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Bateman, Colin

Bateman, Colin

Titel: Bateman, Colin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mordsgeschaeft
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Colin Bateman
     
    Ein
Mordsgeschäft
     
    Die
Originalausgabe
     
    MYSTERY
MAN:
    MURDER. MAYHEM
    AND
DAMN SEXY TROUSERS
     
     
    1
     
    Es gibt nicht viele
Privatdetektive in Belfast, und so wie es scheint, haben wir jetzt noch einen
weniger. Ich weiß das, weil sein Laden direkt neben meinem lag. Sein Name war
Malcolm Carlyle, und er wirkte eigentlich recht umgänglich. Ab und zu schaute
er auf einen Plausch bei mir herein, wenn das Geschäft gerade mal nicht so
brummte. Will heißen, sein Geschäft. Sein Laden nannte sich Private Ermittlungen,
große gelbe Buchstaben auf schwarzem Grund. Aber eines Tages sperrte er nicht
mehr auf, ich sah ihn nie wieder - und das war der Anfang all meiner Probleme.
Er stand nämlich immer noch in den Gelben Seiten, und wenn die Leute ihn nicht
an die Strippe bekamen, na ja, dann dachten sie wohl, der Mann muss gut sein,
der ist ständig beschäftigt, und vermutlich hat er deswegen seine Nummer ändern
lassen und ist jetzt nur noch über Geheimnummer erreichbar. Also bemühten sie
sich persönlich hierher, um sich nach dem Stand ihrer Fälle zu erkundigen,
fanden seine Tür verschlossen, entdeckten meinen Laden nebenan, und dachten, da
muss wohl irgendeine Art Verbindung bestehen. Schließlich kann es ja kaum ein
Zufall sein, wenn ein Laden namens Private Ermittlungen direkt neben einem
Laden namens Kein Alibi liegt. Also schlenderten sie herein und taten so, als
studierten sie die Kriminalromane, während sie mich heimlich hinter meiner
Theke musterten. Offensichtlich fragten sie sich, ob ich in irgendeiner
Verbindung zu dem Privatdetektiv stand, ob es eine Verbindungstür zwischen
unseren Geschäften gab und ob ich meine nächtlichen Ermittlungen auf den kalten,
dunklen Straßen Belfasts tarnte, indem ich als seriöses Deckmäntelchen einen
Buchhandel betrieb. Damit lagen sie natürlich völlig daneben. Bücher zu
verkaufen, ist ein viel mörderischeres Geschäft, als man gemeinhin annimmt.
    Der erste Kerl, der mich dann
tatsächlich ansprach, hieß Robert Geary; er war Angestellter im Amt für Erziehungswesen
in Bangor, verheiratet, mit drei Kindern im Alter zwischen neun und zwölf - und
Manchester-United-Fan. Nun, jeder von uns hat sein Kreuz zu tragen. Das alles
erzählte er mir, während er mit großer Umständlichkeit einen
Agatha-Christie-Roman bezahlte, was mir sofort verriet, dass hier etwas ganz
anderes im Busch war. Schon seit Jahren hatte kein Mensch mehr was von Agatha
Christie gekauft.
    »Meine Frau trägt Lederhosen«,
erklärte er betont beiläufig.
    Ich nickte. Alles eine
Geschmackssache.
    »Sie ist zweiundvierzig«, fuhr
er fort, und ich hob eine besorgte Augenbraue. »Ja, ich weiß, ich mache ihr
auch schon alle möglichen Andeutungen, dass sie dafür vielleicht etwas zu alt
sein könnte, aber sie kapiert's einfach nicht. Das Problem ist, sie hat mich
gebeten, die Hose in die Reinigung zu bringen, zu der wir üblicherweise gehen.
Es ist die einzige Reinigung, der sie vertraut, nur leider war ich an dem
Morgen spät dran, also hab ich sie in diesen anderen Laden gebracht. Ich weiß
nicht, ob Sie den zufällig kennen - nennt sich Blitz-Schnell-Sauber in der
Castlereagh Road. Jedenfalls haben die das Ding verschlampt, waren aber sehr
kulant und haben mir anstandslos den Neupreis erstattet. Trotzdem hat meine
Frau einen Riesentanz veranstaltet und mich mit den unsäglichsten
Schimpfworten bombardiert. Dann, ein paar Wochen später, ich war gerade beim
Einkaufen, sehe ich genau diese Hose die Royal Avenue runterspazieren. Aber
kaum hab ich einen Blick auf das Ding erhascht, war es auch schon wieder in der
Menge verschwunden. Also bin ich zurück in die Reinigung und hab denen erklärt,
die Hose meiner Frau wäre gerade die Royal Avenue entlangmarschiert. Aber die
meinten nur, daran könnten sie auch nichts ändern. Und da ich die Polizei nicht
einschalten wollte, weil die mir ohnehin nur den Vogel gezeigt hätten, rief ich
Malcolm Carlyle an, den Privatdetektiv, und er hat mir versprochen, er würde zusehen,
was er in der Sache unternehmen kann.
Dann hab ich länger nichts mehr von ihm gehört, und er ist auch nicht ans
Telefon gegangen, also hab ich gedacht, ich komme einfach mal persönlich
vorbei. Aber jetzt ist er nicht da.«
    »Nein, ist er nicht«,
bestätigte ich.
    »Trotzdem muss ich das Ding
unbedingt zurückkriegen, denn ich weiß genau, eines Tages wird meine Frau zum
Einkaufen gehen und dabei dieser Hose begegnen, und dann fließt Blut auf
Belfasts

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