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Mein Leben als Stuntboy

Mein Leben als Stuntboy

Titel: Mein Leben als Stuntboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Tashjian
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Interesse am Thema Film auf ein ganz neues Level hoch.
    Ich schaufele mir einen Bissen Hackbraten in den Mund, dann fällt mir ein, dass ich von jetzt an lieber gute Manieren an den Tag legen sollte, wenn ich meine Eltern dazu bringen will, mir dieStunt-Sache zu erlauben. Also warte ich mit dem Reden diesmal sogar, bis ich runtergeschluckt habe.
    »Vielleicht stecken sie meine Klamotten in Brand und lassen mich die Strandpromenade entlangrennen«, sage ich.
    Meine Mutter schließt die Augen, was bedeutet, dass sie sich erst mal beruhigen will, bevor sie antwortet. »Zu mir hat Tony gesagt, du sollst dort nur die Sachen machen, die du auch auf dem Unigelände machst   – Wände hochklettern, mit dem Skateboard das Geländer runterfahren, so was eben. Stunts auf Minimalniveau.«
    Minimalniveau
    »Die so ein aufgeblasener Kinder-Schauspieler sich nicht zu machen traut.«
    Mein Vater kaut offenbar immer noch auf der Idee mit dem Feuer herum. »Du wirst weder von einer Brücke springen noch dich selber inBrand setzen noch sonst irgendeine Absurdität veranstalten. Verstanden? Die Leute dort sind Profis. Wenn du mitmachen willst, musst du auch einer sein.«
    Absurdität
    Ich nicke, als wäre reif sein der Traum meiner schlaflosen Nächte.
    »Tony hat mir ein paar Referenzen genannt«, sagt Mom. »Die Leute, mit denen er bisher zusammengearbeitet hat, erzählen nur das Beste über ihn. Und dich würden sie ohnehin nur ein paar Tage am Set brauchen.«
    Ich lasse die Gabel auf den Teller knallen, sodass Bodi erschrocken zusammenzuckt. »Ein paar Tage bloß? Ich dachte, ich verpasse mindestens einen Monat Schule, oder noch besser zwei!«
    Mein Vater lacht. »Wahrscheinlich kriegst du einen Tag zum Proben und dann ein paar für den eigentlichen Dreh. Laut Gesetz muss am Set immerein Elternteil oder Vormund anwesend sein und das Kind muss drei Stunden pro Tag Unterricht haben oder Schulaufgaben machen.«
    Typisch, dass meine Eltern sogar so was Irres wie einen Junior-Stuntman-Dreh in einen lahmen Vorwand für noch mehr Schule verwandeln können.
    »Sonst noch was?«, frage ich. »Muss ich vielleicht jeden Tag einen Test schreiben, mir mieses Mensa-Essen reinschaufeln, und hinter mir steht Tony mit der Schulglocke und bimmelt immer zur vollen Stunde, oder wie?«
    »Tony will uns erst noch das Drehbuch schicken, damit Dad und ich reinschauen können, bevor wir uns entscheiden. Es geht in dem Film um eine jugendliche Hauptfigur, deren Nachbarn Aliens sind. Gedreht wird in einem Studio in Culver City. Eine deiner Szenen spielt in einem nachgebauten Wohngebiet mit Halloween-Dekoration und die zweite auf einem Set, der einem Schrottplatz nachempfunden ist.«
    Na, das klingt doch schon viel besser   – Aliens, Schrottplätze und Stunts. Ich verdränge die Sache mit dem Privatlehrer und den Zwangs-Schulaufgaben in die hinterste Ecke meines Gehirns und konzentriere mich auf den Gedanken, wie cool mein Einsatz werden wird.
    Zwang
    Gerade als ich schon den süßen Geschmack des Sieges auf den Lippen zu spüren meine, wischt Dad sich den Mund ab und schiebt seinen Teller beiseite. »Wenn deine Mutter und ich wirklich unsere Einwilligung geben, musst du deinerseits auch bereit sein, etwas zu leisten, das ist dir doch klar?«
    Leistungsbereitschaft
    Ich traue mich nicht nachzufragen.
    »Sieh das Ganze als Kooperation. Wir sagen Ja und du musst dafür versprechen, jeden Tag etwas zu lesen und an deinem Wortschatz zu arbeiten.«
    Während er redet, versuche ich mich zu erinnern, ob wir überhaupt jemals ein Gespräch geführt haben, in dem das Thema Lesen mal nicht vorkam. Aber gut, diesmal steht die Sache anders. Damit meine Eltern zu der Stunt-Sache Ja sagen, würde ich ihnen sogar versprechen, mich nach der Schule zum Bibliothekar ausbilden zu lassen. So sehr wünsche ich mir, bei dem Film mitmachen zu dürfen.

Seltsam, das mit Matt
    Das Gerücht, dass ein berühmter Stuntman mich bei seinem neuen Film mitmachen lässt, macht sofort die Runde in der Schule. Natürlich habe ich das Gerücht selber in die Welt gesetzt, aber es ist trotzdem mal schön, etwas Aufmerksamkeit zu bekommen, die ausnahmsweise nichts mit meinen schlechten Noten zu tun hat.
    Gerücht
    Carly und ich unterhalten uns nach der Zeichenstunde kurz miteinander, während Maria und Denise hinter unserem Rücken   kichern – was irgendwie lächerlich ist, aber andererseits auch wieder cool. Als ich sehe, wie Matt sicheinen Finger in den Hals steckt, von wegen, das ist ja

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