Mein Ex, der sinnliche Verführer - Ebook
würde. Er kümmerte sich so gut um den Jungen, und das nahm sie nur noch mehr für ihn ein …
Absichtlich trödelte sie, um ihn nicht sehen zu müssen. Und als sie endlich ihr Zimmer verließ, war das Haus leer.
Irgendwie musste sie es schaffen, dass er mit seinem Plan herausrückte – bevor die Dinge noch komplizierter wurden.
Ich hätte nicht mit Caitlyn schlafen sollen, sagte sich Luke zum wiederholten Mal. Nur, wie hätte sich das verhindern lassen?
Klar war Sex etwas ganz Natürliches, aber leider wurden dadurch die Dinge nicht eben einfacher …
Als er Daniel zum Bus gebracht hatte, fuhr Luke zur Ranch zurück und stellte Caitlyns Geländewagen vor dem Haus ab.
Ohne selbst recht zu wissen, warum, versuchte er es zu vermeiden, sie jetzt zu sehen. Der Küchenvorhang bewegte sich leicht – also ging offenbar auch Caitlyn einer Begegnung aus dem Weg.
Die Nacht mit ihr war wundervoll gewesen, aber wie gewöhnlich hatte Caitlyn völlig anders reagiert als erwartet. An diesem Morgen hatte sie sich so launisch und unberechenbar verhalten, dass er wünschte, er hätte der Versuchung widerstanden, mit ihr ins Bett zu gehen.
Jetzt steckte er in einer Zwickmühle. Einerseits musste er schnellstens nach London zurück. Ihm blieb also nur noch wenig Zeit, um Caitlyn zu überzeugen. Aber so ohne Weiteres würde das nicht gehen. Andererseits wollte er sich nicht von Daniel trennen, ohne zuvor die Situation geklärt zu haben. Der Junge brauchte einen Mann in der Familie. Er brauchte einen Vater. Caitlyn allein konnte die Ranch nicht halten. Sie brauchte seine Fähigkeiten, sein Geld und seine Unterstützung. Sowohl was die Ranch als auch was Daniel betraf.
Daher hatte er sich entschlossen, ihr einen Heiratsantrag zu machen.
Er wusste, dass Hassan hinter ihm stand. Bei all seinen Entscheidungen konnte er sich seiner Rückendeckung gewiss sein. Und in diesem Fall erst recht, denn es ging um Daniel.
Als ihm zum ersten Mal der Gedanke an eine Heirat mit Caitlyn gekommen war, hatte er sich selbst gewundert, wie altmodisch er im Grunde war. Denn warum sonst sollte er sich an eine Frau binden, die ihn so schlecht behandelt hatte?
Wie auch immer … Daniel brauchte einen Vater.
Luke, der eine äußerst freudlose Kindheit erlebt hatte, hatte intakte Familien schon immer bewundert.
Fünf Jahre von Daniels Entwicklung hatte er bereits versäumt, und mehr sollten es auf keinen Fall werden. Auch ein geteiltes Sorgerecht, bei dem das Kind zwischen den Elternteilen hin- und hergerissen wurde, kam nicht infrage.
Und doch – deswegen heiraten? In der modernen Welt gab es mit Sicherheit bessere Wege, der Mutter zu helfen und Anteil an der Entwicklung des Kindes zu nehmen.
Spätestens jetzt musste Luke sich eingestehen, dass er nicht nach rein logischen Gesichtspunkten entschieden hatte. Vom ersten Moment an, als er Caitlyn wiedergesehen hatte – als Witwe und frei für eine neue Ehe –, war ihm klar gewesen, dass seine Gefühle für sie längst nicht der Vergangenheit angehörten.
Jahrelang hatte Eifersucht auf ihren Mann ihm zu schaffen gemacht. Die Liebe zu Caitlyn und diese Eifersucht hatten eine unüberbrückbare Distanz zwischen ihm und anderen Frauen, einschließlich Teresa, geschaffen.
Er wünschte, weniger intensiv für Caitlyn zu empfinden, aber entgegen aller Vernunft wollte er sie an seiner Seite.
Woher seine Gefühle kamen, wusste er nicht. Lag es am gemeinsamen Hintergrund, der Caitlyn und ihn verband? In London fühlte er sich immer ruhelos und fremd.
Hier in Texas – mit ihr – war er ganz er selbst.
Damals hatte er sich dafür geschämt, als Bubbas Sohn nicht gut genug für sie zu sein. Vor allem ihre Mutter hatte das immer betont. Aber inzwischen konnte er stolz sein auf den Reichtum, zu dem er es gebracht hatte. Caitlyn zu helfen stellte kein Problem dar.
Er wollte sein Leben und sein Geld mit ihr teilen – Daniel war der Auslöser, aber nicht der alleinige Grund. Der Antrag kam zur falschen Zeit, und ziemlich sicher würde sie ihn ablehnen.
Obwohl Luke das wusste, hoffte er doch auf das Gegenteil. Er hatte sie einmal sehr geliebt und fühlte sich noch immer stark zu ihr hingezogen. Vielleicht würde er sogar vergessen können, wie übel sie und ihre Familie ihm mitgespielt hatten. Und wer weiß, vielleicht sah sie in ihm den Mann, der er jetzt war – nicht mehr den, den ihre Mutter einst hinausgeworfen hatte.
Sechs lange Jahre war ihm Mrs Coopers Schadenfreude nicht aus dem Kopf
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