Mein sexy Weihnachts-Mann!
gewesen. Sie liebte Eric aus tiefstem Herzen, und sie hatte geglaubt – sie hatten beide geglaubt –, dass alles perfekt werden würde. Doch das war ein gewaltiger Irrtum gewesen. Vielmehr hatte sich alles zu einem Desaster entwickelt, denn durch ihre Verlobung hatten sie eine Familienfehde heraufbeschworen.
Für sie und Eric war es mittlerweile kein Thema mehr, dass sie, Jessica, in ihrer Heimatstadt Marble Falls das Hayden’s leitete, ein gehobenes Restaurant in Familienbesitz, und er letztes Jahr nur zwei Kilometer entfernt ein Chop House eröffnet hatte, das zu einer nationalen Franchise-Restaurantkette gehörte. Auch wenn sie damit beruflich Konkurrenten waren – ein Umstand, der ihnen am Anfang ihrer Beziehung zu schaffen gemacht hatte –, war Eric Jessicas Traummann.
Sie hatte nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, bis ihr Eric über den Weg lief. Sie waren sich an der Käsetheke ihres bevorzugten Delikatessengeschäftes begegnet, und es hatte sofort zwischen ihnen gefunkt. Dann hatte er zusätzlich ihr Interesse geweckt, weil er ihren Lieblingsbrie gekauft und sich als wahrer Kenner der verschiedenen Käsesorten erwiesen hatte. Nach einer sehr angeregten Unterhaltung war ihr sehr schnell klar gewesen, dass er der Mann ihres Lebens war. Die folgenden sechs Monate hatten gezeigt, dass sie recht gehabt hatte.
Eric war liebenswert, zärtlich, geduldig, aufmerksam und großzügig. Er brachte sie zum Lachen und machte sie glücklich. Natürlich hatte auch er seine Fehler – aber welcher Mann ließ nicht seine Socken herumliegen oder vergaß, seine Kaffeetassen wegzuräumen? Sie war mit vier älteren Brüdern aufgewachsen und an solche Macken gewöhnt. Und das Beste war, dass Eric sie genauso liebte wie sie ihn.
Unglücklicherweise jedoch lagen ihre Familien miteinander im Clinch. Jessicas Mutter und ihre überfürsorglichen Brüder betrachteten Eric nicht nur als geschäftlichen Konkurrenten, sondern sahen auch auf sein Franchise-Restaurant herab, das ihrer Ansicht nach im Vergleich zum Hayden’s schlichtes Fast Food anbot. Marc, Andy, Robbie und Carl starrten Eric bei jeder Gelegenheit mehr als unfreundlich an – er hatte ihnen zudem – wie sie glaubten – ihre kleine Schwester „gestohlen“, die zu gut für ihn war.
Die Situation verschärfte sich noch dadurch, dass ihre Mutter schon seit der Geburt ihrer einzigen Tochter davon geträumt hatte, deren Hochzeitsfeier auszurichten. Carol Hayden hätte vielleicht noch hinnehmen können, dass Jessica „die Konkurrenz“ heiraten wollte. Aber sie konnte nicht akzeptieren, dass Erics Schwester Kelley völlig andere Vorstellungen von der Hochzeit ihres einzigen Bruders hatte. Kelley war für Eric eine Art Mutterersatz, weil sie ihn und ihre beiden jüngeren Schwestern nach dem frühen Tod der Eltern großgezogen hatte. Und da Kelley eine sehr erfolgreiche Wedding-Planerin war, stellte deren Sachkenntnis für Carol eine Bedrohung dar. Zudem verübelten Erics Schwestern es den Haydens natürlich, dass sie auf ihren geliebten Bruder herabsahen – was für zusätzlichen Zündstoff sorgte.
Der unerträgliche Familienzwist hatte Jessicas und Erics Beziehung in den letzten vier Monaten derart in Mitleidenschaft gezogen, dass sie dieses Wochenende weit weg von dem endlosen Gezänk wirklich nötig hatten. In den vergangenen Wochen hatten sie nicht einmal mehr miteinander geschlafen. Schon deshalb mussten sie dringend wieder Schwung in ihr Liebesleben bringen. Sie wollten erneut den Zauber spüren, der von Anfang an über ihrer Verbindung gelegen hatte. Denn an die Alternative – ihr Leben nicht miteinander zu teilen – wollte Jessica nicht einmal denken.
Seit Bekanntgabe der Verlobung hatte sie sich dennoch manchmal gefragt, ob sie es angesichts dieser Schwierigkeiten tatsächlich schaffen würden, ihre Beziehung zu retten. Sie wollte Eric heiraten und ihr Leben mit ihm verbringen. Aber wie sollten sie auf Dauer mit den Anfeindungen ihrer Familien zurechtkommen? Und obwohl Eric nie ein Wort gesagt hatte, wusste sie, dass auch er sich das fragte. Insgeheim befürchtete sie, dass er irgendwann gehen würde, weil ihn diese Situation so anwiderte.
Sie liebte ihn und wusste, dass er sie liebte. Aber sie wusste auch, dass Liebe allein manchmal nicht genug war. Instinktiv ahnte sie, dass dieses Wochenende sie entweder für immer zusammenschweißen oder das Aus bedeuten würde. Denn so konnte es nicht weitergehen. In den letzten vier Monaten hatten sie und
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