Maximum Warp
zu trotzen.
Ich glaube, wir alle teilen diese Leidenschaft schon jetzt, aber wir werden derzeit mit so vielen Herausforderungen konfrontiert, dass wir nicht wissen, wie wir von hier an jenen Punkt gelangen sollen, an dem wir eigentlich sein möchten. Ich bezeichne
Star Trek
nicht als eine Art Blaupause für die Zukunft; aber durch die Probleme, mit denen es seine Helden von Zeit zu Zeit konfrontiert, bauen wir eine Beziehung zu diesen Helden auf und werden von ihnen inspiriert.
Inwiefern ist es eine schwerwiegende Hypothek für eine
Voyager
-Fortsetzung, wenn einer der zentralen Protagonisten plötzlich ausfällt?
Der Verlust eines Hauptcharakters war ein richtiger Schock für mich. Ich weiß, dass viele
Voyager
-Fans das ziemlich persönlich genommen haben.
Wie dem auch sei: Einer der Vorteile fortlaufender Lizenzromanserien besteht für Leser wie Autor darin, dass die TV-Serien und Filme nicht länger den Verlauf der eigenen Erzählung einengen. Verstehen Sie mich hier nicht falsch. Niemand zieht die Zerstörung des ganzen Universums in Betracht, das in den letzten vierzig Jahren so liebevoll aufgebaut wurde. Niemand tötet einen Charakter einfach so aus dem Bauch heraus. Diese Personen
existieren
in unserer Vorstellung, und es ist schmerzhaft, sie gehen zu lassen.
Aber die Zeiten haben sich eben geändert. Am Ende eines
Trek
-Buchs muss nicht mehr zwangsläufig alles so sein wie am Anfang. Wir können die Charaktere und ihre Entwicklungen mehr vertiefen denn je zuvor. Wir können sie vor neue Herausforderungen stellen. Und wir können uns Geschichten ausdenken, die das Budget eines filmischen
Star Treks
gesprengt hätten.
Die Entscheidung, einen Hauptcharakter zu töten, wurde nicht einfach nur getroffen, um den Leser aus den gewohnten Routinen zu reißen. Sie wurde getroffen, weil wir sie für einen Präzedenzfall hielten, ein unkartografiertes Gebiet, das wir uns näher ansehen wollten. Ja, es ist hart. Aber welchen Sinn hätte unsere Arbeit, wenn sie belanglos wäre?
Der Tod wird in
Geschlossener Kreis
ausführlich thematisiert, seine Auswirkungen auf alle
Voyager
-Protagonisten werden geschildert. Es ist schon ironisch, dass gerade dies der Auftakt für eine ganz neue Reise des Schiffes wird. Persönlich sehe ich das Thema nicht als Hypothek für die Fortsetzung der Serie, sehr wohl aber als eine Herausforderung. Zudem heißt es doch so schön in
Star Trek
, es gebe immer Möglichkeiten.
Eine abschließende Frage: Wo sehen Sie die Menschheit in 100 Jahren?
Ich weiß nicht, wie sich die Zukunft entwickelt, aber ich will Ihnen von einer Hoffnung erzählen. Ich hoffe, dass wir in der Zukunft einen Weg gefunden haben, eine Menschheit ohne soziale Scheuklappen zu sein. Glaubensvorstellungen, Traditionen und Weltanschauungen, die uns heute noch zu teilen scheinen, sollten als Vielfältigkeit begriffen werden, aber nicht zwischen uns stehen oder die Lösung größerer Probleme verhindern. Unsere Welt verfügt über so viele Ressourcen, und zum jetzigen Zeitpunkt werden die meisten dieser Ressourcen von einer kleinen Minderheit kontrolliert und kommen nur einem geringen Prozentsatz der Weltbevölkerung zugute.
Wir neigen dazu, zuerst nach unseren eigenen Bedürfnissen zu sehen – und mit dem, was übrig ist, helfen wir dann anderen. Wir müssen endlich einsehen, dass uns die Globalisierung, die ja mehr und mehr Realität wird, alle aneinander bindet. Persönlicher, nationaler Wohlstand und das individuelle Streben nach Macht sollten uns weniger wichtig sein als der Antrieb, alle Menschen ohne Sorgen leben zu lassen. Ich hoffe, dass wir uns verstärkt um Frieden, Stabilität und gegenseitige Unterstützung bemühen werden. Die Geschichte sagt mir, dass es für die Menschheit mehr als hundert Jahre dauern wird, diese Geisteshaltung zu erreichen, aber ich glaube, wir werden das schaffen. Zumindest ist das meine Hoffnung.
Mehr über Kirsten Beyer finden Sie hier:
http://authors.simonandschuster.com/Kirsten-Beyer
4.7
EIN GUTER TAG ZUM LESEN
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