Mein Herzenswunsch ein Baby
und Ideen, aber auch dafür medizinische Maßnahmen durchstehen und erst recht den Alltag zufriedenstellend bewerkstelligen zu können. Da braucht es einfach Hilfe, um durch das dunkle Tal des Lebens schreiten zu können und wieder Hoffnung zu schöpfen, um den nächsten Schritt im Leben überhaupt sehen zu können und dann auch anzutreten.
So bin ich nun schon viele Jahre als „Kinderwunschflüsterin“ tätig, begleite in Gesprächen, aber auch mit erholsamen Heilbehandlungen die betroffenen Frauen. Auf diese Weise bin ich stets zur Seite, wenn ich gebraucht werde und wenn sich das Leben als eine einzige Krise zeigt, aus der es scheinbar keinen Ausweg gibt.
Es gehört zu meiner Lebensaufgabe, für Menschen da zu sein, sie mit meinen Heilbehandlungen zu begleiten und in ihnen die eigenen Kräfte wiederzuwecken. Ich liebe diesen außergewöhnlichen Beruf und habe schon viele Babys auf die Welt kommen sehen, die es ohne Durchhaltevermögen, Mut, Hoffnung, Vertrauen, medizinische Hilfe und vor allem ganz viel „Wunder“ nicht geben würde.
Über dieses Buch erreiche ich auch Sie! Beim Lesen werde ich ganz bei Ihnen sein. Sie werden sich sicher, aufgehoben und verstanden fühlen. Und Sie werden die Kraft in sich spüren, auf Ihrem Weg zu bleiben und trotz aller Herausforderungen im Leben auch wieder Freude zu empfinden.
Ich bin ganz bei Ihnen, von ganzem Herzen und mit ganz viel Liebe!
Ihre Zora Gienger
Einführung – Mein Leben als Kinderwunschbegleiterin
Wunschbabys als Lebensaufgabe
An meine allererste Patientin mit Kinderwunsch erinnere ich mich noch gut. Sie war Mitte 30, beruflich überaus eingespannt und sehr enttäuscht, dass es mit dem ersehnten Wunschkind nicht klappen wollte. Die medizinische Untersuchung ergab, dass das Sperma ihres Partners nicht ganz optimal war, um eine Schwangerschaft zu garantieren. Dennoch sah es gar nicht so schlecht aus, und eine künstliche Befruchtung war vielversprechend, zumal bei ihr alles in Ordnung war. Allerdings waren schon mehrere Versuche gescheitert. Ihre Nerven lagen blank, Ungeduld und Wut waren ihre täglichen Begleiter. Es geschah das, was oft passiert, wenn die Ursache der Unfruchtbarkeit hauptsächlich am Partner liegt: Die Frau richtete ihre Aggressionen zunächst gegen den eigenen Partner, der dann oft als
Versager betrachtet wird, auch wenn sie ihn liebt und das gemeinsame Schicksal akzeptiert. Die zweite Aggressionswelle richtet sich dann meist gegen sich selbst. Schuldgefühle dem Partner gegenüber, der als Verursacher der Kinderlosigkeit angesehen wird, und das Versagen des eigenen Körpers wegen
der fehlgeschlagenen künstlichen Befruchtungen lassen oft nur noch negative Gefühle entstehen. So war es auch bei dieser Frau. Eine dritte Aggressionswelle, von der ich anfangs
nichts wusste und die sie mir erst beim dritten Besuch offenbarte, zeigte ihre innere Zerrissenheit. Denn äußerlich war die Frau sehr erfolgreich und hatte ihr Leben sehr gut organisiert und im Griff.
Im Gespräch erörterten wir die Themen Schuld und Lenkbarkeit des Schicksals. Eine besondere Erfahrung für fast alle Kinderwunschpaare ist es, sich damit auseinanderzusetzen, dass niemand wirklich Schuld hat und dass sich ein Kind nicht „herbeiorganisieren“ lässt, weder mit medizinischen Maßnahmen noch mit alternativen Behandlungen, Therapien, Gesprächen, Gebeten, spirituellen Denkweisen, positivem Denken und Verhalten oder irgendeiner anderen Maßnahme. All diese Möglichkeiten, die dem Menschen zur Verfügung stehen und den Weg zur Schwangerschaft ebnen, sind eben nur Möglichkeiten. Es gibt weder eine Garantie dafür, schwanger zu werden, noch dafür, dass die Schwangerschaft intakt bleibt und schließlich ein gesundes Kind zur Welt kommt. Diesem „Geheimnis der Schöpfung“, wie ich es gerne nenne, wohnt eine eigene Bestimmung inne und es liegt nicht in der Hand des Menschen, darauf endgültig Einfluss zu nehmen.
Während der Heilbehandlungen hat sich meine Patientin entspannen und sich dem Prozess des Daseins einfach nur hingeben können. Diese Momente führten zu einer tiefen Ruhe und Besinnung, und alles Leid fiel von ihr ab, wurde bedeutungslos und setzte somit wieder natürliche Kräfte frei, das Leben zu meistern, ohne es erzwingen zu müssen.
Bei ihrem dritten Besuch bei mir hatte meine Patientin dann so viel Vertrauen zu mir gefasst, dass sie endlich den tiefen Groll in sich bewusst wahrnehmen konnte, der sich über viele Jahre in ihr festgesetzt
Weitere Kostenlose Bücher