Mein griechischer Boss - und Geliebter
Avenue war ein seltsamer Ort, um festzustellen, dass man schwanger war. Aber egal, wo und wann sie es herausgefunden hätte, es war und blieb eine einzige Katastrophe. Wie benommen lief Katie durch die Abteilungen.
Wie sollte sie ihm das erklären?
Vielleicht sollte sie ihm gar nichts sagen. Sie könnte sich einen Termin in einer Klinik besorgen und die Sache heimlich erledigen. Das würde er vermutlich ohnehin von ihr verlangen, wenn die Gerüchte über das Scheitern seiner Ehe der Wahrheit entsprachen.
Über seine Ehe hatte Alexi nie gesprochen. Katie wusste, dass sie nur zwölf Monate gehalten hatte, aber das war auch schon alles. Jedes Mal, wenn sie versucht hatte, mit ihm darüber zu sprechen, hatte er das Thema gewechselt.
Plötzlich stellte sie fest, dass sie in der Mutter-und-Kind-Abteilung stand. Schwangere Frauen lächelten von Bildern auf sie herab und zeigten stolz ihre Bäuche.
Katie machte auf dem Absatz kehrt. Sie konnte hier unmöglich durchgehen!
Würde sie das Kind allein großziehen können? Sie hatte sich stets geschworen, damit bis zum richtigen Zeitpunkt zu warten, denn sie wollte ihrem Baby all das geben, was sie in ihrer Kindheit vermisst hatte. Es sollte sich sicher und geborgen fühlen. Sie wollte eine Familie, und dazu gehörte auch ein liebevoller Vater.
Ihre Situation jetzt unterschied sich gewaltig von ihren Träumen. Wie sollte sie ihren Beruf ausüben und sich gleichzeitig um das Kind kümmern? In ihrem Job musste sie oft lange arbeiten.
Was sollte sie bloß tun?
Als sie das Kaufhaus verließ, trafen der Straßenlärm und die Hitze sie wie ein Schlag. Erleichtert stieg sie in die klimatisierte Limousine und sank in das bequeme Lederpolster.
Während sich der Wagen langsam durch den Verkehr schob, dachte Katie an Alexis Gesichtsausdruck, als sie letzte Nacht erwähnte, dass sie eine verbindliche Beziehung suche. Das Wort „Vaterschaft“ würde ihn vermutlich rasend machen.
Noch nie zuvor hatte sie sich so allein gefühlt. Plötzlich wurde sie von dem starken Verlangen überwältigt, mit ihrer Schwester zu sprechen. Sie brauchte jemanden, der verstand, wie es ihr jetzt ging, und Lucy war dieser Jemand.
Ohne auch nur darüber nachzudenken, wie spät es gerade in Frankreich war, holte sie ihr Handy heraus und wählte Lucys Nummer. Doch sie erreichte nur die Mailbox und legte enttäuscht auf. Was sie zu sagen hatte, war nichts, was man einer Maschine anvertrauen sollte.
Sie schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen. Wann hatte sie das letzte Mal ihre Tage gehabt? Wie weit war die Schwangerschaft schon vorangeschritten? Nach ihrer Rechung waren es erst knapp zwei Monate, doch sie musste so schnell wie möglich zum Arzt.
Erst als der Wagen im Hafen anhielt und der Chauffeur ihr die Tür aufhielt, schlug sie die Augen wieder auf. Eine warme Brise wehte vom Meer herüber und trug den salzigen Geruch des Ozeans mit sich. Dankbar sog sie die frische Luft ein.
Die Octavia, ein eindrucksvolles Kreuzfahrtschiff mit eleganten Decksaufbauten, lag nur wenige Meter von ihr entfernt. Katie wusste, dass es zu den prestigeträchtigsten Schiffen in Alexis Flotte gehörte. Die Octavia verfügte über luxuriöse Passagierkabinen und Empfangsbereiche, hatte ein eigenes Einkaufszentrum, mehrere Restaurants mit exquisiten Küchenchefs und sogar eine Kapelle.
Unter anderen Umständen hätte sie sich vielleicht gefreut, an Bord gehen zu können, aber im Moment dachte sie eher an Flucht. Wie sollte sie den Lunch mit Alexi überstehen und die ganze Zeit so tun, als sei alles in bester Ordnung? Es war vorher schon nicht leicht gewesen, aber jetzt war es unmöglich.
Sie steuerte auf die Gangway zu, auf der ein Mann in Uniform ihren Reisepass sehen wollte, ehe er sie an Bord gehen ließ. Sie reichte ihm ihre Papiere.
„Willkommen an Bord der Octavia, Ms. Connor“, sagte er und gab ihr den Pass zurück. „Ich soll Ihnen von Mr. Demetri ausrichten, dass Sie ihn bitte sofort in seiner Privatsuite aufsuchen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.“
Katie erklomm die Gangway und entdeckte sofort den Lift im großen Foyer.
Sie würde es Alexi sagen müssen. Diese Erkenntnis traf sie mit aller Klarheit, als die Aufzugtüren sich öffneten und sie auf das oberste Deck hinaustrat. So etwas konnte sie ihm nicht verheimlichen. Es ging um ein Baby, nicht mehr nur um sie allein. Alexi hatte ein Recht, es zu erfahren.
Ohne Probleme fand Katie seine Privatsuite. Kaum hatte sie angeklopft, als die
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