Mein Ex, der sinnliche Verführer
der Reporter.
„Ich weiß nichts davon!“, rief Caitlyn aus.
„Warum hat er Sie geheiratet?“
„Wie meinen Sie das?“
„Mrs Kilgore, war Geld der Grund für Ihre Heirat?“
„Nein!“, rechtfertigte sich Caitlyn. „ Er wollte ja mich heiraten. Ja, ich hatte Geldsorgen. Aber die Idee, mir zu helfen, stammte von ihm.“
„Also ging es doch um Geld!“, beharrte ein Reporter.
„Ist der Junge von Kilgore?“, wollte ein anderer wissen.
„Das geht Sie nichts an!“
Caitlyn war so wütend, dass sie nicht mehr klar denken konnte. Zum Glück gelang es Thierry, sich zwischen sie und die Journalisten zu drängen.
„Also, ist er von Kilgore?“
„Kein Kommentar“, sagte Thierry und half ihr und Daniel eilig beim Absteigen.
Umgeben vom Sicherheitsteam, erreichten sie einen schwarzen Geländewagen, in dem sie zunächst einmal Schutz fanden.
Aber die Reporter folgten ihnen auf Motorrädern.
Mit großen Augen betrachtete Daniel sie durch die Heckscheibe.
Nach ein paar Minuten rief Luke, den Thierry informiert hatte, auf ihrem Handy an. „Alles okay mit dir und Daniel?“
„Ja“, flüsterte sie entsetzt. „Stimmt es, dass du für Teresa einen Herrensitz gekauft hast?“
Es entstand eine Pause. „Nein.“
„Angeblich hätte das dein Hochzeitsgeschenk für sie werden sollen.“
„Das erkläre ich dir zu Hause.“
„Aber …“
„Im Moment ist nur wichtig, dass ihr beide okay seid. Wir können uns nicht unser ganzes Leben darüber Gedanken machen, was die Presse über uns zusammenfabuliert.“ Er verabschiedete sich und legte auf.
Schon am frühen Nachmittag liefen im Fernsehen die ersten Berichte. Wen liebte der Milliardär Luke Kilgore wirklich: die britische Erbin – oder die texanische Glücksritterin mit dem kleinen Jungen?
„Ich bin keine Glücksritterin“, sagte Caitlyn zu dem TV-Gerät. „Bin ich nicht!“
Es lief eine Aufnahme, die Teresa Hand in Hand mit Luke zeigte. Offenbar stammte sie aus der Zeit, bevor er nach Texas gekommen war. Teresa war eine fast überirdisch schöne Blondine und schien Luke förmlich anzubeten.
Als Nächstes sah man die beiden, wie sie Mullsley Abbey mit seinem großen Wildbestand besichtigten.
Dann folgte eine Aufnahme von Teresa von diesem Tag, die ständig wiederholt wurde. In einem weißen Minirock verließ sie tränenüberströmt Lukes Bürogebäude. Auch wenn sie weinte, wirkte sie makellos schön.
Aber was hatte sie bei Luke gewollt? Hatte sie die Reporter absichtlich auf ihre Fährte gelockt?
Dann kam die herzzerreißende Aufnahme von Daniel, der mit großen Augen aus dem Heckfenster des Geländewagens sah.
Am schlimmsten aber fand Caitlyn sich selbst, wie sie wütend in die Kameras sagte: „ Er wollte ja mich heiraten. Ja, ich hatte Geldsorgen. Aber die Idee, mir zu helfen, stammte von ihm.“
Nachdem sie auch diese Szene zum x-ten Mal gesehen hatte, schaltete sie um. Aber auch auf diesem Kanal ging es um Luke.
„Milliardär Kilgore ist in die Schlagzeilen geraten, weil viele der Kommstarr-Mitarbeiter seinen Führungsstil mit Einschnitten und Entlassungen kritisieren“, sagte eine Moderatorin anklagend. „Wir sprechen mit einer alleinerziehenden Mutter, die letzte Woche ihren Job verloren hat.“
Sie richtete das Mikrofon auf eine junge Frau in Jeans mit einem Baby auf dem Arm.
„Ja, ich bin alleinerziehend und wurde entlassen. Welche Chancen habe ich jetzt auf dem Arbeitsmarkt? Kilgore ist reich, aber er kennt keine Gnade. Mir tun beide Frauen leid, die Countess und die Mitgiftjägerin. Er wird ihnen das Herz brechen. Mir und meiner Kleinen hat er die Existenzgrundlage genommen. Wovon soll ich sie jetzt satt bekommen?“
Caitlyn hörte, wie die Eingangstür zugeschlagen wurde, und drehte sich um.
Luke betrat das Zimmer. Er wirkte erschöpft. Seufzend stellte er seinen Aktenkoffer ab.
„Von alledem ist nichts wahr“, sagte er ruhig.
Caitlyn bemerkte die dunklen Schatten unter seinen Augen.
„Natürlich nicht. Ich glaube dir.“
Dann wurde wieder die Aufnahme von Caitlyn gezeigt. In seiner Wange zuckte ein Muskel.
„Das ist völlig aus dem Zusammenhang gerissen“, verteidigte sich Caitlyn.
„Klar. Ich habe dir doch gesagt, dass dir das Wort im Mund herumgedreht wird. Warum hast du überhaupt mit den Reportern geredet?“
„Weil sie mich gefragt haben …“
Er schaltete den Fernseher aus.
„Und was ist mit Mullsley Abbey?“, fragte sie. „Wolltest du es für Teresa kaufen?“
„Nein. Wir haben es als
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