mayday mayday ... eastern wings 610
angefleht hatte er Christine, ihn zu begleiten. Aber logisch, es gab irgendeinen Ronny oder Robby, und der machte gerade das Vorexamen, und es wäre dann doch zu ›ätzend‹, ihn in einer solchen Situation allein zu lassen.
Und du? dachte er. Was suchst du hier?
Was eigentlich?
Und wie willst du Christine erklären, daß ein einziger Satz genügte, dich um den halben Erdball in eine kleine Stadt des Mittleren Westen der USA fliegen zu lassen?
Ein Glück, daß es dich gibt, Paul! lautete der Satz.
Ja, Maria, dachte er, das gilt auch umgekehrt!
»Wir bitten die Passagiere des Fluges Miami-Sioux City, sich an Bord ihrer Maschine zu begeben«, klang die Lautsprecherstimme durch die Halle.
Sioux City. – Brückner blieb stehen. Das zweite Mal nun. Sioux City – als ob einmal nicht reichte. Außerdem: Welch ein Name für eine Stadt! … Aber sie lag am Missouri. Und er hatte zwei Wochen Zeit. Am Missouri konnte man angeln und mit den Kindern baden gehen. Vielleicht erwarten sie, daß du ihnen Geschenke mitbringst? Er sah sie wieder aus den Trümmern kriechen: zunächst Conchi, die Augen aufgerissen, dann der Junge mit blutenden Lippen. Geschenke sind gestrichen, beschloß er. Er haßte es, auf Flughäfen einzukaufen, er hatte es zu oft getan, außerdem, dachte er, könnte ja sein, daß ich ihnen reiche. Also was soll's?
Er nahm seinen Pilotenkoffer wieder auf und ging dem Flugsteig entgegen …
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