Mein griechischer Boss - und Geliebter
wäre er entsetzt! Sie brauchte bloß daran zu denken, wie er reagiert hatte, als sie andeutete, dass sie eine ernsthafte Beziehung suchte. Was konnte ernsthafter sein, als Vater zu werden?
Irgendwie schaffte sie es, gelassen zu klingen, als sie sagte: „Es war einfach nur zu heiß hier drin, das ist alles.“
„Du hättest heute Morgen etwas frühstücken sollen.“
„Auf deine Belehrungen kann ich gut verzichten!“ Mit einem Knall klappte sie den Aktenkoffer zu. „Kümmere du dich um deine Angelegenheiten, und lass mich zufrieden.“
„Das ist meine Angelegenheit. Ich will nicht, dass du wegen Unterernährung ausfällst.“ Unverblümt sah er sie an. „Wir haben in den nächsten Wochen noch einiges vor uns. Dafür brauche ich dich fit und gesund.“
„Dein Mitgefühl ist ja wirklich überwältigend.“
Er lächelte amüsiert. „Das gehört zu meinem Job als Boss.“
Stirnrunzelnd blickte sie zur Seite. „Hat die Buchhaltung eigentlich die aktualisierten Tabellen geschickt, um die wir gebeten haben?“ Wenn er sich allein auf die Arbeit konzentrieren konnte, konnte sie das auch. Sie musste es tun, schon allein als Selbstschutz.
„Ja, ich habe eine E-Mail bekommen. Ich werde dir den Ausdruck später geben.“ Respekt, dachte er, sie ist ein Profi. Obwohl es ihr ganz offensichtlich nicht gut ging, kümmerte sie sich weiter um die Arbeit. „Aber das können wir nach dem Lunch klären“, fügte er herablassend hinzu. „Wir können an Bord der Octavia etwas essen.“
„Wann ist das nächste Meeting?“
„Um drei.“
Katie warf einen Blick auf ihre Uhr. In der Mittagspause wollte sie sich unbedingt von ihm loseisen. Sie musste so schnell wie möglich in die Apotheke und sich einen Schwangerschaftstest besorgen.
„Du kannst genauso gut jetzt schon mit mir kommen“, sagte er. „Für dich gibt es hier nichts mehr zu tun.“
„Ich wollte noch in ein paar Läden schauen.“ Sie versuchte, so normal wie möglich zu klingen.
„Willst du etwas für die Party heute Abend suchen? Ich kann auf der Octavia anrufen, damit man eine Auswahl an Kleidern aus den Boutiquen in meine Privatsuite bringt. Da wirst du sicher irgendetwas finden.“
„Danke, aber ich muss auch ein paar persönliche Dinge besorgen.“ „Wie du willst.“ Er hob die Schultern. „Dann viel Spaß beim Shoppen.“ Katie verspürte eine Woge der Erleichterung, aber dieses Gefühl war nicht von langer Dauer.
„Ich werde mir ein Taxi nehmen, und der Fahrer kann dich zu den Geschäften fahren, in die du willst, und auf dich warten. Ich sehe dich dann in …“, Alexi sah auf die Uhr, „… eineinhalb Stunden zum Lunch auf dem Schiff.“
Katie sank das Herz. Sie wollte nicht, dass sein Fahrer sie zum Einkaufen fuhr, sie wollte alleine sein. Aber vermutlich war sie nur paranoid. Ein Chauffeur würde sich nicht dafür interessieren, wohin sie ging, und ein Einkauf in der Apotheke war nun wahrlich keine Schlagzeile wert. Anschließend könnte sie sich bei einem Kaufhaus absetzen lassen und dort die Waschräume aufsuchen.
„Gut, danke.“ Sie nickte. Im Moment hätte sie allem zugestimmt, nur um ihn für eine Weile los zu sein.
Mit dem Lift fuhren sie die fünfundsiebzig Stockwerke bis zum Erdgeschoss. Draußen pulsierte das Leben, gelbe Taxis schwammen im steten Verkehrsstrom mit, und auf den Gehwegen wimmelte es vor Menschen. Über ihren Köpfen ragten Wolkenkratzer von schwindelerregender Höhe in den blauen Himmel, sodass Katie sich ganz klein und unbedeutend vorkam, als sie auf die Limousine zuging.
Der Chauffeur hielt ihr die Tür auf. „Fred, Sie bringen die Dame bitte, wohin sie möchte. Katie, komm nicht zu spät zurück. Du musst etwas essen, und um drei ist das Meeting.“
Essen war das Letzte, worum sie sich im Moment Gedanken machte.
Was soll ich tun, wenn der Test positiv ist?
6. KAPITEL
Ungläubig starrte Katie auf die dünne blaue Linie. Dem Testergebnis nach war sie schwanger! Wie konnte das sein? Warum hatte sie vor Wochen ein negatives Resultat und jetzt so etwas? Vielleicht hatte sie den ersten Test zu früh gemacht. Oder dieser Test hier war fehlerhaft. Sollte sie nicht besser noch einen kaufen?
Doch im Gunde wusste sie, dass das Ergebnis richtig war. Sie behielt nur das Informationsblatt, das bei dem Test dabei gewesen war, und warf den Rest in den Müll. Dann verließ sie, immer noch unter Schock, die Waschräume und mischte sich in dem betriebsamen Warenhaus unter die Kauflustigen. Saks in der Fifth
Weitere Kostenlose Bücher