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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hepburn Lucy
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werfen konnte.
    »Onkel Quinn!« Julias rechte Hand hatte sich um den Unterarm ihres Onkels gekrallt.
    »Einen Moment, Schätzchen!« Quinn zwinkerte ihr zu und wandte sich dann wieder an den Steward. »Ja, ich weiß, sie ist aus der älteren, klassischen Linie …«
    »Aber mit Sicherheit weitaus mehr en vogue als die neueren Modelle, finden Sie nicht auch?« Die orangefarbene Nase des Stewards kräuselte sich angeekelt. »Mit all diesem unnötigen Chichi!«

    Quinn lehnte sich verschwörerisch vor und löste so ein wenig seinen Unterarm aus Julias krampfhaftem Griff. »Ich habe einen guten Freund, der Ihnen vielleicht eines dieser Schmuckstücke besorgen kann. Aus liebevollem Vorbesitz, versteht sich.«
    »Wirklich?« Die Augen des Stewards leuchteten auf. »Dann sollte ich Ihnen wohl schnell Ihren Brandy bringen, nicht wahr, Sir?«
    »Cognac, Herzchen, ich hatte Cognac gesagt. Ein Unterschied wie Prada und Pimkie.«
    Der Steward warf Quinn eine angedeutete Kusshand zu und schwebte mit seinem Auftrag von dannen.
    »Ich habe die falsche Tasche erwischt«, flüsterte Julia.
    »Wie bitte?« Quinn runzelte die Stirn und wandte sich nun endlich mit voller Aufmerksamkeit seiner Nichte zu.
    »Die Tasche!« Julia hielt sie mit zitternden Händen hoch. »Das hier ist nicht meine! Nichts von meinen Sachen ist darin!«
    »Schätzchen, bitte sag mir, dass du zu scherzen beliebst!«
    »Nein, ich beliebe vielmehr gerade auszuflippen! Schau selbst!« Julia riss die Tasche auf und warf sie ihrem Onkel in den Schoß. »Siehst du? Nichts davon gehört mir! Das Handy einer anderen, der Kalender einer anderen, der Lippenstift einer anderen!«
    »Wie um alles …«
    »Die Gepäckdurchleuchtung!«, jammerte Julia. »Zu keinem anderen Zeitpunkt habe ich die Tasche losgelassen. Weißt du nicht mehr, ich musste mich von dieser Frau an
der Schranke betatschen lassen! Und dann habe ich offenbar einfach versehentlich die Tasche einer anderen an mich genommen!« Julia sank mutlos in sich zusammen. Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Das KONNTE einfach nicht passiert sein!
    »Sieh mal, Schätzchen«, versuchte Quinn sie nun zu beruhigen. »Was auch immer vorgefallen sein mag, die Wahrscheinlichkeit einer Verwechslung erscheint mir doch sehr gering. Denk doch noch mal nach. Wie hoch stehen die Chancen, dass deine Tasche, die, wie ich mich zu erinnern glaube, brandneu ist …«
    Julia nickte.
    »… und ein limitiertes Luxusmodell …«
    Sie nickte wieder.
    »… und bei einer Kundendatei, die exklusiver ist als eine Gästeliste für Michael Jacksons Pyjamapartys …«
    »Na ja, außer man arbeitet in der Branche wie Lorenzo …«, warf Julia ein.
    »Wie hoch, meinst du, stehen jedenfalls die Chancen, dass deine Tasche ausgerechnet bei der Gepäckdurchleuchtung am Flughafen Charles de Gaulle auf ihren eineiigen Zwilling trifft? Hm?«
    Julia atmete tief ein und versuchte mit aller Kraft, ihre aufsteigende Panik im Zaum zu halten. »Ich weiß, dass das unrealistisch ist! Aber genau das ist passiert!«
    »Nein, nein, nein! Sieh noch mal nach, Schätzchen. Wahrscheinlich warst du im Geiste schon irgendwo in den Flitterwochen, weshalb du die merkwürdigsten Dinge eingepackt hast, ehe du deine Wohnung in Paris verlassen hast!«

    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Onkel Quinn. Sieh selbst.«
    Vorsichtig und mit zitternden Händen nahm sie die Tasche wieder an sich und begann, ihr den Inhalt zu entnehmen. Zuerst ein Tagebuch. Ein in wunderschön verarbeitetes, mattes marokkanisches Leder gebundenes Heft mit bunten Wasserzeichen auf den Seiten, das, wenn man die abgenutzten Ränder betrachtete, offenbar von seiner Besitzerin recht häufig zur Hand genommen wurde. Es war mithilfe eines dünnen Schnürriemens zusammengebunden wie ein Paket. Julia reichte es Quinn und sie sah, dass es ihm nun endlich auch die Sprache verschlug.
    »Das gehört nicht mir«, sagte sie leise.
    Dann zog sie einen kleinen Stoß bedruckter Seiten hervor, den sie direkt an ihren Onkel weiterreichte.
    »Auch nicht meine.«
    Als Nächstes kam ein Smartphoneum Vorschein.
    »Negativ.«
    Dann ein schmaler Lippenstift von Lancôme, den Julia öffnete, auch wenn sie nicht recht wusste, warum. Ein tiefes Purpurrot leuchtete ihr entgegen. Bekümmert drehte sie den Stift zurück in seine Hülle und setzte die Kappe darauf.
    »Nicht meine Farbe. Und das Schlimmste ist …«, sie sah ihren Onkel traurig an.
    »Ja, Schätzchen?«
    »Die Trauringe«, flüsterte sie. »Sie sind

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