneut umzusetzen. Seit den Tagen eines Captain Kirks war viel Wasser die Milchstraße hinabgeflossen und, so die Aussage des Unterfangens, ehemalige Todfeinde waren wie selbstverständlich Partner geworden. Auch wenn Scotty in
Besuch von der alten Enterprise
noch mehr als misstrauisch gucken mag, ein Klingone auf der Brücke des Föderationsflaggschiffs war 1987 nichts Besonderes. Erst im Nachhinein erhielt die anfangs rein durch ihre Präsenz charakterisierte Figur des Worf eine beachtliche Tiefe und Bedeutung.
    Die Verträge von Kithomer, bei denen (passenderweise durch Mr. Spocks Vermittlungstalent) ein dauerhafter Frieden zwischen dem Klingonischen Reich und der Vereinigten Föderation der Planeten geschlossen wurde, sind seit Ewigkeiten unterzeichnet, doch ihre Wirkung ist noch längst nicht obligatorisch. Worf wird ungewollt in diesen unterschwelligen Zwiespalt hineingezogen und gilt über lange Jahre sogar als eine der entscheidendsten Figuren im weiteren Verlauf dieser Handlung.
    Geboren als Sohn eines vermeintlichen Landesverräters, wird der Vollwaise Worf, einer der wenigen Überlebenden eines Massakers der feindlichen Romulaner, von einem Ingenieur der Sternenflotten aufgenommen und auf der Erde großgezogen. Über diesen massiven Einschnitt in seiner Biografie wird die Figur Worf nie hinwegkommen. Auf der Erde von Gleichaltrigen als Außenseiter verlacht, schlägt er schließlich eine Karriere bei der Flotte an und findet zwischen den Sternen sein Schicksal. Es ist zum Teil Zufall, zum Teil auch ein rassenspezifisches Interesse an der Rehabilitation des durch den erwähnten Schein-Verrat in Ungnade gefallenen Familiennamens, was Worf in den Folgejahren immer da ins Zentrum des Geschehens setzt, wo das weitere Schicksal des Klingonischen Reiches entschieden wird. Sei es die Inthronisierung des neuen Kanzlers Gowron (die – wir sprechen hier schließlich von Klingonen – nicht ohne zünftigen

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