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Mein Herzenswunsch ein Baby

Mein Herzenswunsch ein Baby

Titel: Mein Herzenswunsch ein Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zora Gienger
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begleitet, benötigt mehr als psychologisches Geschick, Methoden zur Heilbehandlung, Entspannung und Selbstfindung. Eine Kinderwunschbegleiterin ist mehr als ein Coach, der durch diese überaus anstrengende Zeit des unerfüllten Kinderwunsches führt und begleitet.
    Ich bin oft die einzige Person, an die sich die Paare wenden können, um ihre Seele zu erleichtern. Niemandem sonst können sie sich anvertrauen. Niemand sonst hat Zeit für sie, hört ihnen zu, verurteilt sie nicht oder gibt maßregelnde Ratschläge, die von eigenen Überzeugungen geprägt sind. Meine Aufgabe ist es nicht, Menschen von irgendetwas zu überzeugen, sie für eine bestimmte Sache zu gewinnen, sie zu überreden oder zu beeinflussen. Ich bin einfach nur da, um den Betroffenen liebevoll zur Seite zu stehen und sie wissen zu lassen, dass sie nicht alleine sind und dass da jemand ist, der sie mit ganz viel Herzenskraft und Liebe auf dem Weg zum Wunschkind begleitet. Schnell habe ich gemerkt, dass das Thema Kinderwunsch keinem Erklärungsmodell der Welt gerecht wird. Weder biologische noch medizinische, politische, religiöse, philosophische, psychologische, spirituelle oder andere Erklärungsmodelle können die Sehnsucht nach einem Kind wirklich begreiflich

    machen und das Wunder des menschlichen Daseins umfassend verständlich erklären. Vor allem kann niemals wirklich begreiflich gemacht werden, warum ein Kind eben auch nicht kommen will.
    Vielen Frauen, die zu mir kommen, wird im Laufe der Kinderwunschbegleitung erst bewusst, dass das Thema Kinderwunsch nicht wirklich bestimmt und kontrolliert werden kann. Es bedarf der Hingabe ans Leben selbst, um sich bewusst zu werden, dass ein Kind immer auch ein Geschenk ist – ob ein Geschenk des Himmels, der Natur, des Schöpfers, der Liebe, von Gott oder des Seins, sei dahingestellt.
    Das ersehnte Kind lässt sich zwar ins Leben einladen, aber es hat eine
eigene Bestimmung und unterliegt nicht dem Willen und der Kontrolle der Eltern. Diese Tatsache löst bei vielen Kinderwunschpaaren erst recht eine Krise aus, denn sie erkennen, dass sie zum ersten Mal im Leben allein mit Willenskraft, Tatkraft, Engagement, positivem Denken und Handeln, optimaler medizinischer Behandlung und anderer Maßnahmen nicht weiterkommen.
    Wie oft höre ich den Satz: „Bisher habe ich alles erreicht, was ich wollte, wenn ich es nur wirklich wollte und alles dafür getan habe, aber jetzt stoße ich an eine Grenze, die mir völlig neu ist.“

    Dies belegt zum Beispiel die Geschichte von Frau B.

    Fallbeispiel: Frau B. war eine sehr starke Persönlichkeit und stand fest mit beiden Beinen auf der Erde und im realen Leben. Sie hatte aus eigener Kraft sehr viel erreicht, hatte ihr Leben komplett im Griff, war gut situiert und hatte erfolgreich Karriere gemacht. Sie wirkte sehr tough, war sehr gut über alle medizinischen Behandlungsmethoden informiert und wusste genau, was sie wollte. Sie akzeptierte die Tatsache, dass es mit dem Wunschkind nicht von alleine klappen würde, und wandte sich an ein Reproduktionsinstitut mit dem besten Ruf. Wenn es von alleine nicht ging, dann sollte das Baby eben künstlich gemacht werden, und zwar möglichst mit Erfolgsgarantie, schließlich holte sie sich die besten Mediziner mit ins Boot. Sie plante ihren Kinderwunsch strategisch wie ein berufliches Großprojekt.
    Gleichzeitig achtete sie auf ihren Körper, lebte gesund, ging zur Akupunktur und unterstützte mit Schüssler-Salzen und homöopathischen Mitteln den weiblichen Zyklus. Peinlich genau achtete sie darauf, dass das Sperma ihres Mannes ebenso optimale Bedingungen erhielt. Ihr Mann wurde auf eine vitaminreiche Kost gesetzt und er musste dafür sorgen, dass seine Hoden nicht überhitzt wurden.
    Das Paar investierte ein Vermögen und nahm die modernsten medizinischen Methoden in Anspruch, um optimale Bedingungen für die künstliche Befruchtung zu schaffen. Dennoch scheiterten mehrere Versuche. Frau B. suchte die Schuld für das Scheitern beim Reproduktionsinstitut
und klagte darüber, dass dort wohl nicht alles korrekt ablaufen würde. Die Misserfolge wurden der Medizin und den Mitarbeitern angelastet. Als sie zu mir kam, war sie voller Wut und konnte nicht akzeptieren, dass sich das Wunschkind nicht einfach mit Kompetenz, Perfektion und Tatkraft herbeizitieren ließ. Zum ersten Mal in ihrem Leben erlebte sie eine Situation, die nicht kontrollierbar war. Dies brachte sie an die Grenzen ihres bisherigen Lebens.
    Es brauchte eine Weile, bis

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