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Meggie (German Edition)

Meggie (German Edition)

Titel: Meggie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Hackbart
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im Rückenschwimmen. Sie konnte es nicht verstehen, wenn Meggie nur mit den Füßen durch das flache Wasser ging und am Ufer entlang spazierte.
    „Du bist ein Angsthase“, neckte July sie oft. Meggie zuckte die Schultern. „Ich fühle mich eben auf dem Land wohler.“
    Die anderen wussten von ihrer Angst und zwangen Meggie nicht, das Schwimmen zu lernen. Sie unternahmen keine Anstalten sie gegen ihren Willen ins Wasser zu werfen. Meggie brauchte diesbezüglich keine Befürchtungen zu haben.
    Nur Jeff erklärte ihr einige Male, er würde es ihr eines Tages schon beibringen. Diese Bemerkung überhörte Meggie, wie sie alles überhörte, was von Jeffs Seite kam.
    Nach einer Woche Sonne und Wasser kam die berühmte Langeweile und die Eintönigkeit. Einige beschlossen einen Ausflug in ein nahe gelegenes Naturschutzgebiet zu unternehmen. Die anderen fanden einen Ausflug in die nächstliegende Stadt bedeutend aufregender. Meggie fand keinen von beiden Vorschlägen besonders reizvoll. Sie würde an keiner Unternehmung teilnehmen, gleichgültig, wofür sich die Mehrheit entscheiden würde.
    Und die Mehrheit entschloss sich für einen Stadtbummel. Wohl oder übel stimmten die Übrigen diesem Vorschlag zu. Schließlich war Meggie die Einzige, die es vorzog, in der Villa zu bleiben, um das tun zu können, wonach ihr der Sinn stand. „ Was willst Du denn den ganzen Tag machen?“ fragte July verständnislos. „Das lass nur meine Sorge sein. Ich werde den Tag ganz für mich allein genießen.“
    „ Willst du es dir nicht noch überlegen?“ fragte July. Sie stand am Ende des langen Tisches im Wohnzimmer und behielt die Abstimmung im Auge.
    „ Nein, ich bleibe hier“, erwiderte Meggie.
    „ Na-ja, wie Du willst. Aber meinst Du nicht, dass es besser ist, wenn jemand bei dir bleibt?“
    Meggie musste lachen.
    „Ich bin doch kein kleines Kind mehr.“
    „ Aber wenn dir hier etwas zustoßen sollte, ist niemand da, der dir helfen kann.“
    „ Ich kann mir schon ganz gut selbst helfen. Außerdem wohnt noch jemand hier. Einige Meter von uns entfernt, in einem kleinen Ferienhaus.“  „Wer ist es denn?“ wollte July wissen.
    „ Mike erzählte, dass er ein einziges Mal einen älteren Mann dort gesehen hätte“, antwortete Meggie.
    „ Na-ja, dann bin ich ja beruhigt“, erwiderte July. In diesem Moment ging Jeff dazwischen.
    „ Ich werde hier bleiben“, sagte er. Meggie war diese Vorstellung zuwider.
    „ Verdammt noch mal. Niemand bleibt hier. Nur weil ich nicht mitfahren möchte, braucht ihr nicht so ein Theater zu  machen.“
    Da July wusste, wie Meggie zu Jeff stand, gab sie Meggie schließlich Recht.
    „Okay, Meggie bleibt hier. Sie hat Recht. Wir machen ein größeres Theater darum, als die Sache wert ist. Was kann ihr hier groß passieren. Wir sind und bleiben die einzigen Blöden, die sich hierher verirrt haben.“
    Die Übrigen lachten und Meggie war froh, dass July ihr beigestanden hatte.
    Jeff entgegnete nichts mehr. Offenbar gab er sich mit July's Schlussrede zufrieden.
     
     
     
    IV
    Am nächsten Morgen konnten es weder July noch die anderen verhindern, dass Jeff bei Meggie blieb.
    Meggie lag in ihrem Bett, als July in ihr Zimmer kam.
    „ Haben wir dich geweckt?“ fragte sie.
    „ Nein“, antwortete Meggie und richtete sich im Bett auf.
    „ Es tut mir leid, aber ich konnte Jeff nicht überreden, mitzufahren“, sagte July. „Er wollte unbedingt hier bleiben.“
    Nach einer Pause fügte sie hinzu: „Willst du dann nicht doch lieber mitfahren? Ich meine, du und Jeff alleine hier. Ich weiß nicht, ob das so gut ist.“
    „Nein, ich bleibe hier, July. Von Jeff werde ich mir nicht den Tag verderben lassen. Fahrt ihr nur.“
    „ Ich meine, ich wäre ja froh, mit Jeff alleine hier bleiben zu können. Aber ich weiß, dass du Jeff nicht besonders leiden kannst.“ Meggie lächelte July an.
    „ Viel Spaß“, sagte Meggie abschließend, als July zur Tür ging. „ Bis heute Abend“, erwiderte July und ging.
    Meggie blieb im Bett liegen und wäre am liebsten den ganzen Tag darin geblieben. Als alle fort waren und von draußen nur noch das Rauschen des Meeres zu hören war, schlief sie nochmals ein. Und als sie erwachte, verspürte sie keine große Lust, aufzustehen und eventuell Jeff zu begegnen. Sie holte sich einige Bücher ins Bett und las. Erst am späten Nachmittag hielt sie es nicht mehr in ihrem Zimmer aus, zog sich an und ging hinunter. Das Haus war still und leer und Jeff war nirgends zu sehen.

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