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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Aber dann haben sie anscheinend irgendeine Abkürzung genommen, denn plötzlich waren sie viel näher. Ich habe immer noch gedacht, wir könnten ihnen entkommen, aber als wir eine Stelle erreichten, an der der Weg sich zwischen zwei großen Felsen durchwindet, ließ Captain MacFarlane halten. Dann hat er dem Großteil seiner Männer befohlen, mich zu begleiten und dafür zu sorgen, dass ich heil im Fort ankomme. Er und eine Handvoll Soldaten wollten sich den Verfolgern stellen, um sie aufzuhalten.«
    Miss Elphinstone machte eine Pause, holte tief Luft, erinnerte sich wieder an das Glas in ihrer Hand und leerte es mit einem Zug.
    »Ich habe versucht, ihm das auszureden, aber er wollte nichts davon hören. Er hat mich beiseitegezogen – weiter nach vorn – und mir das hier gegeben.« Sie holte ein kleines Päckchen unter dem Tisch hervor – es war in ein leeres Blatt Papier gewickelt und versiegelt. Miss Elphinstone legte es auf den Tisch und schob es zu Del hinüber.
    »Captain MacFarlane hat mich gebeten, es Ihnen zu bringen. Er hat gesagt, er müsse sicherstellen, dass es in Ihre Hände
gelangt, koste es, was es wolle. Dann hat er mir das Versprechen abgenommen, dafür zu sorgen … und dann blieb keine Zeit mehr für Diskussionen.« Den Blick fest auf das Päckchen gerichtet, atmete die junge Dame zittrig ein.
    »Wir konnten die Meute kommen hören – mit diesem schrillen Geheul, Sie kennen das ja. Sie waren nicht mehr weit, und … ich musste gehen. Wenn ich Ihnen das hier aushändigen sollte, musste ich sofort los … also gehorchte ich. Er ging mit ein paar Männern in Position, und der Rest kam mit mir.«
    »Aber Sie haben Ihre Begleiter zurückgeschickt, sobald das Fort in Sicht kam«, sagte Gareth sanft, »Sie haben getan, was Sie konnten.«
    Del legte eine Hand auf das Päckchen und zog es an sich heran.
    »Sie haben alles richtig gemacht.«
    Miss Elphinstone blinzelte mehrmals, dann hob sie das Kinn, aber ihr Blick blieb an dem Päckchen hängen.
    »Ich weiß nicht, was drin ist – ich habe nicht nachgesehen. Aber was es auch sein mag … ich hoffe, es ist das Opfer wert, das dafür gebracht wurde.« Endlich ließ sie das Päckchen aus den Augen und sah Del an.
    »Ich gebe es in Ihre Hände, Colonel, so wie ich es Captain MacFarlane versprochen habe.«
    Miss Elphinstone erhob sich.
    Die Männer sprangen auf und Gareth zog ihren Stuhl zurück.
    »Erlauben Sie mir, Ihnen eine Eskorte zu besorgen, die Sie zum Haus des Gouverneurs zurückbringt.«
    Gareth wechselte einen Blick mit Del, der zustimmend
nickte. Es machte keinen Sinn, die Lady einem unnötigen Risiko auszusetzen.
    Der Blickkontakt hatte über Emily Elphinstones Kopf hinweg stattgefunden. Sie nahm Gareths Vorschlag dankend an.
    »Sehr freundlich von Ihnen, Major.«
    Dann verabschiedete sie sich mit einer leichten Neigung des Kopfes von Del und den anderen beiden Männern.
    »Guten Abend, Colonel, Gentlemen.«
    »Miss Elphinstone.« Del und seine Freunde verbeugten sich und blieben stehen, bis Gareth die Dame hinausgeführt hatte, dann setzten sie sich wieder.
    Sie starrten auf das Päckchen, das vor Del auf dem Tisch lag, und warteten stumm auf die Rückkehr ihres Freundes.
    Sobald Gareth Platz genommen hatte, nahm Del das Päckchen in die Hand. Er entfernte das Schutzpapier und legte es flach auf den Tisch, damit jeder sehen konnte, dass es unbeschrieben war. Es diente nur als Verpackung für ein einzelnes Dokument, einen Brief, dessen Siegel bereits erbrochen war.
    Del entfaltete den Brief und überflog den Inhalt. Dann sah er sich hastig um, lehnte sich über den Tisch und las ihn leise vor.
    Das Schreiben war an einen der mächtigeren Könige der Marathen gerichtet, einen gewissen Govind Holkar. Es begann recht unschuldig, mit ganz normalem Tratsch über das, was locker als jüngere Generation im Gouverneursbüro bezeichnet wurde. Doch nach den ersten Absätzen wurde der Ton immer drängender und gipfelte schließlich in der unverblümten
Aufforderung, der Schwarzen Kobra mehr Männer und Mittel zur Verfügung zu stellen.
    Je weiter er las, desto stärker wurde Dels Stirnrunzeln. Am Ende angelangt sagte er abschließend:
    »Unterzeichnet wie üblich mit dem Siegel der Schwarzen Kobra.«
    Kopfschüttelnd ließ er den Brief auf den Tisch fallen.
    »Das bringt uns nicht weiter als das, was wir schon haben – und James wusste das.«
    Gareth griff nach dem Schreiben.
    »Es muss noch etwas drinstehen – irgendetwas, was nicht gleich ins Auge

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